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Simon Spilak nach Etappensieg am Tiefenbachferner kurz vor seinem zweiten Tour de Suisse-Gesamtsieg
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16.06.2017

Simon Spilak nach Etappensieg am Tiefenbachferner kurz vor seinem zweiten Tour de Suisse-Gesamtsieg

Info: TOUR DE SUISSE 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sölden, 16.06.2017 – Der große Showdown der Kletter-Spezialisten bei der Tour de Suisse fand wie in den letzten drei Jahren in Österreich auf der Ötztaler Gletscherstraße oberhalb von Sölden statt. Simon Spilak, der 24 Stunden zuvor am Albulapass noch Mühe gehabt hatte, mit den Besten mithalten zu können, stellte heute alle Gegner in den Schatten und überquerte erstmals seit der 3. Etappe des Arctic Race of Norway 2014 wieder als Erster die Ziellinie eines Rennens. Überdies hat der Slowene nun beste Chancen, seinen TdS-Gesamtsieg aus dem Jahr 2015 zu wiederholen, denn er geht mit 52 Sekunden Vorsprung auf Damiano Caruso als neuer Leader in das finale Wochenende.


Das Profil der 7. Etappe der Tour de Suisse

Sagan verteidigt das Grüne Trikot gegen Matthews
Anders als an den beiden vorherigen Tagen dauerte es auf der 7. Etappe der Tour de Suisse nicht lange, bis sich eine Ausreißergruppe gefunden hatte. Sie umfasste 18 Fahrer, deren Chancen auf einen Etappensieg auf diesem 160,8 Kilometer langen Teilstück als äußerst gering eingestuft werden durften – die letzte Bergankunft der Rundfahrt gehörte zweifelsfrei den Favoriten auf den Gesamtsieg! Vielmehr spielte der Kampf um das Grüne Trikot in dieser Gruppe eine große Rolle. 30 Kilometer vor dem Ziel gewann Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) vor Michael Matthews (Sunweb) und Matteo Trentin (Quick-Step Floors) den ersten Zwischensprint. Wenig später lag der Weltmeister auch am zweiten Zwischensprint vor diesen beiden und verteidigte damit seine Führung in der Punktewertung, neun Zähler vor Matthews. Diesen zweiten Zwischensprint kurz vor dem Beginn des Schlussanstiegs zum Tiefenbachgletscher (15,9 km à 8,6%) gewann allerdings Tim Wellens (Lotto Soudal), der sich 23 Kilometer vor dem Ziel alleine aus der Gruppe abgesetzt hatte. Die eine Minute Vorsprung, die er zu diesem Zeitpunkt noch gehabt hatte, war jedoch schnell verbraucht und bereits nach den ersten 500 Metern des Berges wurde der Belgier als letzter der 18 Ausreißer vom Feld eingeholt.

Spilak hat das stärkste Team und ist selbst der Stärkste
Dank Enrico Gasparotto (Bahrain Merida), der für Ion Izagirre arbeitete, ging es von Sölden aus sofort mit hohem Tempo in den HC-Anstieg hinein. Etwa eineinhalb Kilometern hielt der Italiener durch, bevor Katusha Alpecin das Kommando übernahm: Rein Taaramäe und Matvey Mamykin erwiesen sich als wertvolle Helfer für Simon Spilak, den Vierten der Gesamtwertung. Durch ihre Arbeit wurde bald schon der Gesamtführende Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale) abgehängt, dessen Teamkollege Mathias Frank sogar bereits vor ihm den Anschluss an die Favoritengruppe verloren hatte. Die Spitze schrumpfte zügig weiter bis auf ein Sextett, das sich zehn Kilometer vor dem Ziel in zwei Trios teilte: Mit den überragenden Taaramäe und Spilak konnte nur noch Joseph Dombrowski (Cannondale-Drapac) mithalten. Izagirre sowie der Gesamtzweite Damiano Caruso (BMC Racing) und der -dritte Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) konnten nicht mehr folgen. Wenig später, 8,5 Kilometer vor dem Ziel, beendete Taaramäe seinen Dienst und Spilak hängte auch Dombrowski ab. Der Slowene, der vor zwei Jahren schon einmal einen Gesamtsieg bei der Tour de Suisse gefeiert hatte, aber bei dieser Rundfahrt noch ohne Etappensieg war, ließ in der Folge nichts mehr anbrennen und kam ungefährdet als Erster im 2780 Meter hoch gelegenen Ziel an.

Pozzovivo und Frank bleiben in Top6 der Gesamtwertung
Zur selben Zeit, als Spilak Dombrowski davongefahren war, hatte sich Kruijswijk von Caruso und Izagirre abgesetzt. Nach einer Weile schloss der Niederländer zu Taaramäe auf, während die anderen beiden Gesellschaft durch Jan Hirt (CCC Sprandi Polkowice) bekamen. Sechs Kilometer vor dem Ende vereinigten sich diese Gruppen wieder, lagen zu jenem Zeitpunkt eine Minute hinter Spilak. Izagirre wagte dann noch einen Angriff und konnte sich langsam, aber sicher absetzen und letztlich sogar Dombrowski überholen. Mit Rückständen von 22 und 36 Sekunden wurde der Spanier und der US-Amerikaner Etappenzweiter und -dritter. Caruso, Kruijswijk und Hirt folgten mit etwas mehr als einer Minute Rückstand. Frank hatte noch während der ersten Hälfte des Anstiegs seinen Teamkollegen Pozzovivo eingeholt und gemeinsam beendeten sie die Etappe auf den Plätzen elf und zwölf – mit 2:40 Minuten Rückstand! Das Gelbe Trikot geht daher an Spilak über, der sich einen komfortablen – ja vielleicht sogar schon vorentscheidenden? – Vorsprung auf seine ersten Verfolger Caruso (+0:52) und Kruijswijk (+1:05) erarbeitet hat. Noch weiter liegen Pozzovivo (+2:28) und Frank (+2:51) zurück, die jetzt Vierter und Sechster sind. Im Bergklassement ist es dagegen enger geworden: Lasse Norman Hansen (Aqua Blue Sport) führt noch immer einen Punkt vor Nick van der Lijke (Roompot-Nederlandse Loterij) und jetzt nur noch zwei vor Caruso.

-> Zum Resultat

Achtmal wird auf der morgigen 8. Etappe ein 12,5 Kilometer langer Rundkurs in Schaffhausen gefahren, der ein recht hügeliges Profil aufweist. Dort werden sich Vergabe von Berg- und möglicherweise auch schon Punktetrikot entscheiden, der Gesamtsieger wird sich aber definitiv erst am Sonntag nach dem 28,6 Kilometer langen Zeitfahren auf der 9. Etappe feiern lassen dürfen.

Video der Zielankunft





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