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Langer Sprint zum Sieg: Coryn Rivera gewinnt Trofeo Alfredo Binda
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19.03.2017

Langer Sprint zum Sieg: Coryn Rivera gewinnt Trofeo Alfredo Binda

Info: Frauen: TROFEO ALFREDO BINDA - COMUNE DI CITTIGLIO 2017 (1.WWT)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Cittiglio, 19.03.2017 – Als erste US-Amerikanerin überhaupt hat Coryn Rivera (Team Sunweb) die Trofeo Alfredo Binda gewonnen, die dritte Runde der diesjährigen UCI Women's WorldTour. Die 24-Jährige entschied nach 131 Kilometern den Sprint einer ca. 30 Fahrerinnen umfassenden Gruppe für sich. Noch überraschender als der Name der Siegerin war der der Zweitplatzierten, bei der es sich um die Kubanerin Arlenis Sierra, Neuzugang im Astana Women's Team, handelte. Mit der Dänin Cecilie Uttrup Ludwig (Cervélo-Bigla Pro Cycling) kam eine weitere noch sehr junge Athletin auf Platz drei. Elisa Longo Borghini (Wiggle High5) wurde hinter anderen Favoritinnen wie Chantal Blaak (Boels-Dolmans) und Elena Cecchini (Canyon-SRAM) zwar nur Siebte, verteidigte aber die WWT-Gesamtführung.

WWT geht in die dritte Runde
Ein Mailand-Sanremo Donne gibt es bekanntlich nicht, aber auch die WorldTour der Frauen machte an diesem Wochenende mal wieder Station in Italien. Die Trofeo Alfredo Binda stand auf dem Programm, für die der Veranstalter trotz beschränkten Budgets Livebilder anbot, die in Italienisch und rudimentärem Englisch kommentiert wurden. Zwischendrin interviewte man z. B. die Protagonistinnen des Juniorinnenrennens Piccolo Trofeo Alfredo Binda, das von der Niederländerin Lorena Wiebes gewonnen worden war, oder brachte als Gast-Star den dreifachen Weltmeister Michael Rogers vors Mikrofon. Das Ganze wirkte alles andere als professionell, aber irgendwie sympathisch. Im vergangenen Jahr war das Rennen von einem entsetzlichen Sturz der Deutschen Trixi Worrack überschattet worden, in dessen Folge sie eine Niere verlor. Die Landesmeisterin stand diesmal nicht auf der Startliste, ebenso wenig wie Ronde van Drenthe-Gewinnerin Amalie Dideriksen, die so die Nachwuchsführung nicht verteidigen konnte.

Viele Fluchtversuche auf dem Weg nach Cittiglio
Nach dem Startschuss in Taino standen zunächst eine 22 km lange Anfahrt und eine 38 km-Schleife an, bevor es auf einen 17,8 km langen Rundkurs ging, der viermal bewältigt werden musste und jeweils die Ziellinie in Cittiglio passierte. Mit dem Casalzuigno und dem Orino sowie auch den technisch anspruchsvollen Abfahrten hatte dieser Circuit einige besondere Herausforderungen zu bieten. Aber schon bevor es in die entscheidende Phase ging, kam es zu Fluchtversuchen. Anna Trevisi (Ale Cipollini), Silvia Valsecchi (BePink) und Simona Frapporti (Hitec Products) etwa lagen bis zu 35 Sekunden vor dem Feld, bevor sie nach 33 Kilometern eingeholt wurden. Am Cunardo, der ersten Bergwertung des Tages, fielen bereits ein paar Fahrerinnen zurück, darunter Olympiasiegerin Anna van der Breggen (Boels-Dolmans), die – offenbar nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte – bald ganz aufgab. Die nächste Italienerin betätigte sich nun als Ausreißerin: Anna Zita Maria Stricker (BTC City Ljubljana), die zusammen mit der Lettin Lija Laizana (Aromitalia Vaiano) vor dem Feld die ersten Zielpassage absolvierte. Der Vorsprung schwankte zwischen 20 und 30 Sekunden, war am Fuß des Orino aber aufgebraucht.

Australierinnen sehr aktiv
Nun war es an der Australierin Jessica Allen (Orica-Scott), das Rennen zu animieren. Sie legte sich mächtig ins Zeug und entkam den Verfolgerinnen bis 29 Kilometer vor dem Ziel, wobei sie zwischenzeitlich sogar 45 Sekunden Vorsprung hatte. Zwei weitere Australierinnen, Tiffany Cromwell (Canyon-SRAM) und Georgia Williams (Orica), versuchten es ihrer Landsfrau nachzutun, waren aber etwas weniger erfolgreich. Kurz bevor die letzte Runde eingeläutet wurde, meldete man die aufregendste aller bisherigen Attacken: Die mehrfache Weltmeisterin Marianne Vos (WM3 Energie) und Europaspiele-Meisterin Alena Amialiusik (Canyon-SRAM) versuchten zusammen mit den Australierinnen Katrin Garfoot (Orica) und Shara Gillow (FDJ) eine Vorentscheidung herbeizuführen. Sie kamen natürlich nicht durch, aber Garfoot, bekanntlich eine starke Zeitfahrerin, probierte es bald erneut. Erst kurz vor dem Gipfel des Orino wurde sie von WorldTour-Leaderin Elisa Longo Borghini und Katarzyna Niewiadoma (WM3) eingeholt. Das Trio seinerseits ging dann in einer größeren Gruppe unter, die in der Abfahrt nach Cittiglio noch auf 30 Fahrerinnen anschwoll.

Sierra und Ludwig kommen mit Top-Form aus Spanien
Coryn Rivera befand sich etliche hundert Meter vor der Ziellinie schon draußen im Wind, unglaublicherweise hielt sie dennoch stand. Die 24-Jährige, die sowohl 2015 wie 2016 je eine Etappe der Thüringen Rundfahrt gewonnen hatte, feierte ihren bis dato größten Sieg, zumal sie die erste amerikanische Trofeo Binda-Gewinnerin ist. Arlenis Sierra, die amtierende kubanische Meisterin und jüngst Etappensiegerin bei der Semana Ciclista Valenciana, wurde überraschende Zweite vor Cecilie Uttrup Ludwig, der Gesamtsiegerin eben dieser Rundfahrt. Etablierte Athletinnen sahen sich geschlagen, darunter auch Elisa Longo Borghini, die mit 220 Punkten gegenüber den 185 Punkten ihrer besser platzierten Landsfrau Elena Cecchini dennoch in der Women's WorldTour vorne bleibt. Das Trikot der Nachwuchsbesten trägt nun Ludwig, die einen Sprung von Rang 15 auf 8 machte.

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