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Landa darf in Piancavallo endlich jubeln – Top4 des Giro innerhalb einer Minute, Quintana in Rosa
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26.05.2017

Landa darf in Piancavallo endlich jubeln – Top4 des Giro innerhalb einer Minute, Quintana in Rosa

Info: GIRO D’ITALIA 2017 (2.UWT)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Piancavallo, 26.05.2017 – Die Spannung beim 100. Giro d’Italia nimmt immer mehr zu! An seinem neunten Tag im Rosa Trikot verlor Tom Dumoulin zwar die Führung, liegt aber genau wie Vincenzo Nibali und der heute besonders starke Thibaut Pinot weniger als eine Minute hinter dem neuen Spitzenreiter Nairo Quintana, der von den Favoriten am Schlussanstieg nach Piancavallo am unauffälligsten agierte. Den Etappensieg bei der letzten Bergankunft der Rundfahrt machten Ausreißer unter sich aus, wobei niemand Mikel Landa das Wasser reichen konnte. Der unermüdliche Spanier – zuvor Dritter in Oropa, Zweiter in Bormio und Zweiter in Ortisei – holte sich endlich seinen Etappensieg und machte nebenbei auch den Gewinn des Bergtrikots perfekt.


Das Profil der 19. Etappe des Giro d‘Italia

Teklehaimanot wieder Erster der Sprintwertung
Die 19. Etappe des Giro d’Italia begann relativ gewöhnlich mit einer frühen Flucht von Pello Bilbao (Astana), Maciej Paterski (CCC Sprandi Polkowice), Daniel Teklehaimanot (Dimension Data), Giulio Ciccone (Bardiani CSF) und Lars Ytting Bak (Lotto Soudal), wobei die beiden Letztgenannten im Anstieg zum Passo Monte Croce Comelico (7,9 km à 4,3%) schnell wieder zurückfielen. Bilbao, Paterski und Bak überquerten diese Bergwertung der 3. Kategorie nach 13,9 von 191 Kilometern mit geringem Vorsprung, bevor sie in der Abfahrt elf Begleiter bekamen: Clément Chevrier (AG2R La Mondiale), Nicola Boem (Bardiani CSF), Gregor Mühlberger (Bora-Hansgrohe), Pierre Rolland (Cannondale-Drapac), Tobias Ludvigsson (FDJ), Evgeny Shalunov (Gazprom-RusVelo), José Herrada (Movistar), Dries Devenyns (Quick-Step Floors), Jurgen Van den Broeck (LottoNL-Jumbo), Rui Costa (UAE Team Emirates) und Ilia Koshevoy (Wilier Triestina-Selle Italia). Die nun 14-köpfige Gruppe verzeichnete bald schon einen Vorsprung von mehr als sechs Minuten und Teklehaimanot holte sich am ersten Zwischensprint die Führung im Sprintklassement von Pavel Brutt (Gazprom-RusVelo) zurück, welche der Russe ihm auf der 13. Etappe abgenommen hatte.

Dumoulin und weitere Top10-Fahrer abgehängt
Die Rennsituation war stabil, alles schien friedlich zu sein – doch dann zerbrach 130 Kilometer vor dem Ziel unter starkem Druck der Mannschaften Movistar und Bahrain Merida plötzlich das Feld. Mit dieser Aktion hängten die Teams von Nairo Quintana und Vincenzo Nibali den Gesamtführenden Tom Dumoulin (Sunweb) ab, der gemäß seinem Team-Manager gerade zum Urinieren angehalten haben soll. Im ersten Teil des gespaltenen Feldes befanden sich die Nummern zwei bis sechs des Klassements: neben Quintana und Nibali also auch Thibaut Pinot (FDJ), Ilnur Zakarin (Katusha Alpecin) und Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale). FDJ und Katusha Alpecin stiegen dann auch mit in die Tempoarbeit ein, um das eine Minute zurückgefallene Feld weiter zu distanzieren, in welchem sich neben Dumoulin auch der Gesamt-Siebte Bauke Mollema (Trek-Segafredo), der Achte Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) und der Neunte Adam Yates (Orica-Scott) befanden. Eine Stunde dauerte es, bis diese erbarmungslose Schlacht ein Ende fand und sich die beiden Felder 91 Kilometer vor dem Ziel im Anstieg zum Sella Chianzutan wieder zusammenfügten.

