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Fuglsang triumphiert am Schlusstag des Critérium du Dauphiné – Porte verliert Gelb um 10 Sekunden
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11.06.2017

Fuglsang triumphiert am Schlusstag des Critérium du Dauphiné – Porte verliert Gelb um 10 Sekunden

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Plateau de Solaison, 11.06.2017 – Ein wahres Spektakel mit etlichen Überraschungen und Wendungen hat sich am letzten Tag des 69. Critérium du Dauphiné abgespielt. Richie Porte geriet im Hagel der Attacken seiner Herausforderer schon am dritten der vier Berge de Schlussetappe ins Hintertreffen und verlor das Gelbe Trikot trotz aufopferungsvollen Kampfes um zehn Sekunden an Jakob Fuglsang. Der 32-jährige Däne feierte zwei Tage nach seinem Erfolg in La Motte-Servolex einen weiteren Etappensieg und gewann zum ersten Mal in seiner Karriere eine WorldTour-Rundfahrt. Chris Froome gefiel durch eine sehr aktive Fahrweise, rutschte am Ende aber doch vom Podium, wohingegen Emanuel Buchmann das Weiße Trikot gegen einen Angriff von Louis Meintjes verteidigen konnte.


Das Profil der 8. Etappe des Critérium du Dauphiné

Porte schon am ersten Berg auf sich allein gestellt
Mit vier großen Bergen – Col des Saisies (15,1 km à 6,4%), Col des Aravis (6,6 km à 6,9%), Col de la Colombière (11,3 km à 6,1%) und Plateau de Solaison (11,3 km à 9,2%) – war die 8. und letzte Etappe zweifellos die Königsetappe der diesjährigen Dauphiné-Rundfahrt. Und weil das in Albertville gestartete Teilstück mit 115 Kilometern ausgesprochen kurz war, musste nicht bis zum Schlussanstieg auf spannende Rennaction gewartet werden. Dass sich am Fuße des Col des Saisies eine 21-köpfige Ausreißergruppe bildete, war bald schon nicht mehr das Interessanteste, weil Chris Froome (Sky) und Alejandro Valverde (Movistar) frühe Angriffe wagten. Der Gesamtführende Richie Porte (BMC Racing) bekam diese erste Gefahrenlage zwar schnell wieder unter Kontrolle, aber es zeigte sich bereits, dass er im Verlauf dieser Etappe nicht auf Unterstützung seines Teams zählen konnte, das für einen Großkampf in den Berg einfach zu schwach besetzt war. Von den 21 Ausreißern kam einzig Tony Gallopin (Lotto Soudal) vor den Favoriten über den ersten Pass. Eingeholt wurde der Franzose einige Zeit später in der Abfahrt vom zweiten Berg.

Alle Konkurrenten entkommen Porte am Colombière
Auch am Col des Saisies musste Porte wieder Angriffe von Froome und Valverde und nun auch Fabio Aru (Astana) über sich ergehen lassen, hielt diesen aber noch stand. Als wenig später Gallopin eingeholt wurde, bildeten 21 Fahrer die Spitzengruppe des Rennens, darunter mit Ausnahme von Andrew Talansky (Cannondale-Drapac) alle aus den Top10 der Gesamtwertung. Es folgte der Col de la Colombière, an dem Porte die Kontrolle über das Geschehen vollständig entglitt. Zuerst setzten sich Aru und Valverde – der Vierte und Fünfte der Gesamtwertung – aus der Hauptgruppe ab. Einige Zeit später zerfiel diese weiter und auch der Dritte, Sechste und Achte – Jakob Fuglsang (Astana), Romain Bardet (AG2R La Mondiale) und Daniel Martin (Quick-Step Floors) zogen davon. Dann verloren der Gesamtführende Porte und der -zweite Froome sogar noch den Anschluss an eine Gruppe um den Siebten Alberto Contador (Trek-Segafredo) und den Neunten Emanuel Buchmann (Bora-Hansgrohe). Aru und Valverde erreichten den Gipfel 30 Sekunden vor dem Verfolgertrio um Fugelsang und eine Minute vor der Contador-Gruppe. Porte folgte nach 1:30 Minute und somit zehn Sekunden später als Froome, der sich auf dem letzten Kilometer der Steigung ebenfalls noch von ihm hatte absetzen können.

Froome dominiert in der Abfahrt, Fuglsang am Schlussanstieg
In der 20 Kilometer langen Colombière-Abfahrt ließ Froome es richtig krachen und arbeitete sich weit nach vorne. Zuerst holte er die Contador-Gruppe ein, bevor er diese auch wieder an Fuglsang, Bardet und Martin heranführte. In einem kurzen Flachstück vor dem Schlussanstieg bekam der dreifache Dauphiné-Gesamtsieger noch Hilfe durch seinen Teamkollegen Michal Kwiatkowski, so dass auch der Abstand zu den beiden letzten Vorausfahrenden schmolz: Aru und Valverde wurden kurz nach dem Beginn der letzten Kletterpartie zum Plateau de Solaison zehn Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Porte lag zu diesem Zeitpunkt genau eine Minute hinter der Spitzengruppe, in welcher nun wieder alle Fahrer der Plätze zwei bis neun des Gesamtklassements vereinigt waren. 1:02 Minute Polster hatte er vor der Etappe gegenüber Froome! 7,5 Kilometer vor dem Ziel attackierte Martin, dem Fuglsang nachsetzte, der sich wiederum zwei Kilometer später seines letzten Begleiters entledigte und seinen zweiten Sieg in drei Tagen einfuhr. Der Däne erreichte das Ziel letztendlich zwölf Sekunden vor Martin. Als der Rest der Gruppe durch eine Tempoverschärfung von Meintjes zerfiel, musste Froome für seine vorherigen Anstrengungen bezahlen und nicht etwa er, sondern Fuglsang wurde zur neuen großen Bedrohung für Porte.

Als einziges Trikot wechselt ausgerechnet Gelb noch den Besitzer
Vor der Entscheidung um das Gelbe fiel aber erst jene um das Weiße Trikot. Meintjes konnte mit seinem Angriff zwar auch Buchmann abschütteln. Als Dritter (+0:27) und Vierter (+0:44) trennten sie im Ziel aber lediglich 17 Sekunden, so dass Buchmann in der Nachwuchswertung noch 40 Sekunden Vorsprung erhalten blieben. Nach Aru (+1:01) und Bardet (+1:15) kam dann als siebter Fahrer bereits Porte an – eine starke Leistung, wenn man seine Ausgangsposition am Fuße des letzten Berges bedenkt. Doch sein Rückstand auf Fuglsang war zu groß: 1:15 Minute. Damit rutscht Porte im Dauphiné-Endstand zehn Sekunden hinter den Dänen auf Rang zwei ab! Froome wurde auf der Strecke noch von Porte überholt und lediglich Etappenachter (+1:36). Er liegt daher gesamt 1:33 Minute hinter Fuglsang – und eine Sekunde hinter Martin, der ihn knapp vom Podium verdrängen konnte! Von den 149 zu dieser Etappe gestarteten Fahrern erreichten 131 das Ziel, sechs von ihnen jedoch außerhalb der Karenzzeit. Gut drei Minuten vor Ablauf des Zeitlimits finishte Arnaud Démare (FDJ), der im Grünen Trikot also auch den letzten harten Tag „überlebte“. Bereits fünf Minuten vor ihm war Bergtrikot-Gewinner Koen Bouwman (LottoNL-Jumbo) eingetroffen, dem heute niemand mehr gefährlich wurde.

-> Zum Resultat und allen Endständen

Video der Zielankunft





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