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Sponsorenauftrag erfüllt: Rui Costa gewinnt für UAE Team Emirates die Königsetappe der Abu Dhabi Tour
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25.02.2017

Sponsorenauftrag erfüllt: Rui Costa gewinnt für UAE Team Emirates die Königsetappe der Abu Dhabi Tour

Info: ABU DHABI TOUR 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Jebel Hafeet, 25.02.2017 – Die neu gegründete WorldTour-Mannschaft UAE Team Emirates gewinnt in ihrem Heimatland, den Vereinigten Arabischen Emiraten, die Königsetappe und damit höchstwahrscheinlich auch die Gesamtwertung der Abu Dhabi Tour. Was fast zu perfekt klingt, um wahr zu sein, ist dank Rui Costa doch Realität geworden. Der Ex-Weltmeister gewann die Bergankunft auf der 3. Etappe vor Ilnur Zakarin und profitierte dabei auch von einer Privatfehde zweier Spanier, dank derer Nairo Quintana und Alberto Contador letztlich keine Rolle spielten.

Die alltägliche Flucht der Professional Teams
Bis auf eine einzige Ausnahme verläuft die Abu Dhabi Tour ausschließlich über komplett flaches Terrain – und diese Ausnahme stand am Ende der 3. Etappe auf dem Programm: Der 10,8 Kilometer lange Anstieg auf den Berg Hebel Hafeet sollte wie bei den ersten beiden Austragungen dieser Rundfahrt über den Gesamtsieg entscheiden. Gesucht wurde der Nachfolger von Johan Esteban Chaves (Sieger 2015) und Tanel Kangert (Sieger 2016). Doch vor der Klettertour stand erst einmal noch eine lange Fahrt durch die Wüste bevor, denn das am Hazza bin Zayed Stadium in Al Ain gestartete Rennen war 186 Kilometer lang. Erstmals schickte UAE Team Emirates keinen seiner Fahrer in die Ausreißergruppe, dafür waren abermals alle vier Wildcard-Mannschaften mit von der Partie. Simone Andreetta (Bardiani CSF), Pavel Brutt (Gazprom-RusVelo), Alan Marangoni (Nippo-Vini Fantini) und Stephen Clancy (Novo Nordisk) fuhren einen Vorsprung von gut vier Minuten heraus, der zur Halbzeit der Etappe auf eineinhalb Minuten fiel, kurze Zeit später aber plötzlich sogar fünf Minuten betrug. Der Wind spielte der Gruppe unverhofft in die Karten.

Starker Wind ist nur ein kurzzeitiges Problem
Trotz der oft lange durch die Wüste führenden Etappen war die Abu Dhabi Tour in ihrer kurzen Geschichte noch nie vom Wind geprägt. Solch wilde Rennverläufe wie man sie besonders von der Tour of Qatar her kennt, gab es bei der Rundfahrt in den Vereinigten Arabischen Emiraten noch nie. Doch heute fegte es zwischenzeitlich einmal sehr stark durch die Wüste und Sand wurde über die Straße geweht. Man fühlte sich für einen kleinen Moment an die abgesagte Etappe der diesjährigen Dubai Tour erinnert. Aus Angst vor Stürzen verringerte das Peloton sein Tempo deutlich, was zum plötzlich Ansprung des Vorsprungs der Ausreißer führte. Vorübergehend machte gar das Gerücht einer Neutralisation die Runde, doch der Wind ließ bald schon wieder nach und das Rennen konnte normal fortgesetzt werden. Die Ausreißer wurden dann letztlich doch kurz vor dem Schlussanstieg eingeholt. Und auch kurz vor dem letzten Zwischensprint, den dann Marcel Kittel (Quick-Step Floors) vor Mark Cavendish (Dimension Data) gewann, wodurch der Vorsprung des Briten in der Punktwertung von zwölf auf neun Zähler sank. Marco Canola (Nippo-Vini Fantini) erhaschte einen Punkt und baute seinen Vorsprung in der Sprintwertung leicht aus.

Contador neutralisiert Quintana als Hilfe für Mollema
Im Schlussanstieg nahm sofort Movistar das Zepter in die Hand und siehe da – der erste Angriff von Nairo Quintana ließ nicht lange auf sich warten. So einfach wie bei der Volta a la Comunitat Valenciana hatte es der Kolumbianer jedoch nicht, denn einige Fahrer wie Alberto Contador (Trek-Segafredo) reagierten umgehend auf seine Vorstöße. Vor allem Contador war wie ein Schatten Quintanas, ließ ihn niemals aus den Augen. Der Spanier hatte im Vorfeld bereits angekündigt, für seinen Teamkollegen Bauke Mollema fahren zu wollen. Dass die beiden so sehr miteinander beschäftigt waren, gab anderen Fahrer Freiheiten, die diese nutzten. Sieben Kilometer vor Schluss attackierte Paolo Tiralongo (Astana), der zuerst Quintana-Temakollege Ruben Fernandez am Hinterrad hatte, bevor Rui Costa (UAE Team Emirates) und Manuel Senni (BMC Racing) an ihnen vorbeizogen. Während Ilnur Zakarin (Katusha Alpecin) sich auf die Verfolgung des Pärchens machte, wollte Quintana nochmals angreifen, wurde aber Contador weiterhin nicht los und verlor merklich die Lust an dieser Art von Rennen. Unterdessen schüttelte Costa zwar einerseits Senni ab, wurde fünf Kilometer vor dem Ziel aber von Zakarin eingeholt und mit Tom Dumoulin (Sunweb) trat ein neuer gefährlicher Verfolger auf den Plan.

Zakarin zwar am Berg stark, aber im Sprint chancenlos
Das Duo Costa/Zakarin lag 15 Sekunden vor Dumoulin und eine halbe Minute vor der Hauptgruppe um Quintana und Contador, als 3500 Meter vor dem Ende Mollema endlich in die Offensive ging. Der Niederländer konnte sich zwar absetzen, die vor ihm Fahrenden aber nicht mehr erreichen. Auch Dumoulin kam nicht mehr an die beiden Führenden heran. Der folgende Zweiersprint um den Etappensieg war eine eindeutige Angelegenheit – Costa, der in diesem Jahr schon die Bergankunft der Vuelta de San Juan gewonnen hatte und Gesamtzweiter der Tour of Oman war, ließ Zakarin keine Chance und machte den Sponsor seiner neuen Mannschaft mit dem Heimsieg das bestmögliche Geschenk. Zehn Sekunden Rückstand hatte schlussendlich Dumoulin, 28 wurden es für Mollema, 46 für eine von Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) angeführte Gruppe und rund eine Minute für Quintana und Contador. Das Tages-Ergebnis plus Zeitgutschriften ergibt die Gesamtwertung: Costa führt vier Sekunden vor Zakarin und 16 vor Dumoulin, sollte den Gesamtsieg eigentlich sicher haben.

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Die 4. Etappe am Schlusstag der Abu Dhabi Tour ist ein topfebenes Rundstreckenrennen auf dem Yas Marina Circuit, das in der Dunkelheit der Abendstunden (Ortszeit) unter Scheinwerferlicht ausgetragen wird.







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