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7 Jahre nach Johann Tschopp lässt Silvan Dillier die Schweiz wieder beim Giro d’Italia jubeln
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11.05.2017

7 Jahre nach Johann Tschopp lässt Silvan Dillier die Schweiz wieder beim Giro d’Italia jubeln

Info: GIRO D’ITALIA 2017 (2.UWT)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Terme Luigiane, 11.05.2017 – Siege für Österreich und Deutschland hatte es gleich an den ersten beiden Tagen des 100. Giro d’Italia gegeben, und auf der 6. Etappe ging nun auch ein Tagessieg in die Schweiz. Der 26-jährige Silvan Dillier sorgte für den ersten Etappensieg eines Eidgenossen bei der Italien-Rundfahrt seit jenem legendären Tag im Jahr 2010 als Johann Tschopp die Königsetappe des Giro gewann. In einer Ausreißergruppe um Dillier, die sich erfolgreich dem Feld zur Wehr setzte, befand sich auch der Österreicher Lukas Pöstlberger, der aber bei der ansteigenden Zielankunft nur Dritter hinter Dillier und dem knapp geschlagenen Belgier Jasper Stuyven wurde.


Das Profil der 6. Etappe des Giro d‘Italia

Trek-Duo startet die Gruppe des Tages
Zwischen den Bergankünften dieser Woche am Etna (Dienstag) und Blockhaus (Sonntag) liegen vier mehr oder weniger flache Etappen. Das heutige 6. Teilstück des Giro d’Italia war etwas weniger flach und schreckte vor allem mit seinem recht hügeligen Finale die Sprinter, weshalb ein Erfolg aus einer Ausreißergruppe alles andere als ein unrealistisches Szenario war. Das dachte man sich offensichtlich auch im Rennstall Trek-Segafredo, der mit Jasper Stuyven und Mads Pedersen gleich im Doppelpack attackierte. Ihnen schloss sich der erste Träger des Rosa Trikots des 100. Giro an, der Österreicher Lukas Pöstlberger (Bora-Hansgrohe). Während das Trio sich langsam einen kleinen Vorsprung erarbeitete, scheiterten diverse Gegenangriffe aus dem Feld, bis Simone Andreetta (Bardiani CSF) und Silvan Dillier (BMC Racing) sich absetzen konnte. Nach fast 30 Kilometern schlossen die beiden Verfolger zu den Spitzenreitern auf und der Vorsprung des Quintetts wuchs rasch Minute um Minute. Fast neun waren es nach einem Drittel der langen 217 Kilometer, die zwischen Reggio Calabria und Terme Luigiane zurückzulegen waren.

Entlang der Küste holt das Feld kaum auf
Nach einer frühen Bergwertung der 3. Kategorie, welche Andreetta gewonnen hatte, überließen seine Begleiter Stuyven nach 79,2 und 91,4 Kilometern die Siege an den Zwischensprints. Die Punkte waren für den Belgier wertvoll, der nach den Plätzen sieben, drei und neun in den bisherigen Massensprints im Punkteklassement Rang fünf belegte. Diese Zwischensprints lagen in einem Anstieg bzw. der folgenden Abfahrt – einem Streckenabschnitt, auf dem die Ausreißer wegen der Nachführarbeit von Cannondale-Drapac und Wilier Triestina-Selle Italia einige Zeit verloren. Aber im folgenden Etappenteil, der 70 Kilometer topfeben an der Küste zum Tyrrhenischen Meer entlangführte, kam die Jagd ins Stocken. In dieser Rennphase, während der man dem Peloton den Respekt vor den nicht einfachen Windverhältnissen stets anmerkte, sank der Rückstand gerade einmal von sechs auf fünf Minuten – und dieses Polster sollte den Ausreißern für die letzten 40 Kilometer locker reichen. Zwar gaben Cannondale und Wilier die Verfolgung noch nicht auf und wurden im nun sehr hügeligen Gelände durch CCC Polsat, Dimension Data und Astana unterstützt, doch an einer Bergwertung der 4. Kategorie 23,7 Kilometer vor dem Ende lagen sie noch immer drei Minuten zurück.


Das Profil der letzten Kilometer

Dillier im Sprint am Berg knapp vor Stuyven
Nach dieser einzigen Bergwertung des Finales standen noch zwei weitere Steigungen bevor. An der einen fiel zwischen sieben und sechs Kilometer vor dem Ziel Pedersen zurück, während Pöstlberger mit einer Tempoverschärfung die anderen nicht in Schwierigkeiten bringen konnte. Als die Steigung oben hinaus abflachte, attackierte Stuyven, wodurch Andreetta den Anschluss verlor. So kamen die Ausreißer noch zu dritt an den zwei Kilometer langen Schlussanstieg, wo sie zunächst immer langsamer wurden, sich anschauten und nach der Flamme Rouge beinahe Stehversuche unternahmen – was sie sich angesichts eines noch immer komfortablen Vorsprungs aber erlauben konnten. Pöstlberger nahm es dann auf sich, das Trio Richtung Ziel anzuführen. Als Dillier bei noch 200 Metern antrat und den Sprint eröffnete, konnte der Gewinner der 1. Etappe nicht mehr dagegenhalten. Stuyven hingegen schlüpfte sofort in den Windschatten des Schweizers und lieferte sich bis zur Ziellinie noch ein enges Duell mit ihm, war letztlich aber um eine halbe Radlänge unterlegen. Pöstlberger rollte mit 12 und Andreetta mit 26 Sekunden Rückstand ins Ziel, bevor 39 Sekunden nach dem Sieger die Gesamtwertungs-Favoriten finishten.

Stuyven verpasst Führung in der Punktewertung
Im Hauptfeld war es auf den letzten Kilometern auch noch einmal sehr unruhig geworden und viele Fahrer wurden abgehängt. Die Favoriten für die Giro-Gesamtwertung gehörten aber alle zu den 25 Fahrern, die mit der ersten großen Gruppe ankamen. Michael Woods (Cannondale-Drapac) zeigte, warum seine Mannschaft im Etappenverlauf so viel gearbeitet hatte, und sprintete vor Adam Yates (Orica-Scott), Wilco Kelderman (Sunweb) und Bob Jungels (Quick-Step Floors) auf den fünften Platz. Jungels behält daher weiterhin das Rosa Trikot und seinen Vorsprung von sechs Sekunden auf Geraint Thomas (Sky) und zehn Sekunden auf elf weitere Fahrer. Die Ausreißer waren ihm keine Gefahr, Dillier hatte und hat als deren Bester über 16 Minuten Rückstand. Für Stuyven war der verpasste Etappensieg gleich doppelt ärgerlich, denn als Tageszweitem fehlen ihm trotz der Siege an den Zwischensprints noch drei Punkte zu Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) und dem Ciclamino-Trikot.

-> Zum Resultat

Die morgige 7. Etappe ist auch wieder sehr lang, aber vom Profil her deutlich einfacher. Trotz zumindest leicht welliger letzter Kilometer besteht dort eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Massensprint.

Video der Zielankunft





7 Jahre nach Johann Tschopp lässt Silvan Dillier die Schweiz wieder beim Giro d’Italia jubeln
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