<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Paris - Nizza
P-N-Leader Alaphilippe schlägt sich gut bei erster (kleiner) Bergankunft – Simon Yates ergattert Tagessieg
Suchen Paris - Nizza Forum  Paris - Nizza Forum  Paris - Nizza
10.03.2017

P-N-Leader Alaphilippe schlägt sich gut bei erster (kleiner) Bergankunft – Simon Yates ergattert Tagessieg

Info: PARIS - NICE 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Fayence, 10.03.2017 – Die erste ernsthaftere Prüfung seiner Berg-Qualitäten hat Julian Alaphilippe mit Bravour bestanden und auf der 6. Etappe von Paris-Nizza sein Gelbes Trikot souverän verteidigt. Im kurzen, steilen Schlussanstieg konnten nur Sergio Henao und Richie Porte dem Franzosen einige Sekunden abnehmen. Gewinnen konnte aber keiner von ihnen mehr, weil sich am vorletzten Berg Simon Yates abgesetzt hatte und sich den Etappensieg in Fayence nicht mehr nehmen ließ. Das Bergtrikot übernahm Axel Domont, der in der Ausreißergruppe des Tages die meisten Punkte sammelte.


Das Profil der 6. Etappe von Paris-Nizza

Die erste schwere Bergetappe
Mit der 193,5 Kilometer langen 6. Etappe von Aubagne nach Fayence hat die Zeit der Berge bei Paris-Nizza begonnen, gleich sechs standen heute bei herrlichem Frühlingswetter auf dem Programm. Sofort nach dem Start ging es direkt den Col de l'Espigoulier (1. Kategorie) hinauf, wo Cyril Lemoine (Cofidis), Benjamin King (Dimension Data), Winner Anacona (Movistar) und Delio Fernandez (Delko Marseille Provence KTM) erfolglos einen Fluchtversuch starteten und sich später auch Solist Cyril Gautier (AG2R La Mondiale) nicht absetzen konnte. Die Gruppe des Tages bildete sich auch noch nicht in der Abfahrt, sondern erst nach 42 Kilometern, als acht Fahrer sich absetzen und fortan auf bis zur Etappenmitte relativ flacher Strecke fast fünf Minuten Vorsprung herausfahren konnten. Die Gruppe war hinsichtlich der Gesamtwertung zwar völlig ungefährlich, hatte aber mit Anacona, Alessandro De Marchi (BMC Racing) und Sylvain Chavanel (Direct Energie) allein drei Fahrer in ihren Reihen, die schon schwere Bergetappen bei Grand Tours gewinnen konnten. Axel Domont (AG2R La Mondiale), José Herrada (Movistar), Michael Valgren (Astana), Ben Swift (UAE Team Emirates) und Eduardo Sepulveda (Fortuneo-Vital Concept) erhöhten die Zahl der Ausreißer auf insgesamt acht.

Contadors frühe Attacke verpufft
Mit Beginn der zweiten Etappenhälfte wurde es wieder bergiger und Domont gewann die Wertungen auf Côte des Tuilières (2. Kategorie) und Côte du Mont Méaulx (3. Kategorie), bevor er am Col de Bourigaille (1. Kategorie) nur Dritter werden konnte. Denn dort setzten sich De Marchi und Sepulveda von ihren Mitausreißern ab. Während die Spitzengruppe sich allmählich auflöste, versuchte im Hauptfeld Alberto Contador (Trek-Segafredo) an diesem Anstieg seine Konkurrenten um den Gesamtsieg früh unter Druck zu setzen. Diese Aktion des Spaniers, welcher sich Sergio Henao (Sky) und Daniel Martin (Quick-Step Floors) anschlossen, verlief jedoch im Sande und hatte keine weitreichenden Folgen; die Favoriten kamen alle gemeinsam über den immerhin noch fast 50 Kilometer vom Ziel entfernten Gipfel. Nach der Abfahrt, an deren Ende De Marchi und Sepulveda noch eine Minute Vorsprung aufwiesen, ging es erneut den Col de Bourigaille (1. Kategorie) hinauf, diesmal jedoch auf einer anderen Route, in deren Verlauf man auch die Ziellinie passierte, wo Henao sich am Zwischensprint eine Sekunde Gutschrift gönnte. Die Sky-Mannschaft des mit 1:05 Minute Rückstand auf Gesamtrang vier liegenden kolumbianischen Meisters diktierte fast den ganzen Tag das Tempo.


