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Ankunft auf dem Calar Alto sorgt für große Abstände zu Gunsten Froomes – Lopez schnappt sich Etappensieg
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30.08.2017

Ankunft auf dem Calar Alto sorgt für große Abstände zu Gunsten Froomes – Lopez schnappt sich Etappensieg

Info: VUELTA A ESPAÑA 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Calar Alto, 30.08.2017 – Mit der ersten richtig langen Bergankunft war die 11. Etappe richtungsweisend für die 72. Vuelta a España. Und es scheint immer klarer in Richtung eines zweiten Grand Tour-Gesamtsieges in Folge für Chris Froome zu gehen. Der Gewinner der Tour de France liegt nun bereits mehr als eine Minute vor dem neuen Zweiten Vincenzo Nibali und mehr als zweieinhalb Minuten vor dem auf Rang drei abgerutschten Esteban Chaves. Noch ein gutes Stück weiter weg vom Roten Trikot ist zwar Miguel Angel Lopez, doch der 23-Jährige, dessen GT-Debüt im vorigen Jahr durch Sturzfolgen schon nach weniger als einer Woche ein bitteres Ende genommen hatte, konnte mit einem sehenswerten Etappensieg am Observatorio Astronómico de Calar Alto zeigen, welch großes Potenzial in ihm steckt.


Das Profil der 11. Vuelta-Etappe

Anton träumt vom zweiten Sieg auf dem Calar Alto
An den ersten zehn Renntagen hatten sich die Teilnehmer der Spanien-Rundfahrt schon einigen Herausforderungen stellen müssen wie der frühen Pyrenäen-Etappe oder den beiden kürzeren Bergankünften in Alcossebre und auf dem Alto de Puig Llorença. Doch die zwei Anstiege der 1. Kategorie auf den letzten 45 Kilometern der 11. Etappe stellten noch einmal einen ganz anderen Schwierigkeitsgrad dar, zumal das Wetter auch noch alles andere als gut war, es lange regnerisch blieb und in bis zu 2120 Metern Höhe auch recht kalt wurde. Die Etappe führte über 187,5 Kilometer von Lorca zur Sternwarte auf dem Berg Calar Alto, wo letztmals im Jahr 2006 eine Vuelta-Etappe hingeführt hatte. Der damalige Gewinner Igor Anton (Dimension Data) schwelgte elf Jahre später nicht einfach nur in Erinnerungen, er versuchte sich aktiv an einer Wiederholung des ersten seiner bisher vier Vuelta-Etappensiege. Gemeinsam mit 13 anderen Fahrern konnte sich der Spanier nach einer wie gewohnt hart umkämpften und sehr schnellen Anfangsphase etwa bei Rennkilometer 50 vom Hauptfeld absetzen. Ausgerechnet Antons Präsenz war für die Gruppe aber eher ein kleiner Nachteil, weil der 34-Jährige in der Gesamtwertung nur knapp sechs Minuten Rückstand hatte.

Simon Yates und Atapuma greifen am ersten Berg an
Das Team Sky gewährte der Gruppe nur bis zu viereinhalb Minuten Vorsprung – von denen drei in Windeseile verschwanden, als Orica-Scott knapp zwanzig Kilometer vor Beginn des ersten Berges die Tempoarbeit übernahm. Am Alto de Velefique (13,2 km à 8,6%) gab es dementsprechend dann auch schnell einen Angriff von Simon Yates. Der Brite arbeitete sich nach und nach durch die zurückfallenden Ausreißer in Richtung Spitzengruppe vor – genauso wie der Kolumbianer Darwin Atapuma (UAE Team Emirates), der etwas später aus dem Hauptfeld angegriffen hatte. Den Gipfel erreichten sie gemeinsam mit den vorne verbliebenen Ausreißern Romain Bardet (AG2R La Mondiale), Sander Armée (Lotto Soudal) und Giovanni Visconti (Bahrain Merida) gut eineinhalb Minuten vor dem rund 40 Fahrer umfassenden Feld der Favoriten. Anton hatte in der ersten Hälfte des Anstiegs noch mithalten können, fiel dann aber zurück und spielte fortan ebenso keine Rolle mehr wie die anderen Mitglieder der Fluchtgruppe: Bob Jungels (Quick-Step Floors), Alessandro De Marchi (BMC Racing), Antonio Pedrero (Movistar), Lennard Hofstede (Sunweb), Simon Clarke (Cannondale Drapac), Antwan Tolhoek (LottoNL-Jumbo), Matej Mohoric (UAE Team Emirates), David Arroyo (Caja Rural-Seguros RGA), Conor Dunne (Aqua Blue Sport) und Aldemar Reyes (Manzana Postobón)


Das Profil ders Schlussanstiegs

Nibalis Team bestimmt das Tempo am Schlussanstieg
Visconti und Armée ließen sich in der Abfahrt abhängen, wohingegen Yates, Atapuma und Bardet sich noch deutlicher vom Favoritenfeld absetzen konnten. Mit einem Vorsprung von fast drei Minuten ging das Trio in den Schlussanstieg zum Observatorio Astronómico de Calar Alto (15,5 km à 5,9%). Hinten dominierte zwar zahlenmäßig wie gewohnt das Team Sky, aber es waren Antonio Nibali und Franco Pellizotti – zwei Helfer des Gesamtvierten Vincenzo Nibali (Bahrain Merida) –, die für das Tempo sorgten und den Abstand wieder schrumpfen ließen. Schon nach wenigen Kilometern forderte diese Fahrweise ihre ersten hochkarätigen Opfer: Der Gesamtdritte Nicolas Roche (BMC Racing) hatte früh sein Limit erreicht und der Sechstplatzierte David De La Cruz (Quick-Step Floors) war nach einem Defekt ins Hintertreffen geraten. Kurz darauf attackierten Nibali und Alberto Contador (Trek-Segafredo) zweimal gemeinsam, was noch viele andere vermeintlich starke Kletterer in Schwierigkeiten brachte. Als Bardet und Atapuma 7,6 Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurden – Yates war schon einige Zeit eher zurückgefallen – bestand die Gruppe um das Rote Trikot bereits nur noch aus dessen Träger Chris Froome (Sky), seinem Teamkollegen Mikel Nieve, dem Bahrain-Duo Nibali/Pellizotti und vier weiteren Fahrern: Ilnur Zakarin (Katusha Alpecin), Wilco Kelderman (Sunweb), Contador und Miguel Angel Lopez (Astana) – die Nummern 10, 11, 13 und 15 des Klassements.

Spannung ab sofort nur noch im Kampf um Rang drei?
Bei einem Angriff von Nibali zwei Kilometer vor dem Ziel schien Froome kurzzeitig zu straucheln, doch der Leader fing sich schnell und schloss wieder zu seinem an diesem Tag wichtigsten Gegner auf. Zu ihnen gesellte sich Lopez, auf dessen Antritt 1300 Meter vor Schluss die beiden nicht umgehend reagierten, was die Entscheidung auf dieser Etappe besiegelte. Lopez erreichte das Ziel als Solist 14 Sekunden vor Froome, Nibali und Kelderman und 31 Sekunden vor Bardet, Contador, Zakarin und Nieve; die nächsten Fahrer finishten erst mit über einer Minute Rückstand. De La Cruz verlor, