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Yates und Porte dominieren die Königsetappe der Tour de Romandie – Sieg und Führung für den Briten
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29.04.2017

Yates und Porte dominieren die Königsetappe der Tour de Romandie – Sieg und Führung für den Briten

Info: TOUR DE ROMANDIE 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Leysin, 29.04.2017 – Im Kampf um den Gesamtsieg bei der 71. Tour de Romandie haben sich Simon Yates und Richie Porte am Tag vor dem entscheidenden Zeitfahren die Berge der Königsetappe zunutze gemacht und einen beträchtlichen Vorsprung auf ihre Konkurrenten herausgeholt. Der Brite attackierte bereits am vorletzten Berg, während der Australier am Schlussanstieg zu ihm vorfuhr. Etappensieg und Gelbes Trikot gingen letztlich an den deutlich sprintstärkeren Yates, während die meisten hochkarätigen Gegner fast eine Minute verloren – der überraschend schwache Chris Froome sogar noch etwas mehr.


Das Profil der 4. Etappe der Tour de Romandie

Lotto-Soudal-Trio auf Mission Bergtrikot
Zum Glück stand die Königsetappe der 71. Tour de Romandie erst an ihrem vorletzten Tag auf dem Programm. Anders als zu Beginn der Rundfahrt war es an diesem Samstag trocken, so dass man auf den bis zu 1546 Metern hohen Pässen Schnee nur am Straßenrand liegen sah. Drei Berge der 1. und einen der 2. Kategorie hatten die 163,5 Kilometer von Domdidier nach Leysin zu bieten – für den Träger des Bergtrikots hieß es deshalb: „Angriff ist die beste Verteidigung“. Und Sander Armée (Lotto Soudal) begab sich nicht alleine auf die Mission, seinen Titel des „Bergkönigs“ von der Tour de Romandie 2016 zu verteidigen; seine Teamkollegen und Landsleute Tosh Van der Sande und Thomas De Gendt begleiteten den Belgier in einer achtköpfigen Spitzengruppe, bis zu deren Entstehung fast 30 Kilometer vergangen waren. Aus anderen Mannschaften waren Simon Clarke (Cannondale-Drapac), Pavel Kochetkov (Katusha-Alpecin), Youcef Reguigui (Dimension Data) und Andrea Pasqualon (Wanty-Groupe Gobert) vorne – und Mikaël Cherel (AG2R La Mondiale), der wie Van der Sande zu jenen 58 Fahrern gehörte, die vor dem Start dieser 4. Etappe in der Gesamtwertung noch innerhalb einer Minute gelegen hatten.

Kurzlebige Verfolgergruppe um Albasini
Der erste Berg der Etappe war der Jaunpass (5,9 km à 8,3%), wo rund 70 Kilometer vor dem Ziel Reguigui, Pasqualon und mit De Gendt auch einer der Lotto-Fahrer zurückfielen, während der Vorsprung der restlichen fünf Ausreißer stark zurückging, von viereinhalb auf drei Minuten. Zwischen Jaunpass und dem Anstieg zum Saanenmöser (7,6 km à 4,4%) trat eine nicht schlecht besetzte Verfolgergruppe auf den Plan: Die in der Gesamtwertung alle noch gut gelegenen Winner Anacona (Movistar), David De La Cruz (Quick-Step Floors), Michael Albasini (Orica-Scott), Alexis Vuillermoz (AG2R La Mondiale), Diego Ulissi (UAE Team Emirates) und Tanel Kangert (Astana) konnten sich aber maximal gut eine halbe Minute vom Feld absetzen und wurden nach dem Saanenmöser, 30 Kilometer vor dem Etappenende, wieder eingeholt. Die fünf Spitzenreiter hatten zu diesem Zeitpunkt noch gut zwei Minuten Vorsprung und Armée nach Siegen an den ersten beiden Bergwertungen sein Trikot zu 99% sicher. Nur wenn er keinen einzigen Punkt mehr geholt hätte und Simon Yates (Orica-Scott) die beiden letzten Bergwertungen gewonnen hätte, wäre es noch zu einem Führungswechsel gekommen. Und so weit hergeholt war dieses Szenario gar nicht.


