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Auf dem Alto de Puig Llorença: Ausrufezeichen von Chris Froome zum Ende der ersten Vuelta-Woche
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27.08.2017

Auf dem Alto de Puig Llorença: Ausrufezeichen von Chris Froome zum Ende der ersten Vuelta-Woche

Info: VUELTA A ESPAÑA 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Cumbre del Sol, 27.08.2017 – An seinem 57. Renntag ist endlich der Knoten geplatzt! Auf der 9. Etappe der Vuelta a España hat Chris Froome (Sky) – vom Gewinn der Tour de France einmal abgesehen – seinen ersten Saisonsieg errungen. Am Alto de Puig Llorença, wo er vor zwei Jahren nur wenige vor dem Ziel von Tom Dumoulin abgefangen worden war, ließ der Brite seinen Gegnern nicht den Hauch einer Chance und baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung noch einmal um einige Sekunden aus. 36 sind es jetzt gegenüber dem Zweitplatzierten Esteban Chaves (Orica-Scott), der seine Position mit dem zweiten Etappenplatz untermauerte.


Das Profil der 9. Vuelta-Etappe

Cannondale Drapac kontrolliert die Ausreißergruppe
Die 9. Etappe der Vuelta a España war beinahe eine perfekte Kopie des 8. Teilstücks vom Tag davor. Eine weitgehend recht einfache Strecke mit einem steilen Anstieg im Finale. Diesmal lag das Ziel allerdings nicht knapp hinter dem Berg – eine Abfahrt entfiel, auf dem Alto de Puig Llorença gab es die zweite Bergankunft der Rundfahrt. Dass bei dieser nicht Ausreißer den Sieg abstauben konnten, so wie auf der 5. Etappe in Alcossebre, war das Verdienst von Cannondale Drapac. Trotz der Last einer Hiobsbotschaft über den Rückzug eines wichtigen Sponsors auf den Schultern, arbeitete die Mannschaft für ihren starken Kapitän Michael Woods, der nicht nur die Verteidigung seines Top10-Gesamtranges, sondern vor allem den Etappensieg im Sinn hatte. Pech für die Ausreißer Markel Irizar (Trek-Segafredo), Marc Soler (Movistar), Marco Haller (Katusha Alpecin), Bert-Jan Lindeman (LottoNL-Jumbo), Tobias Ludvigsson (FDJ), Anthony Turgis (Cofidis), Conor Dunne (Aqua Blue Sport), Ricardo Vilela (Manzana-Postobón), Luis Mas und Diego Rubio (Caja Rural-Seguros RGA) – ihre Anstrengungen waren umsonst. Die zehnköpfige Gruppe, die sich nach knapp 20 Kilometern gebildet hatte, durfte nur maximal rund drei Minuten Vorsprung herausfahren.

Ludvigsson und Soler sind vorne die stärksten Kletterer
Ein erstes Aufeinandertreffen mit dem Alto de Puig Llorença gab es bereits gut 40 Kilometer vor dem Ziel, als man einen Teil (3,2 km à 9,2%) des eigentlich Schlussanstieges (4,0 km à 9,1%) schon einmal hinauffuhr. Am Fuße der Steigung wies die Spitzengruppe nur noch eineinhalb Minuten Vorsprung auf, weshalb die harmonische Zusammenarbeit an dieser Stelle endete und sich die stärksten Kletterer nicht zurückhielten, um die schwächeren Ausreißer mit über den Berg zu ziehen. Die Stärksten – das waren Ludvigsson und Soler, die die Bergwertung knapp vor Mas und Vilela und auch nicht allzu weit vor den Anderen überquerten. Aber keiner dieser Fahrer konnte danach noch einmal zu den beiden Führenden aufschließen. Das Hauptfeld kam relativ ruhig über den Anstieg, aber in der Abfahrt eröffnete Romain Bardet (AG2R La Mondiale) mit Starthilfe durch einen Teamkollegen eine Attacke. Für das Team Sky bestand kein Grund zur Sorge, denn der Franzose lag in der Gesamtwertung bereits mehr als neun Minuten in Rückstand. Und ohnehin nahm Cannondale Drapac wieder die Tempoarbeit auf, so dass Bardet recht schnell wieder eingeholt wurde.

