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Valverde gewinnt auch die zweite Bergankunft in Katalonien und macht die MZF-Strafe vergessen
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24.03.2017

Valverde gewinnt auch die zweite Bergankunft in Katalonien und macht die MZF-Strafe vergessen

Info: VOLTA CICLISTA A CATALUNYA 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Tortosa, 24.03.2017 – Mit einem Sieg auch bei der zweiten Bergankunft der Rundfahrt hat Alejandro Valverde dafür gesorgt, dass die Zeitstrafe vom Mannschaftszeitfahren für ihn und sein Movistar Team am Ende wohl nur eine kleine Fußnote der Volta a Catalunya 2017 sein wird. Er gewann am Schlussanstieg im Bergmassiv Lo Port einen hart geführten Schlagabtausch mit Chris Froome und Alberto Contador, die er auf dem letzten Kilometer distanzieren konnte. Dem BMC-Fahrer Tejay Van Garderen nahm Valverde fast zwei Minuten und somit das Leadertrikot ab und scheint seinem zweiten Gesamtsieg nach 2009 sehr nahe.


Das Profil der 5. Etappe der Katalonien-Rundfahrt

Ausgesprochen stark besetzte Ausreißergruppe – aber ohne Glück
Nicht gerade sehr groß waren die Zeitabstände bei der ersten Bergankunft der Volta a Catalunya in La Molina – da durfte man zwei Tage später schon deutlich mehr erwarten. Das abgesehen von zwei Steigungen in der ersten Streckenhälfte weitestgehend flache 5. Teilstück endete nämlich mit einem sehr steilen Finale in den Bergen von Lo Port (8,4 km à 9,0%). Vor einem Jahr hatte es bei der „Königsetappe“, welche damals in Port Ainé endete, einen Überraschungssieg durch Ausreißer Thomas De Gendt gegeben. Dieser unerwartete Erfolg des Belgiers schien in diesem Jahr viele Fahrer inspiriert zu haben, die es mit einer Flucht versuchen wollten. Es dauerte aber gut 60 Kilometer, bis zum nicht besonders schweren Antsieg Coll de Fatxes (2. Kategorie), ehe sich eine Gruppe vom Feld lösen konnte. Unter 15 Fahrern befanden sich wohlklingende Namen wie Pierre Rolland (Cannondale-Drapac), Robert Gesink (LottoNL-Jumbo), Cyril Gautier (AG2R La Mondiale), Daniel Navarro (Cofidis) und Dario Cataldo (Astana), der eine Weile lang virtueller Gesamtführender war. Mit dem Etappensieg wurde es aber leider nichts, denn das Feld – zwischenzeitlich vom Wind zu enorm hohem Tempo angetrieben – holte sie schon nach 150 Kilometern wieder ein, 32 Kilometer vor dem Ende der Etappe.

Hohes Tempo am Schlussanstieg durch Trek, Sky und Movistar
Rolland trat später noch einmal kurz in Erscheinung, als er zehn Kilometer vor Schluss mit Jérémy Maison (FDJ) und Hugh Carthy (Cannondale-Drapac) einen Angriff unternahm, der aber eigentlich kaum der Rede wert war. Viel interessanter aus Sicht des Franzosen: Rolland hatte an den beiden Zwischensprints des Tages einen ersten und einen zweiten Platz eingefahren, womit er im Sprintklassement nun drei Zähler vor Diego Rubio (Caja Rural-Seguros RGA) die Führung übernimmt. Während der „Ruhe vor dem Sturm“, bevor Sky mit offiziellem Beginn des Schlussanstieges die Kontrolle an sich riss, versuchten auch noch Magno Prado (Soul Brasil) und Jetse Bol (Manzana-Postobón), sich abzusetzen, kamen aber nicht weit. Als die Klettererei dann richtig begonnen hatte, gab es von Pierre Roger Latour (AG2R La Mondiale) einen schon ernst zu nehmenderen Angriff, der prompt von einer scharfen Reaktion seitens Trek-Segafredo unterbunden wurde, das mit Bauke Mollema, Jarlinson Pantano und Alberto Contador die Sky-Armada von der Spitze verdrängte. Mikel Landa (Movistar) und Ruben Fernandez (Movistar) schalteten sich danach auch in die Führungsarbeit ein und sorgten mit dafür, dass schon vier Kilometer vor dem Ziel nur noch etwa ein Dutzend Fahrer beisammen war.


