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Bahnradsport Ketele/De Pauw, Levy und Barker feiern deutliche Siege beim Sechstagerennen von Amsterdam |
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11.12.2016 | ||
Ketele/De Pauw, Levy und Barker feiern deutliche Siege beim Sechstagerennen von AmsterdamInfo: Sixdays: Six Day Amsterdam 2016Autor: Felix Griep (Werfel) Amsterdam, 11.12.2016 – Auf gewisse Weise waren Leif Lampater/Marcel Kalz, Jeffrey Hoogland und Maria Giulia Confalonieri die „Gewinner“ der letzten Nacht des Amsterdamer Sechstagerennens, denn sie belegten am Ende die umkämpften zweiten Plätze in den Wettkämpfen der Profis, Sprinter und Frauen. Die tatsächlichen Sieger dieser Sixdays hatten schon vorher praktisch festgestanden, denn Kenny De Ketele/Moreno De Pauw, die man wohl zu Recht als derzeit stärkstes Sixdays-Duo der Welt bezeichnen kann, Maximilian Levy, der einen neuen Bahnrekord aufstellte, und Elinor Barker waren ihren Gegnern und Gegnerinnen in dieser Woche meilenweit überlegen. Berichte: Vorschau | 1. Nacht | 2. Nacht | 3. Nacht | 4. Nacht | 5. Nacht | 6. Nacht Es waren gähnend langweilige und außergewöhnlich spannende Sixdays zugleich, die sich in dieser Woche in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam abspielten. Kenny De Ketele/Moreno De Pauw strebten von Beginn an einem Start-Ziel-Sieg entgegen und gingen mit einem solch klaren Vorsprung in die letzte Nacht wie man es nur sehr selten erlebt. Dafür waren die Plätze hinter den Belgiern extrem umkämpft, vier Teams buhlten rundengleich um die letzten Podiumsplatzierungen und selbst die Neunten Jesper Mørkøv/Marc Hester lagen nur zwei Runden hinter Rang zwei. Stand nach der 5. Nacht 1 De Ketele/De Pauw 0 515 2 Lampater/Kalz -2 488 3 Marguet/Imhof -2 441 4 Havik/Stroetina -2 413 5 Grasmann/Beyer -2 309 6 Ligthart/Mouris -3 391 7 Terpstra/Kreder -3 338 8 Graf/Müller -3 243 9 Mørkøv/Hester -4 374 Das Rennprogramm vor der Final-Jagd gingen De Ketele/De Pauw relativ entspannt an, einzig im Derny-Finale zeigten sie vollen Einsatz – und holten sich prompt hinter Schrittmacher Peter Bäuerlein diesen prestigeträchtigen Sieg. Andere Mannschaften mussten sich mehr ins Zeug legen, denn ihnen winkte bei einer ausreichend hohen Punkteausbeute noch eine Bonusrunde. Leif Lampater/Marcel Kalz waren die Ersten, die noch einen Hunderter vollmachten und sich damit auf eine Runde an die Führenden annäherten. Selbiges gelang etwas später auch Tristan Marguet/Claudio Imhof, die die Mannschaftsausscheidung gewannen und im Derny-Rennen Zweite wurden. Auch Pim Ligthart/Jens Mouris und Mørkøv/Hester strichen noch jeweils eine Bonusrunde ein, womit sich ihre Rückstände auf zwei bzw. drei Runden verkleinerten und sie im Zwischenstand einen bzw. zwei Plätze gutmachten. Für das Team Christian Grasmann/Maximilian Beyer war eine Bonusrunde nicht mehr im Bereich des Möglichen, und dennoch sorgten sie für eines der Highlights des Sonntagabends: Im Scratch erkämpfte sich Grasmann den Sieg durch einen Rundengewinn, der jedoch nicht in die Gesamtwertung übernommen wurde, so dass ihr Zwei-Runden Rückstand bestehen blieb und das Podium, das zur Halbzeit dieser Sixdays in Reichweite war, nur noch wie ein ferner Traum wirkte. Stand vor Final-Jagd 1 De Ketele/De Pauw 0 567 2 Lampater/Kalz -1 534 3 Marguet/Imhof -1 516 4 Havik/Stroetinga -2 459 5 Ligthart/Mouris -2 443 6 Grasmann/Beyer -2 354 7 Mørkøv/Hester -3 421 8 Terpstra/Kreder -3 395 9 Graf/Müller -3 270 Wegen des großen Abstandes zwischen Rang eins und zwei war die einstündige Final-Jagd bei Weitem nicht so nervenaufreibend wie zuvor in Gent und London, wo De Ketele/De Pauw aus packenden Zweikämpfen mit Bradley Wiggins und Mark Cavendish einmal als Sieger und einmal als Verlierer hervorgegangen waren. Mit einem frühen Rundengewinn zeigten sie diesmal sofort, dass ihre Verfolger sich nicht dem Irrglauben hingeben mussten, die Leader könnte auch nur die geringste Schwäche zeigen. Lampater/Kalz konzentrierten sich stattdessen auch vornehmlich auf die Verteidigung ihres zweiten Platzes, der zu keiner Zeit in ernsthafte Gefahr geriet. An den ersten beiden Sprintwertungen verkürzten die Deutschen ihren Punkterückstand auf 17 Zähler, was ihnen theoretisch die Chance ließ, mit einem Rundengewinn, der wohl automatisch weitere Punkte gebracht hätte, noch den Sieg an sich zu reißen. Doch weder hatten sie selbst genügend