<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Critérium du Dauphiné
Porte festigt Dauphiné-Führung in Alpe d’Huez – Kennaugh erringt als Ausreißer den Etappensieg
Suchen Critérium du Dauphiné Forum  Critérium du Dauphiné Forum  Critérium du Dauphiné
10.06.2017

Porte festigt Dauphiné-Führung in Alpe d’Huez – Kennaugh erringt als Ausreißer den Etappensieg

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Alpe d‘Huez, 10.06.2017 – Zuerst die gute Nachricht für das Team Sky: Von 17 Ausreißern war auf der 7. Etappe des Critérium du Dauphiné Peter Kennaugh der stärkste und feierte zwei Jahre nach seinem Auftaktsieg von Albertville zum zweiten Mal einen Tageserfolg bei dieser WorldTour-Rundfahrt. Weniger gut lief es hingegen für Sky-Kapitän Chris Froome, der am Schlussanstieg in Alpe d’Huez wie fast alle anderen Konkurrenten einer Attacke des Leaders Richie Porte nicht folgen konnte. Der BMC-Fahrer vergrößerte seinen Vorsprung gegenüber Froome von 39 Sekunden auf 1:02 Minute. Auch Bergtrikot-Träger Koen Bouwman und der beste Nachwuchsfahrer Emanuel Buchmann konnten auf der vorletzten Etappe ihre Führungen festigen.


Das Profil der 7. Etappe des Critérium du Dauphiné

17 Ausreißer um den nimmermüden Bouwman
Die zweite der drei großen Bergetappen zum Ende des Critérium du Dauphiné führte die Fahrer über 168 Kilometer von Aoste nach Alpe d’Huez, wo es im Rahmen dieser Rundfahrt zuvor nur ein einziges Mal eine Ankunft gegeben hatte. Anders als beim Sieg von Alberto Contador 2010 wurde diesmal aber nicht der gesamte legendäre Anstieg absolviert, weil man sich dem Wintersportort aus anderer Richtung näherte. Es dauerte fast 30 Kilometer, bis sich am ersten kleineren Anstieg des Tages erste Ausreißer vom Feld absetzen konnten, wenig später wuchs die Spitzengruppe auf 17 Fahrer an. Bei diesen handelte es sich um Ben Swift und Diego Ulissi (UAE Team Emirates), Delio Fernandez und Mauro Finetto (Delko Marseille Provence KTM), Peter Kennaugh (Sky), Alexis Vuillermoz (AG2R La Mondiale), Jesus Herrada (Movistar), Jelle Vanendert (Lotto Soudal), Ignatas Konovalovas (FDJ), Maurits Lammertink (Katusha Alpecin), Lennard Hofstede (Sunweb), Antonio Nibali (Bahrain Merida), Simon Clarke (Cannondale-Drapac), Romain Sicard (Direct Energie), Scott Thwaites (Dimension Data), Thomas Degand (Wanty-Groupe Gobert) sowie Koen Bouwman (LottoNL-Jumbo), der die nächsten beiden Bergwertungen auf dem Col du Cucheron (2. Kategorie) und Col de Porte (1. Kategorie) gewann und seinen Vorsprung im Bergklassement ausbaute.

Britischer Doppelsieg durch Kennaugh und Swift
Nach einem leichteren mittleren Streckendrittel gewann Bouwmann auch noch die Bergwertung auf der Côte de Garçin (2. Kategorie), welche dem schwersten Anstieg der Etappe vorgelagert war, an dem der Niederländer schnell nicht mehr mit den Besten mithalten konnte. Der schwerste Anstieg, das war der HC-Berg Col de Sarenne (15,3 km à 6,9%) – und die Besten, das waren bei den Ausreißern zunächst Vanendert, Fernandez und Kennaugh, die sich zu dritt aus der großen Gruppe absetzten, bevor nacheinander Swift, Herrada und Ulissi noch einmal Anschluss fanden. Am Ende des Anstiegs zerfiel diese Sechsergruppe allerdings wieder und Kennaugh setzte sich mit Swift ab, mit dem er sieben Jahre lang gemeinsam für Sky gefahren war, bevor Swift 2017 zu UAE wechselte. Die Briten arbeiteten gut zusammen, bis sich ihre Wege am relativ kurzen Schlussanstieg nach Alpe d'Huez (3,7 km à 7,2%) trennten. Erwartungsgemäß war Kennaugh der Stärkere der beiden und holte sich mit 13 Sekunden Vorsprung den Etappensieg. Möglich war dies auch, weil das Hauptfeld den Ausreißern viel Freiraum gewährt hatte, so dass es Kennaugh erspart blieb, auf seinen Kapitän Chris Froome warten zu müssen, um diesen im Kampf der Gesamtsieganwärter zu unterstützen.

