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Dibben gewinnt das Zeitfahren der Tour of California – und Bennett die Gesamtwertung?
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20.05.2017

Dibben gewinnt das Zeitfahren der Tour of California – und Bennett die Gesamtwertung?

Info: AMGEN TOUR OF CALIFORNIA 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Big Bear Lake, 19.05.2017 – Im Zeitfahren am vorletzten Tag der Kalifornien-Rundfahrt hat Sky-Jungprofi Jonathan Dibben die um den Gesamtsieg kämpfenden Favoriten hinter sich gelassen und seinen ersten großen Sieg auf der Straße errungen. Zu den Besten hinter dem Ex-Bahn-Weltmeister gehörte unter anderem George Bennett, aber nicht Rafal Majka, wodurch der Australier dem Polen das Gelbe Trikot abnehmen konnte und über eine halbe Minute Vorsprung mit in die Schlussetappe nimmt.


Das Profil der 6. Etappe der Tour of California

Bahn-Spezialist Ganna macht auf sich aufmerksam
17 Grad und Sonnenschein in Big Bear Lake – diesmal konnte das 24 Kilometer lange Einzelzeitfahren der Tour of California in der gut 2000 Meter über dem Meeresspiegel an einem gleichnamigen See gelegenen Stadt stattfinden. Noch vor zwei Jahren hatte das „Time Trial“ wegen Schneegefahr in das tiefer gelegene Santa Clarita verlegt werden müssen. Ein blutjunger Bahnspezialist sorgte früh für eine starke Richtzeit: Der 20-jährige Italiener Filippo Ganna (UAE Team Emirates) – Weltmeister in der Einzelverfolgung von 2016 und zweifacher Medaillengewinner bei der diesjährigen WM in Hongkong – absolvierte die topfebene Strecke in 28:48 Minuten mit einem Schnitt von genau 50 km/h. Miles Scotson (BMC Racing), Mads Würtz Schmidt (Katusha Alpecin) und Taylor Phinney (Cannondale-Drapac) kamen nicht an diese Zeit heran, waren 16, 18 und 15 Sekunden langsamer. Deutlich enger wurde es dann bei Martin Elmiger (BMC Racing), Maciej Bodnar (Bora-Hansgrohe) und Tom Bohli (BMC Racing), aber auch ihnen fehlten vier, zwei respektive sieben Sekunden zur Führung, die ein Dreiviertelstunde lang bei Ganna blieb, der 2017 seine erste Saison als Straßen-Profi bestreitet.

Dibben erringt seinen Premieren-Sieg im Profi-Bereich
Dies trifft übrigens ebenso auf den Briten Jonathan Dibben (Sky) zu, der Gannas Traum vom ersten Profi-Sieg platzen ließ. Der 23-Jährige – ebenfalls ein Bahn-Weltmeister, der 2016 das Punkterennen von London gewonnen hatte – unterbot die Bestmarke sogar sehr deutlich um 21 Sekunden. Die nächsten starken Finisher Nils Politt (Katusha Alpecin), Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) und Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) blieben mit Rückständen von 28, 23 und 21 Sekunden nicht nur hinter Dibben, sondern auch hinter Ganna zurück. Der 23-jährige Deutsche Schachmann – seines Zeichens Vize-Zeitfahrweltmeister der U23 in den letzten beiden Jahren – war im Vergleich zu Ganna nur drei Zehntelsekunden langsamer. Von jenen Fahrern, die noch um den Gesamtsieg der Kalifornien-Rundfahrt kämpfen, schafften es drei, schneller zu sein als Ganna – aber keiner konnte Dibben schlagen. Brent Bookwalter (BMC Racing) verpasste den Tagessieg nur um sieben Sekunden, Andrew Talansky (Cannondale-Drapac) fehlten 16 und George Bennett (LottoNL-Jumbo) 18. Und so konnte Dibben, der die letzten beiden Jahre beim Team Wiggins gefahren war, bevor er Ende 2016 als Stagiaire bei Cannondale-Drapac erste größere Rennen bestreiten durfte, seinen ersten Profi-Sieg feiern.

Bennett fährt ins Gelbe Trikot, Morton auf dem Ersatz-Ersatzrad
Für den Etappensieg reichte es bei Bookwalter, Talansky und Bennett zwar nicht, als Zweiter, Dritter und Vierter der Etappe schnitten sie aber wesentlich besser ab als die andere Hälfte der Top6 aus dem Gesamtwertungsstand vor dem Zeitfahren. Ian Boswell (Sky) und Rafal Majka (Bora-Hansgrohe) verloren jeweils 59 Sekunden auf Dibben – Lachlan Morton (Dimension Data) sogar 1:55 Minute! Doch zumindest beim Australier war das auf riesiges Pech zurückzuführen: Gleich beim ersten Pedaltritt auf der Startrampe war ihm die Kette vom Blatt gesprungen und er musste auf sein Ersatzrad wechseln. Nach nur etwa einem Drittel der Strecke hatte dieses dann ebenfalls einen Defekt und Morton musste das Rennen mit einer normalen Straßenmaschine beenden. In der Gesamtwertung hat damit nun Bennett die Führung übernommen – und das mit einem recht deutlichen Vorsprung: Der entthronte Leader Majka liegt mit 35 Sekunden Rückstand auf Platz zwei, nur knapp vor Talansky (+0:36) und Bookwalter (+0:45); Boswell (+1:00) folgt auf Rang fünf. Morton (+2:20) ist auf Platz neun zurückgefallen und hat auch das weiße Nachwuchstrikot verloren, liegt allerdings nur acht bzw. fünf Sekunden hinter seinen Konkurrenten Tao Geoghegan Hart (Sky) und Sam Oomen (Sunweb).

-> Zum Resultat

Die 7. und letzte Etappe weist ein eher ungewöhnliches Profil auf, denn zwischen Start und Ziel besteht eine Höhendifferenz von 1801 Metern. Aber es ist keine Bergankunft, im Gegenteil, die Strecke besteht abgesehen von drei Bergwertungen praktisch nur aus Abfahrten.





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