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Fast ein deutscher Dreifachsieg bei der Tour: Degenkolb 2. und Selig 4. hinter dem unschlagbaren Kittel
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11.07.2017

Fast ein deutscher Dreifachsieg bei der Tour: Degenkolb 2. und Selig 4. hinter dem unschlagbaren Kittel

Info: TOUR DE FRANCE 2017 (2.UWT)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Bergerac, 11.07.2017 – Es könnte nicht besser laufen für Marcel Kittel bei der 104. Frankreich-Rundfahrt. Schon auf der 10. Etappe feierte der 29-Jährige seinen vierten Tagessieg und stellte damit seinen persönlichen Rekord aus den Jahren 2013 und 2014 ein. Weil seine „Verfolger“ Michael Matthews und André Greipel heute beide nicht einmal einen Top10-Platzierung erreichten, hat Kittel in der Punktewertung jetzt mehr als einhundert Punkte Vorsprung und damit das Grüne Trikot wohl endgültig sicher. Chancenlos gegen ihren Landsmann waren wie alle anderen Gegner auch John Degenkolb und Rüdiger Selig, die sich aber als Zweiter und Vierter über ihr jeweils bestes Etappenresultat bei dieser Tour freuen durften. Selbiges gilt für den Niederländer Dylan Groenewegen, der den deutschen Dreifachsieg verhinderte.


Das Profil der 10. Etappe der Tour de France

Gesbert erspart Offredo einen einsamen Tag auf dem Rad
Nur noch 180 Fahrer traten nach dem ersten Ruhetag in Périgueux zur 10. Etappe der Tour de France an. Zu den zwölf Ausfällen der 9. Etappe – fünf ausgeschiedene Fahrer und sieben, die das Zeiltimit verpassten – kam noch Rafal Majka (Bora-Hansgrohe) hinzu, der gemeinsam mit Geraint Thomas (Sky) gestürzt war. Zwar war der Pole ohne Knochenbrüche davongekommen und hatte die Jura-Köngisetappe beenden können, musste den schmerzlichen Verletzungen aber doch Tribut zollen und die Rundfahrt verlassen. Zwei große Unterschiede gab es zwischen dieser 10. Etappe und den Teilstücken vom Wochenende: es war trocken und flach! Und so gab es ein bis auf die letzten Kilometer ereignisloses, von den Sprinterteams kontrolliertes Rennen, wie man es während der ersten Tour-Woche schon mehrfach erlebt hatte. Direkt nach dem Start griff Yoann Offredo (Wanty-Groupe Gobert) an und schaute etwas verdutzt, als ihm niemand folgte. Eine Soloflucht, wie sie sein Teamkollege Guillaume Van Keirsbulck auf der 4. Etappe erlebt hatte, war wohl nicht das, was sich der Franzose erhofft hatte. Doch die Einsamkeit blieb ihm erspart, denn nach zwei Kilometern fuhr sein junger Landsmann Elie Gesbert (Fortuneo-Oscaro) zu ihm nach vorne.


Tines Tour Talk zur 10. Etappe: Jung und Alt

Kittel nimmt Matthews schon am Zwischensprint Punkte ab
Das Ausreißerduo fuhr auf den ersten 20 der 178 Kilometer einen Vorsprung von 5:30 Minuten heraus und übertraf diese Marke, nachdem das Feld zwischenzeitlich eine Minute aufgeholt hatte, etwas später nochmals um 15 Sekunden. Das war zwar mehr, als bei den meisten anderen Gruppen auf den vorherigen Flachetappen, doch Quick-Step Floors, Lotto Soudal, Katusha Alpecin und zeitweise auch Cofidis hielten das Peloton im weiteren Rennverlauf sicher und zielgerichtet auf Kurs Massensprint. An zwei Bergwertungen der 4. Kategorie 77,5 und 39,5 Kilometer vor dem Ziel, die beide der jüngste Tour-Teilnehmer Gesbert gewinnen durfte, betrug der Rückstand des Feldes lediglich rund drei bzw. zweieinhalb Minuten. Zwischen diesen beiden Hügeln lag der Zwischensprint, an welchem die Siegprämie in Offredos Tasche wanderte. Im Sprint des Feldes gab sich Marcel Kittel (Quick-Step Floors) mit dem zweiten Platz hinter André Greipel (Lotto Soudal) zufrieden, hatte aber mit überschaubarem Kraftaufwand immerhin den Punktewertungs-Zweiten Michael Matthews (Sunweb) drei Plätze hinter sich gelassen. Offredo und Gesbert konnten das Ende ihrer Flucht letztlich noch bis sieben Kilometer vor dem Ziel hinauszögern, woraufhin die Positionskämpfe der Sprinterzüge entbrannten, bei denen Lotto Soudal am stärksten und Quick-Step Floors auffallend zurückhaltend war.

Klarer Sieg trotz schlechter Position – Kittel einfach der Schnellste
Zwei Kilometer vor dem Ziel zu viert an der Spitze des Feldes, verlor Greipels Lotto-Mannschaft ihre hervorragende Ausgangsposition noch vor der Flamme Rouge durch das Hervorpreschen von Bahrain Merida, Direct Energie und Katusha Alpecin. Recht ungeordnet ging es dann 800 und 500 Meter vor Schluss durch zwei 90-Grad-Kurven, zwischen denen der etwa an zehnter Position fahrende Kittel von seinem letzten Helfer getrennt wurde. Auch wenn das sicher nicht als optimale Sprintvorbereitung bezeichnet werden kann – am Ende überquerte er doch einmal mehr als Erster die Ziellinie. Als sich auf der Zielgeraden die Fahrer vor ihm auf die Breite der Straße verteilten, fand Kittel das nötige Loch, um mit seiner hohen Sprintgeschwindigkeit an allen vorbeizuziehen. Schon einige Meter vor der Ziellinie konnte er seinen insgesamt 13. Tour-Etappensieg bejubeln, ohne dass die auf den nächsten Plätzen folgenden John Degenkolb (Trek-Segafredo), Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo), Rüdiger Selig (Bora-Hansgrohe) und Alexander Kristoff (Katusha) noch eine Chance gehabt hätten, ihn wieder einzuholen. Der auf der 7. Etappe extrem knapp geschlagene Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) wurde heute nur Zehnter, landete damit aber noch vor Greipel und Matthews, die Zwölfter und Dreizehnter wurden. In der Punktewertung weist der Australier jetzt 102 und Greipel 125 Punkte Rückstand auf!

-> Zum Resultat

Bevor es in die Pyrenäen geht, wird es auf der 11. Etappe noch einmal eine Sprintankunft geben. Zumindest weist das morgige Teilstück genauso wie das heutige keinerlei topografische Schwierigkeiten auf, die irgendein anderes Szenario realistisch erscheinen lassen würden.

Video der Zielankunft






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