Info: GIRO D’ITALIA 2017 (2.UWT) Autor: Felix Griep (Werfel)
02.05.2017 – In drei Tagen beginnt ein ganz besonderer Giro d'Italia. Die im Jahre 1909 erstmals ausgetragene Italien-Rundfahrt findet in diesem Jahr zum 100. Mal statt. Anlässlich dieses großen Jubiläums hat der Veranstalter RCS einen äußerst schweren und interessanten Kurs entworfen, der auf seinen 3609,1 Kilometern von Sardinien bis Mailand zahlreiche Höhepunkte zu bieten hat, legendäre Anstiege und Erinnerungen an große Giro-Stars wie Gino Bartali oder Marco Pantani. In diesem Beitrag nehmen wir jede einzelne Etappe des 100. Giro unter die Lupe und schauen, was uns in den 24 Tagen dieses Rennens erwartet.
Übersichten zur Strecke des 100. Giro d'Italia:
Alle Etappenprofile | Anstiegs-Profile | Profile der Etappenfinals | Bergwertungen
Anders als in früheren Jahren bei unseren Grand-Tour-Vorschauen üblich, präsentieren wir euch die Strecken-Vorschau diesmal nicht in mehreren Teilen, sondern servieren euch das komplette Menü auf einen Schlag. Um die Übersicht zu wahren, haben wir es euch aber in „fünf Gänge“ aufgeteilt:
Farbcodes für die Etappen-Vorschau:
leicht |
mittel |
schwer |
Zeitfahren |
Ruhetag |
Langes Wochenende auf Sardinien
Nach 1991 und 2007 findet der „Grande Partenza“ zum dritten Mal auf Sardinien statt. Zum ersten Mal hatte der Giro die zweitgrößte Mittelmeerinsel (nach Sizilien) aber schon im Jahr 1961 besucht. Da Sardinien so weit vom Rest Italiens entfernt ist, benötigt man einen zusätzlichen Ruhetag zwischen der 3. und der 4. Etappe, weshalb die Rundfahrt bereits am Freitag gestartet wird.
Etappe 2: Olbia - Tortolì (221,0 km)
Streckenbeschreibung: Die 2. Etappe ist das höhenmeterreichste Teilstück auf Sardinien, aber wohl noch nicht schwer genug für ein erstes Säbelrasseln der Giro-Favoriten. Die diversen Anstiege zeichnen sich eher durch Länge als durch Steilheit aus. Bergwertungen gibt es in Nuoro (10,5 km à 3,9%) und Genna Silana (19,6 km à 3,2%), die letztere 46,9 km vor dem Ziel. Die folgende Abfahrt zieht sich bis 9 km vor dem Ziel, ab da ist es total flach. Die Zielgerade ist mit 1800 m ausgesprochen lang und dürfte zu einem weiteren Massensprint führen, sofern das Feld durch die vorangegangenen Hügel nicht doch auseinander gerissen wird.
Profil der Etappe und der letzten Kilometer (Alle Profilen und Karten)
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Erste Woche von Etna bis Blockhaus
In der ersten vollständigen Woche der Rundfahrt werden zwei Etappen für die Sprinter und zwei mit klassikerähnlichen Finals von den ersten beiden Bergankünften eingerahmt. Dienstag am Etna und Sonntag am Blockhaus wird man die ersten Eindrücke von der Form der Favoriten auf den Gesamtsieg erhalten.
08.05. Ruhetag
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Etappe 4: Cefalù - Etna (181,0 km)
Streckenbeschreibung: Am Ruhetag setzt man von Sardinien nach Sizilien über, wo die erste Bergetappe auf dem Programm steht und die Favoriten auf den Gesamtsieg erstmals richtig geprüft werden. Nachdem man zunächst gut 50 Kilometer der Küste entlang fährt, geht es in den langen, gleichmäßigen Anstieg zum Portella Femmina Morta (32,8 km à 4,5%). Die Bergwertung erreicht man ziemlich genau nach halber Strecke bei Kilometer 90 von 181. Nach der Abfahrt geht es erst einmal weiter durch hügeliges Gelände, bevor der Schlussanstieg an den Hängen des Etna (17,9 km à 6,6%) hinaufführt. Es handelt sich um die längste der vier Bergankünfte dieses Giro. In der zweiten Hälfte des Anstiegs beträgt die mittlere Steigung sogar 7,5%.
