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Marczynski gewinnt den Sprint dreier Ausreißer und Contador mischt die Vuelta-Favoriten auf
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24.08.2017

Marczynski gewinnt den Sprint dreier Ausreißer und Contador mischt die Vuelta-Favoriten auf

Info: VUELTA A ESPAÑA 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sagunt, 24.08.2017 – 37 Ausreißer, von denen am Ende drei um den Tagessieg kämpften und ein Alberto Contador, der am letzten Anstieg nicht zur Ruhe kam, sorgten auf der 6. Etappe der Vuelta a España für ein spannendes, abwechslungsreiches Rennen. Der Sieg ging an den Polen Tomasz Marczynski, der im Sprint der stärksten Ausreißer seinen Landsmann Pawel Poljanski auf Platz zwei und den Spanier Enric Mas auf drei verwies. Es war schon der zweite polnische Doppelsieg bei einer Grand Tour in diesem Jahr nach dem letzten Zeitfahren der Tour de France, das Maciej Bodnar vor Michal Kwiatkowski gewonnen hatte. Contadors Angriffe hatten dafür gesorgt, dass Vuelta-Leader Chris Froome zwischenzeitlich alle seine direkten Konkurrenten abgeschüttelt hatte, doch die meisten kamen wieder an die beiden heran.


Das Profil der 6. Vuelta-Etappe

Erst 37, dann 28 Fahrer in der großen Fluchtgruppe
Im Gegensatz zu der Strecke vom Vortag gab es auf der 6. Etappe der Vuelta a España zwar keine Bergankunft – es standen aber erneut insgesamt fünf Bergwertungen der Kategorien 2 und 3 auf dem Programm, weshalb abermals Ausreißer favorisiert waren. Es dauerte eine (sehr schnelle) Dreiviertelstunde bis sich eine erste große Gruppe vom Feld absetzen konnte, die bis nach der ersten Bergwertung (km 48) noch auf 37 Fahrer anwuchs. Im direkt folgenden zweiten Anstieg fielen jedoch schon wieder neun Fahrer zurück, darunter der gestrige Etappensieger Alexey Lutsenko (Astana) und die sprintstarken Matteo Trentin (Quick-Step Floors) und Marco Haller (Katusha Alpecin). Es verblieben Trios von Movistar (Pedrero, Rojas, Soler) und Astana (Chernetckii, Hansen, Sanchez), Pärchen von Quick-Step Floors (Jungels, Mas), Bora-Hansgrohe (Benedetti, Poljanski), AG2R La Mondiale (Chevrier, Domont), Cannondale Drapac (Skujins, Villella), LottoNL-Jumbo (Bennett, Olivier), UAE Team Emirates (Atapuma, Polanc) und Lotto Soudal (Marczynski, Monfort) und Einzelfahrer von Trek-Segafredo (Pantano), Sunweb (Kämna), Bahrain Merida (Visconti), Dimension Data (Morton), Cofidis (Navarro), Caja Rural-Seguros RGA (Arroyo), Aqua Blue Sport (Warbasse) und Manzana Postobón (Vilela).

Villella baut Vorsprung im Bergklassement erneut aus
Der Vorsprung der verbliebenen 28 Ausreißer stieg bis auf maximal drei Minuten, weil das Team Sky keine Gefahr laufen wollte, das Rote Trikot an den 3:24 Minuten hinter Chris Froome gelegenen Luis Leon Sanchez (Astana) zu verlieren, der der bestplatzierte Fahrer in der Spitzengruppe war. Sky war neben BMC Racing, Orica-Scott, Katusha Alpecin und FDJ eines von fünf Teams, die mit allen Fahrern im Hauptfeld verblieben waren. Davide Villella (Cannondale Drapac) gewann die ersten beiden Bergwertungen, bevor er an der dritten von Darwin Atapuma (UAE Team Emirates) bezwungen wurde. In der Abfahrt von diesem dritten Anstieg, ziemlich genau in der Mitte der 204,4 Kilometer langen Etappe, setzten sich Maxime Monfort (Lotto Soudal) und Bob Jungels (Quick-Step Floors) ab und fuhren einen Vorsprung von beinahe einer Minute heraus. Astana schlug dann aber ein so hohes Tempo an, dass die beiden ausgerissenen Ausreißer im vierten Anstieg wieder eingeholt wurden. Dort verlor neben einer Handvoll anderer Fahrer auch Villella den Anschluss. Atapuma, der auch diese Bergwertung wieder gewann, liegt aber trotzdem mit 26 Punkten weit hinter dem Träger des Bergtrikots.

