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Topfavoriten Froome und Nibali zeigen sich auf der Pyrenäen-Etappe der Vuelta in hervorragender Form
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21.08.2017

Topfavoriten Froome und Nibali zeigen sich auf der Pyrenäen-Etappe der Vuelta in hervorragender Form

Info: VUELTA A ESPAÑA 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Andorra La Vella, 21.08.2017 – Nach der frühen erste Hochgebirgsetappe am dritten Tag der Vuelta a España müssen einige Fahrer ihrer Ambitionen für diese Spanien-Rundfahrt bereits überdenken. So wie Alberto Contador, der mit zweieinhalb Minuten Verlust zu den größten Verlierern gehörte. Viel besser lief es für Chris Froome, dessen Attacke am letzten von drei Pyrenäen-Bergen im zwar nicht den Sieg brachte, der neben einer kleinen Demonstration seiner Stärke aber auch Zeitgutschriften sammelte und sich auf diese Weise das Rote Trikot holte. Etappensieger wurde Vincenzo Nibali, der als größter Herausforderer des Tour-Champions gilt und den Sprint einer letztlich neun Fahrer umfassenden ersten Gruppe gewann, die alle anderen Konkurrenten recht deutlich distanzierte.


Das Profil der 3. Vuelta-Etappe

Tour-Rekordausreißer De Gendt wieder auf der Flucht
Die 72. Vuelta a España ließ mit dem ersten Test der Kletterfähigkeiten ihrer Teilnehmer nicht lange auf sich warten, da auf dem Weg aus Frankreich zurück auf die Iberische Halbinsel schon auf der 3. Etappe die Pyrenäen durchquert werden mussten. Jeweils rund ein Drittel der 158,5 Kilometer führten durch Frankreich, Spanien und den Zwergstaat Andorra, in dessen Hauptstadt Andorra la Vella das Ziel wartete. Anders als auf der ungewöhnlichen Etappe vom Vortag gab es durch Fabricio Ferrari (Caja Rural-Seguros RGA) gleich bei Kilometer Null den ersten Angriff. Davide Villella (Cannondale Drapac), Thomas De Gendt (Lotto Soudal) und Anthony Turgis (Cofidis) gesellten sich schnell zu dem Uruguayer, bevor wenig später auch Axel Domont und Alexandre Geniez (beide AG2R La Mondiale) gemeinsam mit Fernando Orjuela (Manzana Postobón) dazustießen. Ewas länger dauerte es, bis Przemyslaw Niemiec (UAE Team Emirates) vom Soloverfolger zum achten Mitglied der Spitzengruppe wurde, deren Vorsprung sich im Anstieg zum Col de la Perche bei circa vier Minuten stabilisierte. Die erste Bergwertung (1. Kategorie) nach 31,5 Kilometern gewann De Gendt, der sofort wieder an seine starken Leistungen von der Tour de France anknüpfte.

Zweimaliger Zweiter Villella bekommt das Bergtrikot
Fast 70 Kilometer ging es nach dem ersten großen Vuelta-Gipfel bergab und die Ausreißer konnten ihren Vorsprung zwischenzeitlich auf gut fünf Minuten ausbauen. Am zweiten Anstieg, dem Coll de la Rabassa, änderte sich dann aber alles. Der Abstand sank rapide und die Spitzengruppe zerfiel unter dem Tempodiktat des zweifachen Vuelta-Etappensiegers Geniez (2013 und 2016). Ihm konnte nur Villella folgen, der auch an dieser zweiten Bergwertung (1. Kategorie) Zweiter wurde und am Ende des Tages die höchste Summe an Bergpunkten vorweisen konnte. Auf dem mit 1820 Metern höchsten Punkte der Etappe lagen die beiden Führenden lediglich noch 15 Sekunden vor dem auf 50 Fahrer geschrumpften Hauptfeld, das von Darwin Atapuma und Rui Costa (beide UAE Team Emirates) angeführt wurde. Die beiden Teamkollegen hatten etwa zwei Kilometer vor der Bergwertung attackiert, wurden aber wieder eingeholt, und setzten ihre Tempoarbeit trotzdem auch in der Abfahrt fort, wo Geniez und Villella rasch eingeholt wurden. Nach der Abfahrt und noch vor Beginn des letzten Anstiegs stand der Zwischensprint auf dem Programm, an dem sich Chris Froome (Sky) hinter seinem Teamkollegen Diego Rosa zwei Sekunden Gutschrift einsteckte.