Besonderheiten: Der Etna (deutsche Schreibweise: Ätna) ist Europas größter Vulkan und für den Giro d’Italia kein neues Ziel. Schon dreimal endete dort eine Etappe: erstmals 1967, dann 1989 und zuletzt 2011, als Alberto Contador früh im Rennen seinen Favoritenstatus untermauerte.
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Etappe 9: Montenero di Bisaccia - Blockhaus (149,0 km)
Streckenbeschreibung: Vor dem zweiten Ruhetag des Giro gibt es die zweite Bergankunft der Rundfahrt. In den Abruzzen geht es zum Blockhaus (13,6 km à 8,4%) hinauf, wobei die offiziellen Angaben die Schwierigkeit des Finales nicht genau wiedergeben. Denn schon ab 26 km vor dem Ziel steigt die Strecke mit im Schnitt rund 5% an; vor dem eigentlich Schlussanstieg gibt es nur eine kurze Zwischenabfahrt. Etwa zwischen 500 und 250 vor der Zielankunft gibt es eine kleine Abfahrt, ehe es auf die 8% steile Zielgerade geht. Die ersten gut 120 km der Etappe sind vergleichsweise einfach, die schwerste Steigung nach Chieti (5,7 km à 4,0%) führt bei km 91,2 nicht einmal zu einer Bergwertung, sondern zu einem Zwischensprint.
Besonderheiten: Letztmals führt 2009 eine Etappe zum Blockhaus, damals aber in der Schlusswoche der Rundfahrt. Es war die vorletzte Bergankunft, bei welcher sich Franco Pellizotti den dritten Gesamtrang von Carlos Sastre holte, der zwei Minuten auf den Etappensieger verlor.
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Zweite Woche mit Zeitfahren und Oropa
In der zweiten Giro-Woche sind das Einzelzeitfahren am Dienstag und die Bergankunft in Oroap zweifellos die wichtigsten Etappen. Neben zwei flachen Teilstücken für die Sprinter gibt es jedoch auch noch zwei Bergetappen mittlerer Schwierigkeitsstufe, die jeweils nach einer Abfahrt enden und für Überraschungen gut sein könnten.
15.05. Ruhetag
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Etappe 11: Firenze - Bagno di Romagna (161,0 km)
Streckenbeschreibung: Dieses Teilstück kann sicher nicht mit den heftigen Alpenetappen mithalten, gilt aber nicht zu Unrecht als „Königsetappe der Apenninen“. Auffällig ist aber, dass die Durchschnittssteigung ihrer vier Bergwertungen fortlaufend geringer wird: in der ersten Etappenhälfte werden Passo della Calla (16,0 km à 5,3%) und Passo del Carnaio (11,4 km à 4,5%) überquert, in der zweiten Passo del Carnaio (11,4 km à 4,5%) und Monte Fumaiolo (23,1 km à 3,7%). Das könnte gute Chancen für kletterstarke Ausreißer bedeuten. Aber Vorsicht: die letzten 3 km des Monte Fumaiolo, dessen Gipfel 25,2 km vor dem Ziel erreicht wird, weisen im Schnitt 8,6% und maximal 12% Steigung auf. So könnte dort durchaus auch ein mutiger Favorit angreifen, der vor der folgenden Abfahrt keine Angst hat.
Besonderheiten: Es handelt sich um die „tappa Bartali“, eine Etappe zu Ehren der italienischen Radsport-Legende Gino Bartali. Sie startet in Ponte a Ema, einem kleinen Vorort von Florenz, wo der dreifache Giro-Sieger (1936, 1937, 1946) geboren wurde.
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Etappe 12: Forlì - Reggio Emilia (229,0 km)
Streckenbeschreibung: Die Etappen 1 (221 km), 7 (224 km) und 16 (222 km) sind nicht viel kürzer – aber die 12. Ist mit 229 km die längste dieser Italien-Rundfahrt. Neben der reinen Distanz gibt es mit den Bergwertungen Colla di Casaglia (7,7 km à 4,9%) und Valico Appenninico (10,1 km à 3,3%) zwei Schwierigkeiten, welche sich aber in der ersten Etappenhälfte befinden und daher für den Ausgang der Etappe nicht entscheidend sein dürften. Die nach der zweiten Bergwertung noch verbleibenden 118,6 km bestehen knapp zur Hälfte aus einer langgezogenen Abfahrt, bevor der Rest der Strecke komplett flach ist. Bei der Ankunft in Reggio Emilia sind Kurven ca. 2 km, 1 km und 350 m vor der Ziellinie zu beachten.
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Etappe 14: Castellania - Oropa (131,0 km)
Streckenbeschreibung: Die einzige Bergankunft der 2. Giro-Woche gibt einen kleinen Vorgeschmack auf das, was die Fahrer in der letzten Woche erwartet. Die mit 131 km sehr kurze Etappe weist vor dem Schlussanstieg keinerlei Schwierigkeiten auf, auch wenn sie lange Zeit zumindest schon ganz leicht ansteigend verläuft. Die abschließende Kletterpartie zum Santuario di Oropa (11,8 km à 6,2%) beginnt relativ moderat, bevor sie auf den letzten 6,7 km mit durchschnittlich 8,0% deutlich steiler wird. Mehrfach gibt es dort auch Rampen im zweistelligen Prozentbereich.
Besonderheiten: Oropa ist der „Montagna Pantani“, denn dort erlebte der Giro-Sieger von 1998 auf der 15. Etappe 1999 eine seiner größten Sternstunden. Durch einen Defekt m Fuß des Berges zurückgefallen, startete Marco Pantani eine legendäre Aufholjagd und erreichte das Ziel doch noch als Sieger.
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Etappe 15: Valdengo - Bergamo (199,0 km)
Streckenbeschreibung: Die Etappe vor dem letzten Ruhetag könnte zur Beute von Ausreißern werden, wäre aber auch für Angriffe von Anwärtern auf den Gesamtsieg zu gebrauchen. Die einfachen ersten 150 km dienen den Favoriten sicher nur zum einrollen, könnten für eine Fluchtgruppe aber wichtig sein, um einen entscheidenden Vorsprung herauszufahren. Am sehr gleichmäßigen Anstieg nach Miragolo San Salvatore (8,7 km à 7,0%) wird es dann sicher zu einigen Attacken kommen. Nach dieser Bergwertung sind es noch 39,7 km bis ins Ziel. Nach nur 5 km Abfahrt folgt mit dem Anstieg nach Selvino (6,9 km à 5,4%) eine weitere Bergwertung, bevor es 12 km am Stück steil bergab geht. Das Finale in Bergamo hält noch eine weitere Schwierigkeit bereit: einen gut 1 km langen Anstieg mit 7,9% Steigung, bevor es in die gut 3 km lange Abfahrt zur Ziellinie geht.
Besonderheiten: Miragolo San Salvatore, Selvino, Bergamo Alta – das Etappenfinale ist praktisch komplett identisch mit dem Finale von Il Lombardia 2016 und somit eine Hommage an den italienischen Klassiker, der in diesem Jahr zum 111. Mal ausgetragen wird.
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Letzte Woche mit fünf Hochgebirgsetappen
In der Schlusswoche des Giro kann man sich auf keiner einzigen Etappe mehr verstecken. Auf den 5 Hochgebirgsetappen in Folge gibt es allein 7 Bergwertungen der 1. Kategorie (Mortirolo, Umbrailpass, Pordoi, Pontives, Piancavallo, Monte Grappa, Foza) und natürlich die Cima Coppi auf dem Stilfserjoch. Anschließend müssen die Kräfte auch noch für ein weiteres Zeitfahren reichen.
22.05. Ruhetag
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Etappe 16: Rovetta - Bormio (222,0 km)
Streckenbeschreibung: Die Königsetappe mit gut 5300 Höhenmetern führt über zwei der berühmtesten Giro-Pässe. Nach 84,5 km erklimmt man zuerst den Passo del Mortirolo (12,6 km à 7,6%), allerdings nicht über seine schwerste Route. Mit seinen 1854 Metern wirkt er auf dieser Etappe fast schon wie ein Zwerg gegen den 2758 m hohen Passo dello Stelvio (21,7 km à 7,1%), auf welchem nach 143,5 km die Cima Coppi erreicht wird. Im Anschluss an die lange Abfahrt nach Glorenza überquert man im Münstertal die Grenze zur Schweiz, auf deren Boden man nun den Umbrailpass (13,4 km à 8,4%) erklimmt. Mit Erreichen der Passhöhe (2502 m) kommt man wieder zurück nach Italien und stürzt sich in die 19,5 km lange Abfahrt gen Ziel in Bormio. Diese Abfahrt ist identisch mit dem zuvor absolvierten Stelvio-Anstieg.