Bardet versucht es am Schlussanstieg erneut ohne Erfolg
Die Einholung durch das Feld war auch das unabwendbare Schicksal von Ludvigsson und Soler. 25 Kilometer vor dem Ziel hatten sie noch eine Minute Vorsprung, elf Kilometer später am Zwischensprint, wo Koen De Kort (Trek-Segafredo) die letzte Bonifikation einsackte, eine halbe. Sechs Kilometer vor dem Ende, also nur zwei Kilometer vor dem Schlussanstieg, endete ihre Flucht. Am Berg versuchte Bardet dann noch zweimal, sich abzusetzen. Beim ersten Mal zog er Luis Mas (Quick-Step Floors) und Richard Carapaz (Movistar), der die beiden danach kurzzeitig überflügelte, mit aus dem Feld heraus. Beim zweiten Mal ging Bardet alleine, kam aber nicht wirklich weit weg. 1300 Meter vor dem Ziel fand der erfolglose Auftritt des Franzosen sein Ende und Froomes letzter Helfer Mikel Nieve übernahm die Führungsarbeit. Als der Spanier sich kurz nach der Flamme Rouge ausklinkte, übernahm David De la Cruz (Quick-Step Floors) die vorderste Position in dem noch 17 Fahrer umfassenden Feld der Favoriten. Zwar legte der Spanier ein ordentliches Tempo vor, es reichte aber nicht aus, um eine nennenswerte Selektion herbeizuführen. Ganz im Gegensatz zu dem Antritt, mit welchem Froome 500 Meter vor dem Ziel die Vorentscheidung erzwang.

Chaves etabliert sich als zweitstärkster Fahrer hinter Froome
Esteban Chaves (Orica-Scott) konnte die Lücke, die Froome gerissen hatte, langsam wieder schließen. Am Hinterrad des Kolumbianers konnte Woods kurzzeitig noch folgen, bevor er dann doch abreißen lassen musste. Aber auch Chaves konnte nicht wieder richtig Kontakt mit Froome herstellen, um diesem im Kampf um den Etappensieg Paroli zu bieten – stattdessen verlor er im Zug des Endspurts von Froome dann doch noch vier Sekunden, zu denen weitere vier aus den Zeitgutschriften hinzukamen. Woods wurde mit fünf Sekunden Rückstand Dritter, dann folgten mit acht Wilco Kelderman (Sunweb) und Ilnur Zakarin (Katusha Alpecin). Der in den letzten Tagen sehr starke Alberto Contador (Trek-Segafredo) konnte sich heute überhaupt nicht in Szene setzen und wurde mit zwölf Sekunden Rückstand lediglich Sechster. Die Gesamtwertung hat sich durch Froomes Etappensieg noch weiter auseinandergezogen: Mit 36 Sekunden Vorsprung auf Chaves geht er in den ersten Ruhetag. Die Rückstände von Nicolas Roche (BMC Racing), Vincenzo Nibali (Bahrain Merida) und Tejay Van Garderen (BMC Racing) sind nun allesamt über die Minuten-Marke gestiegen. Hinter den Top5 veränderte sich die Reihenfolge der nächsten Fahrer: De La Cruz übernahm Fabio Arus (Astana) sechsten und Woods Adam Yates‘ (Orica-Scott) achten Platz.

-> Zum Resultat

Nach dem morgigen Ruhetag geht es auf der 10. Etappe sofort weiter mit dem Kampf um den Gesamtsieg. Zwischen 40 und 22 Kilometer vor dem Ziel stehen mit Alto del Morrón de Totana (5,7 km à 5,7%) und Collado Bermejo (7,7 km à 6,5%) zwei direkt aufeinander folgende Anstiege auf dem Programm, ehe eine Abfahrt ins Ziel führt.

Video der Zielankunft






Froome holt sich auf dem Alto de Puig Llorença überlegen den Etappensieg
Froome holt sich auf dem Alto de Puig Llorença überlegen den Etappensieg
Foto: Sabine Jacob

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