Das Profil des Schlussanstiegs

Pantano und Contador sorgen für die Distanzierung Van Garderens
Es dauerte nicht lange, bis die Selektion noch deutlicher wurde – durch eine kurze, aber intensive Tempoverschärfung von Contadors neuem Edel-Domestiken Pantano geriet der Gesamtführende Tejay Van Garderen (BMC Racing) in eine Krise und verlor den Kontakt zu den Besten. Um dem US-Amerikaner den Rest zu geben und ihm keine Chance zu lassen, vielleicht doch noch einmal zurückzukommen, legte Contador kurz darauf selbst los. Nach der Attacke des einen Spaniers ließ sein Landsmann Alejandro Valverde (Movistar) eine weitere folgen, woraufhin ihnen fürs Erste nur ein einziger anderer Fahrer Schritt halten konnte: es war Chris Froome und nicht etwa Geraint Thomas, womit sich die bislang offene Kapitänsfrage im Sky-Rennstall geklärt hatte. Marc Soler, Valverdes junger, aber diese Saison unheimlich starker Teamkollege, und Adam Yates (Orica-Scott) fanden noch einmal Anschluss. Soler – obwohl im Trikot des besten Nachwuchsfahrers, noch immer in erster Linie Helfer – zog das Quintett weiter den Berg hinauf, während Van Garderen der Vorsprung aus dem Mannschaftszeitfahren langsam aber sich entglitt. Das Leadertrikot war für BMC auch nicht mehr zu retten, als Samuel Sanchez von hinten an Van Garderen herankam und ihm bis ins Ziel zur Seite stand.

2. Etappensieg und Leadertrikot – Movistars Welt ist wieder in Ordnung
Vorne verausgabte sich Soler für Valverde und konnte mit einer letzten Beschleunigung Froome und Yates in Schwierigkeiten bringen. Als der 23-Jährige an der Flamme Rouge ausgepowert war, kam Froome zwar wieder an Contador und Valverde heran – doch dann lancierte Valverde umgehend den alles entscheidenden Angriff. Froome fiel sofort wieder zurück und auch Contador musste den Movistar-Kapitän langsam ziehen lassen. Zwei Tage nach seinem ”Sprintsieg” in La Molina gewann Valverde die zweite Bergankunft der Katalonien-Rundfahrt als Solist, Froome und Contador folgten als Zweiter und Dritter mit letztlich 13 Sekunden Rückstand. Soler (+0:25) finishte noch vor Yates (+0:32) und Daniel Martin (Quick-Step Floors/+0:46) als Vierter. Das BMC-Duo Sanchez/Van Garderen verpasste sogar die Top20 und kam erst 1:53 Minute nach dem Sieger und neuen Führenden ins Ziel. Trotz der Zeitstrafe von 1 Minute aus dem MZF hat es Valverde an die Spitze des Klassements geschafft, hat 21 bzw. 47 Sekunden Vorsprung auf Froome und Contador, und führt nebenbei auch noch mit großem Vorsprung die Bergwertung an. Hinter Soler (+1:00) und Yates (+1:15) folgen an sechster und siebter Position Van Garderen (+1:18) und Thomas (+1:34). Sanchez, Martin und Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) vervollständigen die Top10, welche aber noch längst nicht in Stein gemeißelt sind.

-> Zum Resultat

Die morgige 6. Etappe, das vorletzte Teilstück, ist sehr bergig und weist mit dem Alt de La Musara (11,6 km à 5,0%, max. 11%) unter anderem einen Anstieg der 1. Kategorie auf. Dieser endet bereits 35,4 km vor dem Ziel – für den Rennausgang dürfte die gut 20 km lange Abfahrt mitentscheidend sein.







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