Am selben Tag bei Tirreno-Adriatico:
Peter Sagan steigt in die Top10 der erfolgreichsten Etappenjäger auf


Yates vor Schlussanstieg uneinholbar
Die Flucht von De Marchi und Sepulveda ging rund drei Kilometer vor der zweiten Überquerung des Col de Bourigaille zu Ende. Unter der Führung von Sky, das jetzt neben Henao nur noch Mikel Nieve in einer knapp 20 Fahrer großen Favoritengruppe hatte war es lange ruhig geblieben, bis tausend Meter vor dem Gipfel Simon Yates (Orica-Scott) angriff, den man angesichts seines Gesamtwertungs-Rückstandes von 2:16 Minuten offenbar nicht als große Gefahr wahrnahm. Doch indem sie den Briten wegfahren ließen, gaben sie den Etappensieg aus der Hand. An der Bergwertung betrug der Vorsprung von Yates zwar nur zehn Sekunden, wuchs im Verlauf der Abfahrt aber schnell auf eine halbe Minute und betrug zu Beginn des Schlussanstieges (2. Kategorie) gar 46 Sekunden. Das reichte vollkommen aus für die nur noch 1300 Meter, selbst wenn diese eine mittlere Steigung von 9,8% aufwiesen. Der letztjährige Vuelta-Etappensieger Yates erreichte das Ziel schlussendlich 17 Sekunden vor seinem ersten Verfolger. Durch den Gewinn der letzten beiden Bergwertungen sammelte Yates zudem 17 Punkte – genauso viele wie Domont während seiner Flucht. Doch der Franzose war gestern schon ausgerissen und hatte dabei zwei Zähler geholt, die ihm nun das Bergtrikot einbrachten.

Ist Henao die größte Gefahr für Alaphilippe?
Als die Favoritengruppe an den Schlussanstieg kam, versuchte Richie Porte (BMC Racing), sich loszureißen und vielleicht doch noch den Etappensieg erringen zu können. In der Gesamtwertung spielt der Paris-Nizza-Champion von 2013 und 2015 ja keine Rolle mehr, seit er auf der 2. Etappe fast eine Viertelstunde verloren hatte. Doch es war letztlich Henao, der bei den hohen Steigungsprozenten der Stärkste war. Er finishte als Tageszweiter wie bereits erwähnt 17 Sekunden hinter Yates. Porte folgte mit 26 Sekunden Rückstand auf den Sieger und dann mit 29 Sekunden Rückstand Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors). Der Franzose verteidigte mit diesem Ergebnis souverän sein Gelbes Trikot, baute den Vorsprung zum Gesamtzweiten Tony Gallopin (Lotto Soudal) sogar leicht von 33 auf 36 Sekunden aus. Henao machte gegenüber dem Leader insgesamt 19 Sekunden gut und verdrängte mit nunmehr nur noch 46 Sekunden Defizit Gorka Izagirre (Movistar) von Rang drei. Contador, der nach seinem Strohfeuer am drittletzten Berg nicht noch einmal in Erscheinung trat, beendete die Etappe im Kreise von acht weiteren Fahrern, die alle höchstens zehn Sekunden nach Alaphilippe ankamen. Sein Rückstand stieg um drei Sekunden auf 1:34 Minute.

-> Zum Resultat

Die morgige 7. Etappe hat zwar “nur” vier Bergwertungen vorzuweisen, dafür eine weitaus längere Bergankunft. Auf dem Col de la Couillole (15,7 km à 7,1%) gibt es auf 1662 Metern die höchste Etappenankunft in der Geschichte von Paris-Nizza.







P-N-Leader Alaphilippe schlägt sich gut bei erster (kleiner) Bergankunft – Simon Yates ergattert Tagessieg
P-N-Leader Alaphilippe schlägt sich gut bei erster (kleiner) Bergankunft – Simon Yates ergattert Tagessieg

Zum Seitenanfang von für P-N-Leader Alaphilippe schlägt sich gut bei erster (kleiner) Bergankunft – Simon Yates ergattert Tagessieg



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live