Besonderheiten: Der Mortirolo wird von Edolo aus über die Südseite befahren, so wie zuvor nur einmal im Jahr 1990, als er das erste Mal vom Giro erklommen wurde. Die folgenden elf Kletterpartien auf diesen Berg erfolgten jeweils von Norden her, wo die Straßen deutlich steiler sind. Den Zielort Bormio durchquert man schon einmal 100 km vor dem Etappenende, bevor es auf die Runde mit Stelvio und Umbrailpass geht. Das Stilfserjoch, der höchste Gebirgspass Italiens, ist zum 11. Mal auch der höchste Punkt eines Giro d'Italia und somit die „Cima Coppi“. Erstmals wurde er im Jahr 1965 überquert, zuletzt stand er 2012 sogar als Zielankunft im Programm.
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Etappe 17: Tirano - Canazei (219,0 km)
Streckenbeschreibung: Mit 222 km vom Vortag in den Beinen stehen auf dieser vermeintlich einfachsten Etappe der letzten Woche gleich wieder 219 km auf dem Programm. Auf den ersten 60 km muss hinauf nach Aprica (12,3 km à 6,3%) und zum Passo del Tonale (11,0 km à 5,7%) viel geklettert werden, bevor eine rund 70 km lange Abfahrt ansteht. Der Anstieg nach Giovo (5,9 km à 6,8%) läutet dann die äußerst kräftezehrende Schlussphase ein, denn von der letzten Bergwertung bis zum Ziel sind die finalen 82 km fast komplett leicht ansteigend. Nur in der Mitte dieses Etappenabschnitts gibt es zwei etwas längere flache bzw. leicht abschüssige Passagen. Eine für Ausreißer verlockende Etappe, die aber sicher auch einen schwachen Favoriten seine Chancen auf den Gesamtsieg kosten kann.
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Etappe 18: Moena - Ortisei/St. Ulrich (137,0 km)
Streckenbeschreibung: Auf zwei extrem lange folgt eine extrem kurze Etappe, doch die 137 km haben 5 Bergwertungen zu bieten. Die nur leicht ansteigenden 14,1 km bis zum ersten Zwischensprint sind die einfachsten der Etappe, die danach ein stetiges Auf und Ab bereithält. Nach 26,0 km, 57,2 km und 85,3 km erreicht man die Gipfel von Passo Pordoi (11,9 km à 6,7%), Passo Valparola (12,3 km à 6,4%) und Passo Gardena (9,3 km à 6,4%). Vom Gardena aus sind es dann rund 40 km bis zum tiefsten Punkt der Strecke; unterbrochen wird die lange Abfahrt vom Passo di Pinei (4,2 km à 6,3%). Das Etappenfinale gilt nur offiziell nicht als Bergankunft, kann aber locker als solche interpretiert werden. Die Bergwertung des „Schlussanstiegs“ nach Pontives (9,3 km à 6,8%) befindet sich zwar 4 km vor dem Ziel, aber auch danach steigt es weiter leicht an. 500 m vor Schluss gibt es noch einmal eine Rampe mit 12%.
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Etappe 19: San Candido/Innichen - Piancavallo (191,0 km)
Streckenbeschreibung: Auf dem Weg zur letzten Bergankunft des Giro muss gleich zu Beginn ein Anstieg zum Passo Monte Croce Comelico (7,9 km à 4,3%) und nach knapp 50 km ein weiterer zu einem Zwischensprint bewältigt werden, ehe es in eine lange Abfahrt geht. Zur Etappenmitte muss dann Sella Chianzutan (11,7 km à 5,6%) erklommen werden, bevor die Strecke nach der Abfahrt von diesem Berg relativ flach weitergeht. Zumindest bis Aviano, wo der Schlussanstieg nach Piancavallo (15,4 km à 7,3%) anfängt. Der ist besonders auf den ersten 6 km mit durchschnittlich 9,4% enorm steil. Es folgen weitere 5 km mit 7,5% und 3 km mit 5,8%. Die kurvenreichen letzten 1400 m sind dann allerdings beinahe flach.
Besonderheiten: Piancavallo ist wie Oropa auf Etappe 14 ganz eng mit dem Namen Marco Pantani verbunden. Im Jahr 1998 holte sich „il Pirata“, der spätere Gesamtsieger, dort auf er 14. Etappe seinen ersten von zwei Etappensiegen.