Cofitine vor Ort:
Fotos aus Leysin von unserer LiVE-Radsport-Fotografin


Yates mit starker Attacke am vorletzten Berg
Am dritten Anstieg zum „Dach“ der Rundfahrt auf dem Col du Pillon (7,0 km à 5,2%) sah man vorne wie hinten Angriffe. Der Franzose Cherel setzte sich von den anderen Ausreißer ab, während aus dem Hauptfeld Ilnur Zakarin (Katusha Alpecin) attackierte. Der Gesamtsieger von 2015 wurde durch Chris Froome (Sky) höchstpersönlich zurückgeholt – doch die folgende Attacke von Yates konnte nicht unterbunden werden. Der Brite zog noch ein paar weitere Fahrer mit sich mit, die Bergwertung erreichte er aber nur als Fünfter. Cherel lag noch knapp eine Minute vor ihm und dazwischen befand sich neben Kochetkov und Clarke auch Armée, der sein Ziel damit endgültig erreicht hatte. Nach dem Col du Pillon holte Yates, mit Emanuel Buchmann (Bora-Hansgrohe) und Anass Ait El Abdia (UAE Team Emirates) sowie Van Der Sande im Schlepptau, erst das Trio um Armée und schließlich auch Cherel ein. Zu acht kamen sie mit 43 Sekunden Vorsprung an den Fuß der letzten Steigung nach Leysin (4,0 km à 7,2%) – deren Bergwertung sich übrigens 1200 m vor dem Ziel befand.

Froome schwach, Porte stark, Yates siegreich
Gleich zu Beginn des Schlussanstiegs ereignete sich im Hauptfeld Überraschendes – Froome fiel aus der Gruppe der Topfavoriten zurück – und Erwartbares – Richie Porte (BMC Racing) ging in die Offensive. Alleine bahnte sich der Australier seinen Weg nach vorne, wo nur noch Buchmann und Ait El Abdia Yates folgen konnten. Als Porte knapp drei Kilometer vor dem Ziel das Trio einholte, wurden der Deutsche und der Marokkaner dann aber schnell ebenfalls abgehängt. Porte und Yates blieben bis ins Ziel zusammen und machten den Sieg in einem Sprintduell aus, welches Yates klar gewann. Buchmann erreichte das Ziel als Dritter (+0:30), gefolgt von Portes Teamkollegen Van Garderen (+0:43), der sich noch aus der 18 Fahrer zählenden Hauptgruppe (+0:52) abgesetzt hatte. Froome fing sich im Laufe des Anstiegs wieder und verlor mit 1:15 Minute nicht allzu viel mehr als die meisten anderen Gegner. In der Gesamtwertung liegt der Brite mit 1:36 Minute aber doch deutlich hinter seinem Landsmann Yates, der vor Porte (+0:19), Buchmann (+0:38) und dem entthronten bisherigen Leader Fabio Felline (Trek-Segafredo/+0:44) die Führung übernommen hat. Platz eins der Nachwuchswertung übernahm Pierre Roger Latour (AG2R La Mondiale), wohingegen in der Punktewertung weiterhin der Schweizer Stefan Küng (BMC Racing) führt.

-> Zum Resultat

Die Entscheidung über den Gesamtsieg fällt am morgigen Sonntag auf der 5. Etappe in einem 17,88 Kilometer langen Einzelzeitfahren rund um Lausanne.







Simon Yates gewinnt in Leysin die Königsetappe der 71. Tour de Romandie
Simon Yates gewinnt in Leysin die Königsetappe der 71. Tour de Romandie

Etappensieger Simon Yates ist auch neuer Träger des Gelben Trikots
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