Bardet kommt vor Favoriten ins Ziel, Talansky nicht
Dass die Favoriten sich in gewissem Maße für die extrem schwere Schlussetappe am Folgetag „schonen“ würden – darauf spekulierten nicht nur die Ausreißer, sondern auch Andrew Talansky (Cannondale-Drapac) und Romain Bardet (AG2R La Mondiale), die in der Gesamtwertung die Plätze achtzehn und neun belegten. Talansky griff schon an der Côte de Garçin an, Bardet später im Anstieg zum Col de Sarenne und beide bekamen eine Zeitlang Hilfe durch ihre Ausreißer-Teamkollegen Clarke und Vuillermoz. An der HC-Bergwertung lag Talansky 1:40 Minute hinter dem führenden Duo Kennaugh/Swift, eine halbe Minute vor Bardet und gut eine Minute vor der Hauptgruppe um das Gelbe Trikot. Zum Ende der Steigung hin hatte es zwar Angriffe von Fabio Aru (Astana) und Alejandro Valverde (Movistar) gegeben, die sich aber nicht dauerhaft von Leader Richie Porte (BMC Racing) und all den anderen Topfahrern hatten absetzen können. Im teils flachen, teils abschüssigen Streckenteil nach der Sarenne-Bergwertung holte Bardet Talansky ein und schüttelte ihn im Alpe d’Huez-Schlussanstieg ab. Bardet erreichte das Ziel letztlich als Fünfter, knapp hinter Herrada und Vanendert, mit einem Rückstand von 1:14 Minute auf Kennaugh. Talansky wurde noch von Teilen der zerfallenden Favoritengruppe eingeholt, deren Ankunft sich im Bereich von Rückständen zwischen 1:56 Minute bis 2:19 Minuten verteilte.

Nur Fuglsang verliert am Ende keine Zeit auf Porte
In der ersten Hälfte des Schlussanstiegs versuchte der Gesamtvierte Aru vergeblich, sich von Porte und Co. abzusetzen. Eine Weile fuhr der Träger des Weißen Trikots, Emanuel Buchmann (Bora-Hansgrohe), an seiner Seite. Nachdem sie eingeholt worden waren, attackierte 1500 Meter vor dem Ziel der Mann in Gelb persönlich und ließ die Favoritengruppe förmlich explodieren. Einzig Jakob Fuglsang (Astana) konnte noch mithalten und finishte gemeinsam mit Porte 1:56 Minute nach dem Etappensieger. Damit nahmen sie Talansky und Alberto Contador (Trek-Segafredo) acht Sekunden ab, Aru und Daniel Martin (Quick-Step Floors) 17 und Valverde, Louis Meintjes (UAE Team Emirates), Buchmann und Froome jeweils 23. Ein Rückschlag vor allem für Froome, der zwar Gesamtzweiter bleibt, aber nun bereits 1:02 Minute hinter Porte liegt. Fuglsang (+1:15) bleibt Dritter, Aru (+1:41) verdrängt Valverde (+1:43) von Rang vier und Bardet (+2:07) hat sich auf Position sechs verbessert. Buchmann rutschte zwar von acht auf neun zurück, führt aber im Nachwuchsklassement jetzt 1:01 Minute vor Meintjens statt zuvor nur 50 Sekunden vor Pierre-Roger Latour (AG2R La Mondiale). Bouwmann hat im Kampf um das Bergtrikot nun 23 Punkte Vorsprung auf Kennaugh und Swift.

-> Zum Resultat

Alle Gesamtstände könnten morgen auf der 8. Etappe noch einmal auf den Kopf gestellt werden, denn auf nur 115 Kilometern gibt es drei Berge der 1. oder 2. Kategorie und die HC-Bergankunft am Plateau de Solaison (11,3 km à 9,2%), so dass neben großen Zeitgewinnen noch bis zu 40 Bergpunkte geholt werden können.

Video der Zielankunft






Porte festigt Dauphiné-Führung in Alpe d’Huez – Kennaugh erringt als Ausreißer den Etappensieg
Porte festigt Dauphiné-Führung in Alpe d’Huez – Kennaugh erringt als Ausreißer den Etappensieg

Zum Seitenanfang von für Porte festigt Dauphiné-Führung in Alpe d’Huez – Kennaugh erringt als Ausreißer den Etappensieg



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live