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Kittel staubt nach voreiligem Jubel von Ewan auf der 2. Etappe der Abu Dhabi Tour den Sieg ab
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24.02.2017

Kittel staubt nach voreiligem Jubel von Ewan auf der 2. Etappe der Abu Dhabi Tour den Sieg ab

Info: ABU DHABI TOUR 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Abu Dhabi, 24.02.2017 – Am ersten Tag ein Drama an der Flamme Rouge, am zweiten eines auf der Ziellinie. Caleb Ewan und Marcel Kittel, zwei Unglücksinder beim Auftakt der Abu Dhabi Tour, haben heute auf der 2. Etappe die Entscheidung im Massensprint geprägt. Ewan legte einen starken Sprint hin und wirkte und fühlte sich schon wie der Sieger, nahm jedoch seine Hände einen klitzekleinen Moment zur früh vom Lenker. Seinen verfühten Jubel brach der Australier sofort geschockt ab, als er neben sich Kittel auftauchen sah, der sein Rad mit wenigen Zentimetern Vorsprung zum 10. deutschen Sieg des Jahres 2015 über die Linie schob.

Wildcard-Teams und UAE wieder in der Ausreißergruppe
Nur 153 Kilometer waren auf der 2. Etappe der Abu Dhabi Zour zu absolvieren, deutlich weniger als am Vortag. Und anders als auf der 1. Etappe ging es auch nicht fast ausschließlich durch die Wüste, denn Start und Ziel lagen in Abu Dhabi und ein Großteil der Strecke in städtischem Gebiet. Die Ausreißergruppe des Tages umfasste erneut sechs Fahrer aus fünf der sechs auch am Vortag an der Flucht beteiligten Teams. So waren die zu dieser Rundfahrt per Wildcard eingelanden Professional Teams alle erneut vertreten, heute durch Nicola Boem (Bardiani CSF), Kirill Sveshnikov (Gazprom-RusVelo), Marco Canola (Nippo-Vini Fantini) und Fabio Calabria (Novo Nordisk). Auch ein Fahrer vom UAE Team Emirates durfte natürlich bei dessen Heimspiel nicht fehlen, diesmal war es der Kroate Kristijan Durasek (UAE Abu Dhabi). Der sechste Ausreißer kam aus dem BMC Racing Team und hieß Alessandro De Marchi. Ihren Vorsprung gegenüber dem Peloton konnten sie nur auf maximal 2:20 Minuten ausbauen. Die beiden Zwischensprints entschied Canola für sich, womit der Italiener im Sprintklassement nun punktgleich mit Manuele Mori (UAE Team Emirates) ist und das schwarze Sondertrikot von seinem Landsmann übernimmt.

Kittel fängt Ewan im Sprint auf den letzten Metern ab
Zehn Kilometer vor dem Ziel kam es zur Einholung von vier der sechs Ausreißer. Kurz vor dem Zusammenschluss beschleunigte Canola noch einmal und fand in De Marchi einen Gleichgesinnten für ein letztes Aufbäumen gegen das Feld. Das Pärchen konnte kurzzeitig wieder 18 Sekunden Vorsprung herausfahren, führte aber einen aussichtlosen Kampf gegen das Feld; zwei Kilometer vor dem Ziel mussten sich die beiden geschlagen geben. Die Züge von Quick-Step Floors und Sky stritten sich nun um die Position an der Spitze, wurden dann von Dimension Data verdrängt, doch auf dem letzten Kilometer übernahm Orica-Scott das Kommando. Der Deutsche Roger Kluge zog den Sprint für seinen australischen Kapitän Caleb Ewan an, der sich offenbar vor allem auf das Rote Trikot von Mark Cavendish (Dimension Data) zu seiner Linken konzentrierte, dabei aber nicht mitbekam wie auf der anderen Seite Marcel Kittel (Quick-Step Floors) Meter um Meter aufholte. Der deutsche Sprinter überholte seinen Konkurrenten im letzten Moment, als Ewan schon jubeln wollte und die Hände vom Lenker genommen hatte – Sekundenbruchteile zu früh. So endete die Etappe mit dem fünften Saisonsieg für Kittel (zuvor drei Etappenerfolge und Gesamtsieg bei der Dubai Tour) anstatt dem fünften für Ewan (vier Etappensieger bei der Tour Down Under).

Kein guter Tag für Greipel und die italienischen Sprinter
Unabhängig des Ausgangs waren es starke Leistungen sowohl von Kittel als auch Ewan, die ihren Sturz von der 1. Etappe offensichtlich ohne bleibende Folgen weggsteckt haben. Der gestern sehr souveräne Mark Cavendish (Dimension Data) konnte diesen beiden „neuen“ Konkurrenten heute nicht das Wasser reichen, sicherte sich aber als Etappendritter noch eine Zeitgutschrift und behält die Führung in der Gesamtwertung; Kittel liegt vier Sekunden hinter ihm. Neben Kittels Sieg – dem 10. Saisonsieg für deutsche Fahrer – darf auch der fünfte Platz von Phil Bauhaus (Sunweb) als gutes Ergebnis genannt werden, wohingegen André Greipel (Lotto Soudal) über Platz neun nicht besonders erfreut sein dürfte. Aber wie der deutsche Meister blieben auch die Italiener Matteo Pelucchi (Bora-Hansgrohe), Elia Viviani (Sky), Andrea Guardini (UAE Abu Dhabi) und Niccolò Bonifazio (Bahrain Merida) hinter den eigenen Erwartungen zurück, belegten lediglich die Plätze vier, sechs, sieben und elf. Eine Chance bleibt ihnen am Wochenende noch, um mit einem Sieg aus den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Europa zurückzukehren.

-> Zum Resultat

Bevor die Sprinter noch einmal zum Zug kommen, sind auf der morgigen 3. Etappe allerdings erst einmal die Bergspezialisten gefragt. Die rund zehn Kilometer lange Bergankunft auf dem Jebel Hafeet wird auch über den Gesamtsieg entscheiden.







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