Favoriten schenken Ausreißern den Etappensieg
Am Sella Chianzutan, einem Anstieg der 2. Kategorie (11,7 km à 5,6%) war noch vor dem Zusammenschluss der Felder die Ausreißergruppe eingeholt worden, aber als die Favoriten zur Ruhe kamen, bildete sich sofort die nächste: Bilbao, Rolland, Shalunov und Costa waren wieder mit dabei, außerdem Bilbaos Teamkollege Luis Leon Sanchez und Sebastian Henao (Sky). 50 Kilometer vor dem Ziel schlossen zwölf Verfolger zu ihnen auf, darunter mit Chevrier, Boem, Herrada und Koshevoy noch weitere Mitglieder der ersten Fluchtgruppe vom Beginn der Etappe. Bis auf zwölf Minuten ließ das wiedervereinigte Hauptfeld den Vorsprung dieser 18 Ausreißer (vollständige Liste siehe LiVE-Ticker, Eintrag von 15:27 Uhr) steigen, so dass klar war, dass diese am Schlussanstieg nach Piancavallo (15,4 km à 7,3%) den Sieg unter sich ausmachen würden. Sanchez setzte sich schon etwas vorher gemeinsam mit Rudy Molard (FDJ) ab, den er aber in den ersten Rampen abhängte. Nach den ersten fünf Kilometern der Steigung wurde der Spanier von Costa abgelöst, der selbst wiederum nur kurz Führender der Etappe blieb, bevor Landa ihn überholte und unaufhaltsam davonzog.


Das Profil des Schlussanstiegs

Dumoulin wird am Schlussanstieg früh abgehängt
Als das Feld in den vor allem zu Beginn sehr steilen Schlussanstieg kam, wurde schnell offensichtlich, dass Dumoulin in Schwierigkeiten war. Etwa vier Kilometer hielt er noch mit der Gruppe der besten Kletterer mit, ehe er und sein Teamkollege Simon Geschke den Kontakt verloren. Nachdem lange Nibalis Teamkollege Franco Pellizotti die Favoritengruppe angeführt hatte, attackierte in der Mitte des Berges Pinot, der von seinen Konkurrenten einfach ziehen gelassen wurde. Nibali versuchte dann zumindest, die Gruppe mit Tempoverschärfungen auf Touren zu bringen, während Quintana auffallend passiv blieb. Am Ende waren es die wesentlich aktiveren Zakarin und Pozzovivo, die sich noch ein wenig absetzen konnten. Diese beiden kamen am Ende sogar fast wieder an Pinot heran, der hinter zehn Ausreißern als Elfter das Ziel erreichte. In Bezug auf den Franzosen verloren Pozzovivo und Zakarin 6 Sekunden, Bob Jungels (Quick-Step Floors), Yates und Quintana 12 Sekunden und Mollema, Nibali und Jan Hirt (CCC Sprandi Polkowice) 14 Sekunden. Dumoulin konnten einen Totaleinbruch verhindern und verlor dennoch 1:21 Minute auf Pinot und somit auch jeweils mehr als eine Minute auf Quintana und Nibali.

Landa feiert den Sieg – Quintana trägt wieder Rosa
Den Etappensieg – wie bereits angedeutet – ließ Landa sich nicht nehmen. Der Spanier erreichte das Ziel mit 1:49 Minute Vorsprung auf Costa, der sich im Sprint um Platz zwei gegen Rolland durchsetzen konnte. Es folgten Bilbao, Henao, Shalunov, Sanchez, Matteo Busato (Wilier Triestina-Selle Italia), Lorenzo Rota (Bardiani CSF) und Koshevoy, ehe 8:09 Minuten nach dem Sieger Pinot im Ziel eintraf. Mit nun 106 Punkten Vorsprung auf Sanchez (224 zu 118) ist Landa sicherer Gewinner des Bergtrikots. Wer die Maglia Rosa gewinnen wird, ist dagegen offener denn je. Obwohl er heute am Schlussanstieg selbst keinerlei Attacken zeigte, ist Quintana wieder Führender der Gesamtwertung – Rosa hatte er nach seinem Sieg am Blockhaus schon einmal getragen, verlor es im Zeitfahren dann aber sofort an Dumoulin. Der Niederländer liegt jetzt auf zweiter Position und hat nur 38 Sekunden Rückstand. 43 Sekunden sind es für Nibali und 53 für Pinot, womit vier Fahrer innerhalb einer Minute liegen. Zakarin (+1:21) und Pozzovivo (+1:30) sind im Kampf um das Podium aber ebenfalls noch zu beachten. Im Duell um Weiß bleibt es bei 28 Sekunden Differenz zwischen Yates und Jungels, der zwischenzeitlich einmal zurückgefallen war, sich aber erholte und wieder Anschluss fand.

-> Zum Resultat

Die morgige 20. Etappe hält als letzte Bergetappe noch einmal zwei Anstiege der 1. Kategorie bereit. Der Monte Grappa (24,2 km à 5,3%) befindet sich 67,3 und die Bergwertung in Foza (14,0 km à 6,7%) 14,2 Kilometer vor dem Ziel.

Video der Zielankunft





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