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Gaviria auch auf europäischem Boden pfeilschnell – Sieg zum Auftakt der Algarve-Rundfahrt vor Greipel und Bouhanni
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15.02.2017

Gaviria auch auf europäischem Boden pfeilschnell – Sieg zum Auftakt der Algarve-Rundfahrt vor Greipel und Bouhanni

Info: Volta ao Algarve em Bicicleta 2017 (2.HC)
Autor: El_Matzo



Lagos, 15.02.2017 – Absolut hochklassig war das Sprinterfeld, das sich auf der ersten Etappe der Algarve-Rundfahrt ein Stelldichein lieferte. Fernando Gaviria (Quick Step Floors) hatte nach 182,9 Kilometer langer Fahrt zwischen Albufeira und Lagos die schnellsten Beine und fuhr bereits seinen dritten Saisonsieg ein, André Greipel (Lotto Soudal) hatte das Nachsehen.

Etappenziel Lagos motiviert die deutschen und britischen Sprinter
Mit besten Erinnerungen an Lagos gingen die deutschen Sprinter André Greipel (Lotto Soudal) und John Degenkolb (Trek-Segafredo) am Mittwoch ins Rennen: 2010 hatte Greipel, damals noch im Team HTC Columbia, an Ort und Stelle einen Tagessieg errungen. Ein Jahr später tat es ihm Degenkolb nach und landete damals seinen ersten Profisieg überhaupt. Doch auch Mark Cavendish (Dimension Data), 2010 noch Teamkollege Greipels und 2011 dann Kamerad von Degenkolb, hatte besondere Motivationsgründe in Lagos, denn was Mallorca für viele Deutsche ist, ist die Region Algarve im Süden Portugals für eine Vielzahl britischer Touristen und dauerhafter Exilanten. Der Deutschlandfunk schätzt die Anzahl permanent an der Algarve residierender Briten auf 130.000 und die Anzahl der jährlichen Besucher gar auf über 1,5 Millionen. Kein Wunder also, dass Cavendish, im Gegensatz zur deutschen Konkurrenz noch ohne Saisonsieg, vor dieser Masse von „Auswärtsfans“ mit besonderen Ambitionen in die fünftägige Rundfahrt startete. Die prominente Liste weiterer Anwärter im Sprint umfasste u.a. die Franzosen Nacer Bouhanni (Cofidis Solutions Crédits) und Arnaud Démare (FDJ), die Niederländer Dylan Groenewegen (Lotto NL Jumbo) und Wouter Wippert (Cannondale-Drapac Pro Cycling Team) sowie nicht zuletzt den bereits zweimal in San Juan siegreichen Kolumbianer Fernando Gaviria (Quick Step Floors).

Drei von drei für Pfingsten bei den Sprintwertungen, jedoch kein Bergtrikot
Zunächst waren es fünf Mann, die sich auf der für einen Massensprint prädestinierten Etappe aller Wetten zum Trotz auf die Flucht machten. Christoph Pfingsten, der in diesem Jahr im nicht mehr ganz zarten Alter von 29 Jahren sein Debüt auf World-Tour-Ebene gibt, vertrat dabei das Team Bora-Hansgrohe, das nach einigen Podiumsplätzen in 2017 noch auf seinen ersten Saisonsieg wartet. Der Niederländer Brian van Goethem (Roompot-Nederlandse Lotterij), der Kanadier Adam de Vos (Rally Cycling), João Bento (RP – Boavista) als einziger Vertreter der Heimnation sowie der US-Amerikaner Justin Oien (Caja Rural) schlossen sich ihm an. Oien hatte es lediglich auf die einzige Bergwertung des Tages bei KM 51,7 abgesehen, an der er sich knapp gegen Pfingsten durchsetzen und dem Potsdamer den Sprung ins Bergtrikot vermiesen konnte. Der deutsche Querfeldein-Meister von 2012, sicherte dagegen die drei Sprintwertungen des Tages, allesamt erstaunlich hart umkämpft. Während Oien sich also bereits sehr früh wieder zurückfallen lies, hielt das Quartett bis etwa 25 Kilometer vor dem Ziel durch, ohne jemals mehr zwei Minuten Vorsprung gewährt zu bekommen.

Gaviria Endschnellster im Konzert der Großen
Erwartungsgemäß wagte es im ebenso flachen wie schnellen Finale kein weiterer Fahrer mehr, dem Peloton zu entwischen. Früh war alles angerichtet für den in dieser Saison bislang größten Showdown der Sprinter auf europäischem Boden. Als Gavirias Teamkollege Maximilian Richeze etwa 500 Meter vor dem Ziel einen kleinen Vorsprung herausfahren konnte, erinnerte dies an die Schlussetappe der Vuelta a San Juan, die der Argentinier in ähnlicher Manier gewonnen hatte. Zwar ließen sich die anderen Teams dieses Mal nicht genau so düpieren, doch Gavirias hartem Antritt hatte im Anschluss kein Konkurrent etwas entgegen zu setzen. Greipel fühlte sich von einer ganz leichten Kursänderung Gavirias auf letzten 50 Metern zwar behindert und verweigerte dem 22-Jährigen zunächst den Handschlag nach Zieleinlauf, verzichtete dann aber doch auf einen offiziellen Protest, dem wohl auch kaum stattgegeben worden wäre. Hinter Bouhanni und Groenewegen belegte Degenkolb als zweiter Deutscher den 5. Platz, Pfingstens Teamkollege Matthias Schwarzmann (15.) verpasste die Top 10.

Gaviria führt das Feld vor Pfingsten ins Gebirge
Während Gaviria also wie schon in San Juan das Leadertrikot überstreifen wurde, wurde Pfingsten dank seiner an den Zwischensprints gesammelten Zeitgutschriften noch dafür belohnt, dass er nach dem gescheiterten Fluchtversuch im Peloton durchgehalten hatte. Durch seine neun Bonussekunden rangiert der Ex-Crossspezialist nun eine Sekunde hinter Gaviria auf Platz 2 der Gesamtwertung. Eben diese dürfte jedoch schon morgen ordentlich durchgeschüttelt werden, denn die 198 Rennfahrer erwartet auf dem Alto da Foia eine Bergankunft der 1. Kategorie. Die rund 180 Kilometer lange Anfahrt zu diesem 9 Kilometer und durchschnittlich fast 7 Prozent steilen Schlussanstieg ist bereits als mittelschwer einzustufen und beinhaltet je eine weitere Wertung der 2. und der 3. Kategorie.
Unsere Vorschau zeigt, mit wem auf diesem Teilstück zu rechnen ist.

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