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Souveräner Favorit Sagan schlägt Matthews und Martin auf der Côte des Religieuses – Kittel behält Grün
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03.07.2017

Souveräner Favorit Sagan schlägt Matthews und Martin auf der Côte des Religieuses – Kittel behält Grün

Info: TOUR DE FRANCE 2017 (2.UWT)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Longwy, 03.07.2017 – Platz zehn im Massensprint auf der 2. Etappe war alles andere als ein guter Auftakt für Peter Sagans Jagd auf ein sechstes Grünes Trikot bei der Tour de France. Doch einen Tag später nutzte der Weltmeister seine Chance an der Côte des Religieuses, wo er im Hügelsprint seinen insgesamt achten Tour-Etappensieg einfuhr. Für den deutschen Rennstall Bora-Hansgrohe war es der erste bei der Frankreich-Rundfahrt, den Vorgängerteams NetApp-Endura und Bora-Argon 18 war ein solcher in den letzten drei Jahren noch nicht gelungen. Trotz Punkt- und Zeitgewinn von Sagan bleibt Marcel Kittel Führender der Punktewertung und Geraint Thomas Erster im Gesamtklassement. Hingegen haben das Berg- und das Nachwuchstrikot ihre Besitzer gewechselt.


Das Profil der 3. Etappe der Tour de France

Politt startet die erste Fluchtgruppe des Tages
Nach zwei nassen ersten Tagen durften sich die Teilnehmer der 104. Frankreich-Rundfahrt freuen: Auf der 3. Etappe dominierte die Sonne den Himmel und es blieb den ganzen Tag über trocken. Als es gleich nach dem Start im belgischen Verviers leicht bergan ging, bemühten sich Thomas De Gendt (Lotto Soudal) und Sylvain Chavanel (Direct Energie) besonders stark darum, eine Gruppe entstehen zu lassen – jedoch ohne Erfolg. Einen besseren Moment für einen Angriff fand Nils Politt (Katusha Alpecin) in einer Abfahrt nach rund fünf Kilometer, woraufhin er sich mit Romain Hardy (Fortuneo-Oscaro) und Grand Tour-Dauerbrenner Adam Hansen (Lotto Soudal) – diese Tour ist seine 18. dreiwöchige Rundfahrt in Folge! – absetzen konnte. Romain Sicard (Direct Energie) befand sich erst alleine auf der Verfolgung des Trios, ehe Nathan Brown (Cannondale Drapac) und Frederik Backaert (Wanty-Groupe Gobert) zu ihm aufschlossen und sie gemeinsam an die Führenden herankamen. So hatte sich nach 12,5 Kilometern, genau 200 vor dem Ziel, die Gruppe des Tages gefunden, deren Vorsprung aber schon bei zwei Minuten stagnierte, weil Bora-Hansgrohe, Sunweb, Quick-Step Floors und auch Sky sie an der kurzen Leine hielten.

Brown entscheidet Duell ums Bergtrikot für sich
Die Drei-Länder-Fahrt durch Belgien (die ersten 69,5 km), Luxemburg (115 km) und Frankreich (die letzten 28 km) führte über konstant leicht hügeliges Terrain und bot insgesamt fünf Bergwertungen an. Die erste nach nur 18 Kilometern (4. Kategorie) hatte Brown für sich entschieden, dessen Mission es war, das Bergtrikot seines Landsmannes Taylor Phinney im Cannondale-Team zu halten. Die zweite Bergwertung bei Kilometer 105,5 (4. Kategorie) wurde von Politt gewonnen, der sich kurz zuvor auch schon den Zwischensprint unter den Nagel gerissen hatte. Weil nur 15 Kilometer später eine Bergwertung der 3. Kategorie folgte, attackierte der junge Deutsche direkt und versuchte, sich alleine abzusetzen. Aber ausgerechnet Brown ließ sich nicht abschütteln und kam gemeinsam mit ihm zur ausgesprochen steilen Côte d'Eschdorf (2,3 km à 9,3%). Diese Steigung war für Politt zu hart und er musste Brown den Sieg überlassen, was letztlich auch dafür entscheidend war, dass der US-Amerikaner wie von seinem Team geplant das Bergtrikot übernahm. Danach ließen sich beide von den anderen Ausreißer wieder einholen und der kurzzeitig auf vier Minuten hochgeschossene Vorsprung gegenüber dem Peloton nahm schnell wieder deutlich ab. Eine ganze Weile später, bei noch 60 zu fahrenden Kilometern, betrug der Abstand zwischen Spitze und Feld gerade einmal noch eine Minute.


