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Contador dominiert Bergankunft in Andalusien – bis zu einem fulminanten Comeback von Pinot
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16.02.2017

Contador dominiert Bergankunft in Andalusien – bis zu einem fulminanten Comeback von Pinot

Info: Vuelta a Andalucia Ruta Ciclista Del Sol 2017 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Mancha Real, 16.02.2017 – Was gestern nicht geklappt hatte, schien diesmal zu funktionieren: Am Schlussanstieg der 2. Etappe der Andalusien-Rundfahrt auf den Puerto Peña del Aguila hängte Alberto Contador alle seine Gegner ab und war auf bestem Wege zu einem klaren Sieg. Doch hinter dem Spanier startete der Franose Thibaut Pinot eine bemerkenswerte Aufholjagd, kämpfte sich auf den letzten paar hundert Metern der Strecke an den Führenden heran, überholte ihn und feierte seinen ersten Saisonsieg. Contador konnte sich zumindest mit der Übernahme des roten Leadertrikots trösten.

Wellens mal wieder mit einer starken Solo-Vorstellung
Die 2. Etappe der Vuelta a Andalucia führte die Fahrer über erneut sehr bergiges Terrain von Torredonjimeno in den Ort Mancha Real, von wo aus man zum Schluss noch den Puerto Peña del Aguila erklettern musste, der die letzten 5,3 der gesamt 179,9 Kilometer ausmachte. Die volle Konzentration der Favoriten auf diesen Schlussanstieg wollte sich Tim Wellens (Lotto Soudal) zunutze machen, der mit seinem belgischen Landsmann Xandro Meurisse (Wanty-Groupe Gobert), dem Italiener Antonio Nibali (Bahrain Merida) sowie den beiden Österreichern Felix Großschartner (CCC Sprandi Polkowice) und Georg Preidler (Sunweb), der das auf der 1. Etappe eroberte Bergtrikot verteidigte, früh die Flucht ergriff. Acht Minuten Vorsprung fuhren sie maximal heraus, wovon Wellens noch immer sechs blieben, als er knapp 50 Kilometer vor dem Ziel Großschartner, der am längsten mit ihm hatte mithalten können, abhängte und zum Solisten wurde. Dem bei der diesjährigen Mallorca Challenge zweimal erfolgreichen Wellens konnte man durchaus zutrauen, aus solch einer Situation heraus ein hartnäckiger Gegner für das Feld zu werden – man erinnere sich nur an seinen Etappensieg in Roccaraso beim Giro 2016. Doch das schwierige Unterfangen wurde nicht einfacher, als Wellens 37 Kilometer vor dem Ziel in einer Kurve stürzte.

Weder Landa noch Valverde können es mit Contador aufnehmen
Ob es einfach nur der „natürliche“ Lauf der Dinge war oder der Sturz, den er zumindest scheinbar gut wegsteckte, doch größere Nachwirkungen hatte – jedenfalls war Wellens ein Erfolg an diesem Tage nicht vergönnt, direkt vor dem Schlussanstieg wurde er gestellt und musste das Rampenlicht den Topstars überlassen, die um den Gesamtsieg kämpfen. Der Franzose Warren Barguil (Sunweb) setzte sich als Erster in Szene, war aber nicht in der Lage, sich von der Hauptgruppe abzusetzen. Dies gelang erst dem zweiten Angreifer, dem Spanier Mikel Landa (Sky), der an der Vier-Kilometer-Marke loslegte und innerhalb der nächsten tausend Meter gut zehn Sekunden Vorsprung herausholte. Auf diese Entwicklung reagierte Alberto Contador (Trek-Segafredo), indem er zuerst seinen letzten Helfer Fabio Felline eine kurze, aber intensie Tempoverschärfung fahren ließ und auf dieser aufbauend dann auch gleich seinen eigenen Angriff lancierte, mit dem nach seiner aktiven Fahrweise vom Vortag natürlich alle gerechnet hatten. Alejandro Valverde (Movistar) konnte sein Hinterrad nur noch kurz halten, bevor auch er Contador ziehen lassen musste – im selben Moment, 2,7 Kilometer vor dem Ziel, wurde zudem Landa überholt und der Ausgang der Etappe schien frühzeitig entschieden zu sein.

Pinot entzaubert Contador mit einem gewaltigen Kraftakt
Landa blieb noch eine Weile erster Verfolger Contadors, während Valverde sich in einer Gruppe mit zwei weiteren Sky-Fahrern – Wout Poels und Diego Rosa – sowie Ion Izagirre (Bahrain Merida) und Thibaut Pinot (FDJ) wiederfand. Als 1500 Meter vor dem Ende Contadors Vorsprung auf diese Gruppe mit mehr als 20 Sekunden angegeben wurde, nahm Pinot das Heft des Handelns in die Hand und machte sich alleine auf die Jagd nach dem Spanier, dessen Polster daraufhin kontinuierlich kleiner wurde. Wenige hundert Meter vor dem Ziel kam Pinot dann tatsächlich an Contador heran und hatte die weitaus größeren Kraftreserven für den Endspurt, den der Franzose überlegen mit zwei Sekunden Vorsprung gewann. Valverde und Izagirre folgten mit jeweils sieben Sekunden Verlust, dahinter das Sky-Trio: Landa und Rosa mit je neun, Poels mit 13 Sekunden Rückstand. Achter wurde mit dann bereits 28 Sekunden Rückstand der Schweizer Sébastien Reichenbach (FDJ), der diese Position auch in der Gesamtwertung belegt. Die wird nun trotz des verpassten Etappensieges von Contador angeführt, der noch drei Sekunden vor Pinot liegt. Rang eins und sieben trennen derzeit nur zwölf Sekunden, womit der Kampf um den Rundfahrtsieg weiterhin enorm spannend bleibt.

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Nach den beiden Bergetappen steht morgen auf der 3. Etappe das Einzelzeitfahren an, in dem die Entscheidung um den Gesamtsieg bereits fallen könnte, da am Wochenende nur noch zwei recht flache Teilstücke folgen.







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