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Etappe 20: Pordenone - Asiago (190,0 km)
Streckenbeschreibung: Die letzte Hochgebirgesetappe des 100. Giro führt noch einmal über zwei Berge der höchsten Kategorie. Beim ersten handelt es sich um den Monte Grappa (24,2 km à 5,3%), dessen lange Steigung erst nach knapp 100 km anfängt. Zuvor verläuft die Strecke lediglich teils leicht hügelig mit einigen flachen Abschnitten. Der Monte Grappa ist sehr unrhythmisch mit einem schweren Beginn (8,5 km à 7,8%) und einem harten Mitteil (3,5 km à 8,1%). Dazwischen und danach steigt es deutlich weniger an, ist teilweise sogar flach oder abschüssig, bevor die letzten rund 4 km zur 67,3 km vor dem Ziel abgenommenen Bergwertung wieder bei durchschnittlich 5,9% ansteigen. Rund 40 km später, nach einer sehr langen Abfahrt und einem kurzen Flachstück, geht es kontinuierlich steil nach Foza hinauf (14,0 km à 6,7%). Zwischen dieser Bergwertung und dem Ziel bleiben 14,2 wellige km mit einer leichten Abfahrt auf den letzten 5 km, ehe die letzten 450 m nochmals leicht ansteigen.
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Eine unvergleichlich schwere letzte Woche
Auch bei diesem Giro d'Italia haben wir wieder auf Grundlage aller in den Marschtabellen verfügbaren Daten die Höhenmeter jeder einzelnen Etappe ausgewertet. Im 10-Jahres-Vergleich ist der Giro 2017 mit 39394 hm nur ganz knapp hinter den extrem bergigen Austragungen von 2011 und 2012 derjenige mit den drittmeisten Höhenmetern. Im Unterschied zum vorigen Jahr sind es gut 5000 hm mehr. Mit Ausnahme der Königsetappen von 2011 und 2012 hatte auch keine andere Etappe seit 2008 mehr Höhenmeter zu bieten als die 16. Etappe dieses Jahres mit ihren 5309 hm.
Betrachtet man nur die letzte Woche, also die Etappen 16 bis 21, gab es nicht einmal 2011 und 2012 so viele Höhenmeter wie in diesem Jahr. Auch der Fakt, dass es insgesamt nur 5 Etappen mit weniger als 1000 hm gibt (darunter die beiden Zeitfahren) ist seit 2008 unterreicht.
Höhenmeter-Auswertung des Giro d'Italia von 2008 bis 2017:
2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008
Etappe 1 1050 11 16 76 637 21 36 11 1 112
Etappe 2 2255 257 763 587 166 251 472 219 363 2645
Etappe 3 365 108 2215 514 1708 601 1162 73 845 1207
Etappe 4 3072 1327 2170 113 1675 127 1414 232 2215 1916
Etappe 5 1053 1858 2390 1692 600 247 2072 637 2391 1751
Etappe 6 1554 2872 639 1247 208 2636 1886 1683 2551 1234
Etappe 7 707 1754 1442 1829 1888 3077 2004 1514 1282 2977
Etappe 8 1284 1272 2978 2632 557 3295 623 2449 1920 1701
Etappe 9 2252 347 3274 1899 2503 499 3794 497 12 512
Etappe 10 357 3391 304 173 2875 1449 579 1363 3462 674
Etappe 11 3278 541 2578 2139 2099 1237 1792 3243 741 2906
Etappe 12 1451 48 980 621 811 2193 240 893 1261 160
Etappe 13 131 2996 22 549 1247 1046 3514 1360 330 53
Etappe 14 1084 4774 453 3087 2717 3081 4910 1887 2309 4499
Etappe 15 1409 784 3464 1811 3912 3300 5823 3354 2528 4736
Etappe 16 5309 2128 4430 4387 2369 1300 705 1089 4595 1089
Etappe 17 3534 768 762 856 553 4466 2878 2040 2283 541
Etappe 18 3499 1213 1406 3633 1031 248 1099 556 1396 1287
Etappe 19 2796 3372 4211 1589 4387 5157 2472 3743 2061 3029
Etappe 20 2952 4321 2746 3438 5054 5974 2859 4501 779 4266
Etappe 21 2 71 46 214 363 34 36 223 86 15
2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008
Gesamt 39394 34213 37289 33086 37360 40239 40370 31567 33411 37310
Maximum 5309 4774 4430 4387 5054 5974 5823 4501 4595 4736
0-1000 5x 9x 9x 9x 8x 8x 7x 9x 8x 7x
1000-2000 7x 5x 2x 6x 5x 4x 5x 6x 4x 7x
2000-3000 4x 3x 6x 2x 5x 2x 5x 2x 7x 3x
3000-4000 4x 2x 2x 3x 1x 4x 2x 3x 1x 1x
4000-5000 - 2x 2x 1x 1x 1x 1x 1x 1x 3x
5000-6000 1x - - - 1x 2x 1x - - -
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