Tines Tour Talk zur 3. Etappe: Missing

Tour-Neuling Calmejane als Letzter eingeholt
Die kleiner gewordene Lücke nutzten der zu Etappenbeginn noch glücklose De Gendt sowie Lilian Calmejane (Direct Energie) und Pierre-Luc Périchon (Fortuneo-Oscaro) für einen Angriff aus dem Feld. Rasch holten sie die erste Gruppe ein, in der schon ein Teamkollege von jedem dieser drei Fahrer zugegen war. Mit den „neuen“ Ausreißern konnte von den ursprünglichen Sechs bald nur noch Hardy mithalten und als Quartett verzeichneten sie 40 Kilometer vor dem Ziel noch einmal ein Maximum von 1:45 Minute Vorsprung. Als dieser dann wieder auf eine Minute gesunken war, was sich 22 Kilometer vor Schluss ereignete, änderte sich die Rennsituation erneut. In einer nicht kategorisierten Steigung fiel erst Hardy und dann De Gendt zurück, bevor Calmejane auch Périchon abschüttelte. Alleine überquerte der letztjährige Vuelta-Etappensieger, der in diesem Frühjahr die Rundfahrten Etoile de Bessèges, Settimana Coppi e Bartali und Circuit Sarthe gewonnen hatte, noch die vorletzte Bergwertung des Tages (4. Kategorie), bevor er an der Zehn-Kilometer-Marke vom Hauptfeld eingeholt wurde. So fuhr wie erwartet ein geschlossenes Peloton in den Zielort Longwy hinein, wo mit der Côte des Religieuses (1,6 km à 5,8%) der letzte Anstieg der Etappe wartete – die 3. Kategorie war zugleich die Zielankunft.

Sagan mit großer Souveränität – Küng verliert Weiß
In der besonders steilen ersten Hälfte des Schlusssanstiegs gab das BMC Racing Team den Ton an, bis sich Richie Porte sogar ein klein wenig absetzen konnte. Doch Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) fuhr das Loch zum Australier wieder zu. Der Weltmeister hatte die Lage vollkommen im Griff und ließ sich nicht einmal davon aus der Ruhe bringen, als er nach dem Einbiegen auf die Zielgerade aus der Pedale rutschte. Er fand mit seinem Fuß schnell wieder Halt und konnte den Sprint vor Michael Matthews (Sunweb) und Daniel Martin (Quick-Step Floors) knapp für sich entscheiden. Fast alle noch im Rennen verbliebenen Favoriten auf den Gesamtsieg finishten mit zwei Sekunden Rückstand auf die Schnellsten, nur Simon Yates (Orica-Scott) kassierte noch acht Sekunden mehr. In der Gesamtwertung bleibt Geraint Thomas (Sky) vorne. Sein Teamkollege Chris Froome ist jetzt Zweiter, da einige andere Fahrer wie Stefan Küng (BMC Racing) deutlich mehr Zeit verloren. Der Schweizer musste daher auch das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers an Pierre-Roger Latour (AG2R La Mondiale) abgeben. In der Punktewertung bleibt der heute chancenlose Marcel Kittel (Quick Step-Floors) Erster – 16 Punkte vor Sagan und 9 vor Arnaud Démare (FDJ), der einen starken sechsten Etappenplatz erreichte.

-> Zum Resultat

Die morgige 4. Etappe kommt wieder mehr den Fähigkeiten eines Kittel entgegen, denn das fast komplett flache Teilstück hat keine Mini-Bergankunft wie heute. Der letzte Kilometer ist allerdings ganz leicht ansteigend, was Fahrer wie Démare und Sagan zumindest nicht missfallen dürfte.

Video der Zielankunft






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