Van Garderen verliert durch Sturz Kontakt zu Froome
Es war der letzte der fünf Anstiege auf den Puerto del Garbí, an dem das Rennen richtig lebendig wurde – vor allem im Hauptfeld. Das löste sich an dem neun Kilometer langen und bis zu 22% steilen Berg nämlich schnell auf. Und vor allem die energische Fahrweise von Alberto Contador (Trek-Segafredo) sorgte für eine besondere Dramaturgie. Um den in der Gesamtwertung schon über drei Minuten zurückgelegenen Spanier blieb nämlich nach einer Weile nur noch eine Gruppe von sechs Fahrern übrig. Einer davon war sein eigener Teamkollege Jarlinson Pantano, der wie Jan Polanc (UAE Team Emirates) aus der Fluchtgruppe zurückgefallen war. Neben Vuelta-Leader Froome waren auch der Gesamtzweite Tejay Van Garderen und etwas überraschend Carlos Betancur (Movistar) dabei – doch diese beiden fielen noch vor der Bergwertung durch einen Sturz zurück. An der 2. Kategorie angekommen und damit noch 36,4 Kilometer vom Ziel entfernt, war nur noch Polanc bei Contador und Froome. Das Trio lag dort etwa 15 Sekunden vor einer ersten größeren Verfolgergruppe mit den meisten weiteren Klassementfahrern, die daher noch die Chance sahen, den Schaden wieder zu beheben.

Marczynski gewinnt den Sprint der letzten drei Ausreißer
Alle anderen Favoriten hatten Contador, Froome und Polanc auf dem Puerto del Garbí zwar abgehängt, aber es lagen immer noch einige Ausreißer vor ihnen, die ersten mit einer Minute Vorsprung. Es waren Enric Mas (Quick-Step Floors) und Tomasz Marczynski (Lotto Soudal), die sich vorne zu zweit abgesetzt hatten, in der Abfahrt aber wieder Gesellschaft bekamen. Zuerst schloss Pawel Poljanski (Bora-Hansgrohe) zu ihnen auf. Etwas später kamen auch Sanchez und Antonio Pedrero (Movistar) noch einmal heran. Allerdings wurden gerade diese beiden circa 15 Kilometer vor dem Ziel erneut abgehängt, was wohl ein entscheidender Moment für den Erfolg der übrigen Ausreißer war. Denn der fast aufgebrauchte Vorsprung schnellte anschließend förmlich in die Höhe und betrug bald wieder eine halbe Minute. So kam es letztlich zur Sprintentscheidung aus einem Trio, bei der Marczynski der Schnellste war und Poljanski und Mas hinter sich ließ. Es war der größte Moment in der Karriere des 33-Jährigen, dessen Palmarès bisher nur nationale Meistertitel, einige Gesamtsiege bei Rundfahrten der Kategorie 2.2 und einen Etappensieg bei der Vuelta Asturias 2008 umfasst hatte.

Bis auf De La Cruz und Van Garderen alle wieder beisammen
Hinter den Ausreißern war der Kampf der Favoriten in der Abfahrt weitergegangen. Contador und Froome konnten es nicht verhindern, dass eine ganze Reihe Konkurrenten wie Esteban Chaves (Orica-Scott), Nicolas Roche (BMC Racing), Vincenzo Nibali (Bahrain Merida) oder Fabio Aru (Astana) wieder zu ihnen aufschlossen. So bildete sich eine Hauptgruppe von letztlich 18 Fahrern, die 26 Sekunden nach dem Spitzentrio das Ziel erreichte. Sanchez und Polanc hatten fünf Kilometer vor dem Ziel noch einmal aus dieser Gruppe angegriffen und kamen noch bis auf acht Sekunden an Marczynski und Poljanski und Mas heran. Van Garderen hatte kurz vor Ende der Etappe fast den Anschluss an Froome und Co. geschafft, bevor er noch einmal stürzte. Trotzdem kam der US-Amerikaner mit 20 Sekunden Verlust gegenüber Froome noch einigermaßen glimpflich davon. In der Gesamtwertung liegt er nun 30 Sekunden zurück, wurde von Chaves (+0:11) und Roche (+0:13) überholt. Nibali übernimmt den fünften Platz von De La Cruz, der wie Van Garderen der Hauptgruppe erfolglos nachgejagt war und sich einen Verlust von 17 Sekunden eingehandelt hatte.

-> Zum Resultat

Morgen ist auf der 7. Etappe eine Sprintankunft möglich, aber nicht garantiert. Spielverderber für die Sprinter könnte der Alto del Castillo (2,0 km à 7,2%) sein, den man 11,7 Kilometer vor dem Ziel überqueren muss.

Video der Zielankunft



Video einer Attacke Contadors






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