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Gilbert gewinnt 2. Etappe der Tour de Suisse – Gelb wechselt durch Massensturz von Dennis zu Küng

11.06.2017

Gilbert gewinnt 2. Etappe der Tour de Suisse – Gelb wechselt durch Massensturz von Dennis zu Küng

Info: TOUR DE SUISSE 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)

Cham, 11.06.2017 – Bei seiner sechsten Teilnahme an der Tour de Suisse ist Philippe Gilbert endlich sein erster Etappensieg gelungen. Der Zweitplatzierte von Bern 2008 und Dritte von Bad Ragaz 2013 triumphierte im Sprint eines kleinen Hauptfeldes, bei dem der Schweizer Michael Albasini und TdS-Rekordhalter Peter Sagan die Plätze vier und acht belegten. Ein Massensturz 25 Kilometer vor dem Ziel hatte dafür gesorgt, dass kaum 60 Fahrern gemeinsam das Ziel erreichten. Zu den Gestürzten gehörte auch Zeitfahrsieger Rohan Dennis, der das Gelbe Trikot an seinen Schweizer Teamkollegen Stefan Küng weitergibt.

Das Profil der 2. Etappe der Tour de Suisse
Einholung der Ausreißer führt zu Massensturz
Cham, wo am Vortag das Auftaktzeitfahren stattgefunden hatte, war auch Start- und Zielort der 2. Etappe der Tour de Suisse, die über einen 43,6 Kilometer langen Rundkurs führte. Nicht allzu lange nach dem Start fanden sich Lasse Norman Hansen, Conor Dunne (beide Aqua Blue Sport), Nick Dougall (Dimension Data), Antoine Duchesne (Direct Energie) und Nick van der Lijke (Roompot-Nederlandse Peloton) zu einer fünfköpfigen Spitzengruppe zusammen, die rasch sieben Minuten Vorsprung herausfuhr, bevor eine Reaktion vom Peloton erfolgte. Am Ende der ersten von vier Runden war der Abstand bereits wieder auf 4:40 Minuten gefallen; bei den nächsten Zielpassagen betrug er 3:55 Minuten und 2:30 Minuten. Nachdem auf der Schlussrunde Dunne zurückgefallen war, schrumpfte der Vorsprung immer schneller, bis es 25 Kilometer vor dem Ende zur Einholung der restlichen Ausreißer kam. Diese wirkten in jenem Moment als ein fatales Verkehrshindernis – als das Feld sie umkurvte kam es zu einem Massensturz! Von diesem war unter anderen der Auftaktsieger Rohan Dennis (BMC Racing) betroffen, der sich am Handgelenk verletzte und das Ziel letztlich erst mit zehn Minuten Rückstand erreichte.

Trio um Ex-Gesamtsieger Costa greift im Anstieg an
Der Sturz ereignete sich kurz vor der größten Schwierigkeit des Rundkurses, einem zwei Kilometer langen und im Schnitt 8,4% steilen Anstieg nach Horben. In den ersten drei Runden hatte sich dort jeweils Hansen gegen Van der Lijke durchgesetzt und damit das Bergtrikot bereits sicher. In der letzten Runde versuchten es allerhand Fahrer mit Attacken, bis Jan Bakelants (AG2R La Mondiale) sich absetzen konnte. Die 22,8 Kilometer vor dem Ziel gelegene Bergwertung erreichte der Belgier knapp vor Rui Costa (UAE Team Emirates) und Damiano Caruso (BMC Racing), die daraufhin zu ihm aufschlossen. Das Trio um Costa, den Gesamtsieger der Jahre 2012 bis 2014, konnte sich bis zu 30 Sekunden vom Hauptfeld absetzen, das sich nach Sturz und Anstieg erst einmal wieder organisieren musste und am Ende nur aus gut 50 Fahrern bestand. Schlussendlich war es Bora-Hansgrohe, die Mannschaft des Weltmeisters Peter Sagan, der seit letztem Jahr mit 13 Etappensiegen alleiniger Rekordhalter der Tour de Suisse ist, die Angreifer fünf Kilometer vor dem Ziel wieder ins Hauptfeld zurückholte. Ein umgehender Gegenangriff Stefan Küngs (BMC Racing) wurde von Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) im Keim erstickt. Nur wenige Momente später attackierte Küngs Teamkollege Van Avermaet, zuletzt überlegener Gewinner der Tour de Luxembourg, der wiederum von Bora-Hansgrohe zurückgeholt wurde.

Gesamtwertung für Van Garderen und Pantano abgehakt
Auch einige Unruhe auf den letzten zwei Kilometern konnte nichts mehr daran ändern, dass die Entscheidung im Sprint des kleinen Feldes fallen sollte. Und da ging der Sieg an Flandern-Rundfahrt- und Amstel Gold Race-Sieger Gilbert. Die schnellere Endgeschwindigkeit als der belgische Meister hatte zwar Patrick Bevin (Cannondale-Drapac), doch der Niederländer kam von zu weit hinten und schaffte es nur noch auf Platz zwei. Hinter dem Franzosen Anthony Roux (FDJ) erreichte der Schweizer Michael Albasini (Orica-Scott) den vierten Platz. Für hoch gehandelte Sprinter wie Sagan, Michael Matthews (Sunweb) und John Degenkolb (Trek-Segafredo) reichte es gerade einmal zu den Plätzen acht, zehn und dreizehn, während GP Kanton Aargau-Gewinner Sacha Modolo (UAE Team Emirates) zu den Fahrern gehörte, die durch den Massensturz abgehängt worden waren. Die Gesamtführung vom gestürzten Dennis übernimmt dessen Schweizer Teamkollege Küng, der jeweils eine Sekunde vor Michael Matthews und Tom Dumoulin (beide Sunweb) liegt. Aus dem BMC-Rennstall war vom Sturz auch der letztjährige Gesamtsechste Tejay Van Garderen betroffen, der dreieinhalb Minuten Rückstand kassierte. Jarlinson Pantano (Trek-Segafredo), der 2016 die Schlussetappe der Tour de Suisse gewonnen und Gesamtrang vier belegt hatte, rollte als Tagesletzter mit über 20 Minuten Zeitverlust ins Ziel.

-> Zum Resultat

Die 3. Etappe von Menziken nach Bern kommt den Sprintern wieder sehr entgegen. Die letzte kleine Bergwertung befindet sich 14,6 Kilometer vor dem Ziel.

Video der Zielankunft