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David De La Cruz beweist sich auch im Baskenland als guter Kletterer und verwegener Abfahrer
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05.04.2017

David De La Cruz beweist sich auch im Baskenland als guter Kletterer und verwegener Abfahrer

Info: VUELTA CICLISTA AL PAIS VASCO 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



San Sebastian, 05.04.2017 – Auf dem ersten schwereren Teilstück der Baskenland-Rundfahrt hat David De La Cruz seinen zweiten WorldTour-Etappensieg des Jahres errungen und dabei denselben Mix aus Qualitäten am Berg und in der Abfahrt an den Tag gelegt, der schon zu seinem Sieg am letzten Tag von Paris-Nizza geführt hatte. Heute setzte sich der Spanier hauchdünn um drei Sekunden vor einem Hauptfeld aus 40 Fahrern durch, in dem nicht nur der bisherige Träger des Gelben Trikots Michael Matthews fehlte; GP Indurain-Gewinner Simon Yates verlor durch einen Sturz eineinhalb Minuten.


Das Profil der 3. Etappe der Baskenland-Rundfahrt

Ein enges Rennen um das Bergtrikot
Nach zwei wenig berauschenden Sprintetappen zum Auftakt der Vuelta Ciclista al Pais Vasco rückten am 3. Tag der Rundfahrt endlich einmal verstärkt die Kletterfähigkeiten der Fahrer in den Vordergrund, denn auf den 160,5 Kilometern von Vitoria-Gasteiz nach Donostia, wie die Stadt San Sebastian von den Basken genannt wird, kündigten sich sechs Anstiege mit Bergwertungen an. Es dauerte mehr als 40 Kilometer und einige missglückte Versuche, bevor sich eine Ausreißergruppe vom Feld absetzen konnte. Yoann Bagot (Cofidis) und Igor Anton (Dimension Data) die beiden großen Rivalen der ersten beiden Tage im Kampf um das Bergtrikot, waren beide nicht dabei, dafür aber Stéphane Rossetto, der sein Möglichstes tat, um das rote Leibchen mit den weißen Punkten in den Reihen des Teams Cofidis zu halten. Der Franzose sammelte im Laufe des Tages insgesamt 14 Punkte – einen weniger als Bagot bislang auf seinem Konto hatte. Doch in der heutigen Spitzengruppe gab es einen Mann, der besser punktete: Alex Howes (Cannondale-Drapac) gewann mit der zweiten und der dritten die beiden höchstwertigen Bergwertungen, was dem US-Amerikaner 16 Punkte und die Führung im Bergklassement bescherte.

Fuglsang und De Marchi stärkste Ausreißer
Der Vorsprung der Ausreißer, zu denen des Weiteren Matteo Montaguti (AG2R La Mondiale), Jakob Fuglsang (Astana), Antonio Nibali (Bahrain Merida), Alessandro De Marchi (BMC Racing), Sergio Pardilla (Caja Rural-Seguros RGA), Arnaud Courteille (FDJ) und Eros Capecchi (Quick-Step Floors) gehörten, pendelte lange zwischen zwei und drei Minuten, nachdem er zu Beginn der Flucht bis auf fast viereinhalb Minuten angestiegen war. Brenzlig wurde es für die Gruppe, als knapp 50 Kilometer vor dem Ziel im vierten Anstieg Lotto Soudal das Tempo im Feld in die Höhe trieb. Unter diesem Druck teilte sich auch die Spitzengruppe, woraufhin Fuglsang, De Marchi, Courteille und Montaguti die Bergwertung nur noch zu viert passierten. Im kurz darauf folgenden fünften Anstieg blieben dann lediglich noch Fuglsang und De Marchi übrig, die noch eine Weile rund 15 bis 20 Sekunden gegen das nun von Movistar angeführte Feld verteidigten, bevor sie 22 Kilometer vor dem Ziel schlussendlich auch eingeholt wurden. Im selben Moment nahmen die Movistar-Helfer dann kurz etwas Tempo raus, weil ihr Kapitän Alejandro Valverde einen Defekt hatte. Auf dem Rad von Teamkollege Gorka Izagirre kam er aber schnell wieder zurück.

De La Cruz schlägt Profit aus Bardets Attacke
Trotz des sehr hügeligen Terrains hatte der Gesamtführende Michal Matthews (Sunweb) bis hierher noch gut mitgehalten und konnte auf die Verteidigung des Gelben Trikots hoffen. Im letzten Anstieg der Etappe, dem in die 3. Kategorie eingeordneten Mendizorrotzko (7,7 km à 4,99%), wurde die Gangart für den Sieger der 1. Etappe dann allerdings zu hart. Zahlreiche Attacken reduzierten das Feld bis zu der 10,5 Kilometer vor dem Ziel gelegenen Bergwertung auf circa 40 Mann. Eine der ersten Attacken war von Romain Bardet (AG2R La Mondiale) ausgegangen, der damit die Entscheidung des Tages herbeiführte – wenn auch auf andere Art und Weise, als er sich das erhofft hatte. David De La Cruz (Quick-Step Floors) hängt sich beim Franzosen an und zeigte erst einmal keine Anzeichen von Kooperationswillen, bevor er selbst antrat und Bardet eiskalt abschüttelte. Etwa 15 Sekunden auf das Hauptfeld und 35 Sekunden auf den nicht weit abgehängten Matthews betrug der Vorsprung von De La Cruz bei Erreichen des Kulminationspunktes der Steigung. Die Abfahrt zum Ziel war Nervenkitzel pur für den 27-jährigen Spanier, denn der Abstand zwischen ihm und dem Verfolgerfeld bewegte sich lange um nur circa zehn Sekunden.

Ein schlechter Tag für Yates und Alaphilippe
Obwohl das Team Bora-Hansgrohe am Ende auf dem flachen letzten Kilometer in San Sebastian noch einmal alles gab, um einen Sprint um den Etappensieg herbeizuführen, war De La Cruz nicht mehr einzuholen und brachte einen Vorsprung von drei Sekunden durch. Bora-Fahrer Jay McCarthy beendete die Etappe schließlich als Dritter, musste sich im Sprint des kleinen Feldes Michal Kwiatkowski (Sky) geschlagen geben. Matthews hatte den Anschluss an das Feld nicht mehr geschafft und finishte mit 1:02 Minute Rückstand auf den Tagessieger, dem er sein Gelbes Trikot überlassen muss. De La Cruz führt auch im Klassement drei Sekunden vor jenen 40 Fahrern, die er sich heute knapp vom Leib halten konnte. Für die meisten der Favoriten auf den Gesamtsieg war es letztlich doch keine allzu spektakuläre Etappe – aber eben nur für die meisten. Simon Yates (Orica-Scott) hatte praktisch im selben Moment wie Valverde einen Defekt zu beklagen, aber weniger Glück als der Movistar-Fahrer und kam nicht wieder an das Feld heran. So verlor der Brite schlussendlich eineinhalb Minuten auf seine Konkurrenten. Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors), der schon durch seinen Defekt auf der 1. Etappe einige Zeit eingebüßt hatte, kassierte weitere 14 Minuten wegen eines unglücklichen Sturzes in der Verpflegungszone.

-> Zum Resultat

Die morgige 4. Etappe weist einige Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede zum 3. Teilstück auf: Diesmal gibt es nur zwei Bergwertungen, die letzte aber erneut nicht weit vom Ziel entfernt. Der 14,1 Kilometer vor dem Ziel endende Biberoko-Anstieg (5,6 km à 8,19%) ist zudem steiler als der letzte Berg von heute.







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