Kraftreserven für einen solchen Angriff, noch gaben ihnen De Ketele/De Pauw eine günstige Gelegenheit dafür. Demonstrativ setzten sich die Belgier in dieser Phase an die Spitze des Feldes und gaben ihrerseits das Tempo vor. Am Ende beträgt die Differenz zwischen den Siegern und den Zweitplatzierten eine Runde und 33 Punkte, was die Überlegenheit von De Ketele/De Pauw noch einmal unterstreicht. Nur fünf Teams beendeten die Final-Jagd mit der gleichen Anzahl Rundengewinnen; Marguet/Imhof gehörten nicht dazu. Dennoch behielten sie mit letztlich einer Runde und 20 Punkten Rückstand auf Lampater/Kalz den dritten Platz – es gab somit das erste Podium bei Winter-Sixdays mit Schweizer Beteiligung seit Gent im November 2014, als Silvan Dillier mit Lampater ebenfalls Rang drei erreicht hatte. Ligthart/Mouris waren die „inoffiziellen“ Sieger der Final-Jagd, gehörten zu den rundengleichen Teams und sammelten an den Sprintwertungen die meisten Punkte. Dadurch gelang es ihnen noch, ihre Landsleute Yoeri Havik/Wim Stroetinga von Position vier zu verdrängen und diese Sixdays Amsterdam als bestes heimisches Team abzuschließen. Endstand 1 De Ketele/De Pauw 0 587 2 Lampater/Kalz -1 554 3 Marguet/Imhof -2 534 4 Ligthart/Mouris -2 469 5 Grasmann/Beyer -2 362 6 Havik/Stroetinga -3 469 7 Graf/Müller -3 272 8 Mørkøv/Hester -4 427 9 Terpstra/Kreder -4 395-> Zum vollständigen Endstand und allen Resultaten der Profis Die Final-Nacht begann bei den Sprintern mit einem historischen Zeitfahr-Wettbewerb. Maximilian Levy, der am Samstag schon nur ein Tausendstel über dem von Theo Bos gehaltenen Bahnrekord geblieben war, verbesserte die Bestmarke über die 200 Meter von den bisherigen 10,360 auf 10,338 Sekunden. Seine Position als stärkster Sprinter dieser Sixdays untermauerte er im Final-Lauf der drei Schnellsten noch einmal und hatte danach den Gesamtsieg, an dem schon seit der 4. Nacht kein ernster Zweifel mehr bestehen durfte, auch endlich rechnerisch sicher. Noch nicht entschieden war hingegen das Duell zwischen Jeffrey Hoogland und Joachim Eilers, die immer noch punktgleich waren, nachdem der Niederländer im Zeitfahren und der Deutsche im Sprint-Finale jeweils direkt vor dem Konkurrenten Platz zwei erreicht hatte. Die Entscheidung über Rang zwei und drei musste somit im Keirin fallen, wo nicht nur Mann gegen Mann, sondern Land gegen Land gekämpft wurde. Wie man es idealerweise macht, hatten die Deutschen in der 5. Nacht gezeigt, als Levy Eilers zum Sieg verholfen und selbst den zweiten Platz belegt hatte. Doch diesmal wurden sie von den Niederländern überrumpelt. Zuerst attackierte der in der Gesamtwertung auf Fang fünf liegende Nils van 't Hoenderdaal und bereitete mit diesem frühen Vorstoß einen Angriff seines Landsmannes Hoogland vor, der daraufhin unangefochten dieses letzte Rennen für sich entschied und im finalen Klassement einen Punkt vor Eilers liegt. Wie schon am Freitag und Samstag begann das Omnium der Frauen mit einem Sieg von Elinor Barker, die im Ausscheidungsfahren einmal mehr ihre Überlegenheit demonstrieren konnte und dem Gesamtsieg einen weitern großen Schritt näher kam. Einen 13. Platz im anschließenden Scratch-Rennen – ihr mit Abstand schlechtestes Resultat in Amsterdam – konnte die Briten daher locker wegstecken, zu groß war ihr Vorsprung schon gewesen. Die Gesamtzweite Maria Giulia Confalonieri näherte sich der Spitzenreitern nur von 19 auf 14 Punkte an. Die Niederländerin Vera Koedooder war Scratch-Siegerin geworden, hatte sich im Endspurt von fünf Fahrerinnen, denen ein Rundengewinn gelungen war, durchgesetzt. Im finalen Punkterennen, dem insgesamt zehnten Rennen der drei Omniums-Tage, belegte Barker noch einmal Platz zwei hinter der Dänin Trine Schmidt, die sich mit Confalonieri ein Duell um Gesamtrang zwei lieferte, das sie allerdings mit drei Punkten Rückstand verlor. Amsterdam war das letzte Sechstagerennen in diesem Jahr, doch schon am 5. Januar geht es mit den Zesdaagse van Rotterdam weiter, wo De Ketele/De Pauw erneut als Topfavoriten an den Start gehen. Dort werden sie es u.a. mit Dylan Groenewegen/Gijs van Hoecke, Niki Terpstra/Jens Mouris, Lasse Norman Hansen/Jesper Mørkøv, Roger Kluge/Christian Grasmann und den Titelverteidigern Albert Torres/Sebastian Mora zu tun bekommen (siehe Startliste). |
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11.12.2016 | |
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