Einzig Chaves kann Froomes Attacke direkt folgen
Den finalen Anstieg zum Alto de la Comella (4,3 km à 8,6%) nahm das Team Sky dann auf seine gewohnt dominante Weise in Angriff und brachte damit manchen vermeintlichen Mitfavoriten auf den Gesamtsieg schnell in arge Nöte. Allen voran Alberto Contador (Trek-Segafredo), der wohl einsehen musste, dass er bei seiner Abschiedsvorstellung nicht mit den Allerbesten konkurrieren kann. Einen Kilometer vor der Bergwertung (2. Kategorie) bildeten nur noch 13 Fahrer die erste Gruppe, darunter neben einem Sky-Duo aus Froome und Mikel Nieve sogar ein Trio von Orica-Scott. Die Kapitänsfrage in dem australischen Rennstall klärte sich dann aber definitiv, als Froome zum Angriff blies und einzig Esteban Chaves diesen parieren konnte. Allzu weit absetzen konnte sich die beiden allerdings nicht; mit nur etwa fünf Sekunden Vorsprung auf ihre ersten Verfolger Romain Bardet (AG2R La Mondiale) und Fabio Aru (Astana) überquerten sie den dritten und letzten Berg und wurde in der Abfahrt bald schon von ihnen eingeholt. Kurz nach der Flamme Rouge schlossen dann auch noch Tejay Van Garderen und Nicolas Roche (beide BMC Racing) sowie David De La Cruz (Quick-Step Floors), Vincenzo Nibali (Bahrain Merida) und Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale) auf.

Nibali sprintet zum Sieg und Froome ins Rote Trikot
Es kam also zu einer Sprintentscheidung zwischen neun Fahrern. Nibali ließ seinen Gegnern mit einem schwungvollen Antritt 300 Meter vor der Ziellinie keine Chance und fuhr seinen ersten „richtigen“ Vuelta-Etappensieg ein. Der Etappensieg auf der Bola del Mundo 2010 wurde ihm erst nachträglich zugesprochen, nachdem Ezequiel Mosquera des Dopings überführt worden war. De La Cruz sprintete auf den zweiten Etappenplatz und hätte damit die Gesamtführung von seinem Teamkollegen Yves Lampaert übernehmen können, wäre Froome nicht Dritter geworden. Diese weitere Zeitgutschrift brachte dem dreimaligen Vuelta-Zweiten nach einem Tag anno 2011 zum erst zweiten Mal in seiner Karriere das Rote Trikot. Zwei Sekunden liegt er vor De La Cruz und auch vor Roche und Van Garderen; gegenüber Nibali sind es zehn Sekunden. Die erste Verfolgergruppe um Michael Woods (Cannondale Drapac), Nieve sowie Adam und Simon Yates (beide Orica-Scott) verlor bereits fast eine halbe, ein weiteres Quartett um Ilnur Zakarin (Katusha Alpacin) sogar beinahe eine ganze Minute. Acht Fahrer um Miguel Angel Lopez (Astana) und Steven Kruiswijk (LottoNL-Jumbo) folgten mit 1:14 Minute Rückstand, während Contador gar mehr als das Doppelte dieser Zeit einbüßte.

-> Zum Resultat

Auf der morgigen 4. Etappe dürfte die Entscheidung wohl erneut im Sprint fallen – aber nicht nur im Sprint von neun Fahrern, sondern eines großen Pelotons. Bis auf eine einzige Bergwertung mehr als sechzig Kilometer vor dem Ziel ist die Strecke nämlich ausgesprochen flach.

Video der Zielankunft






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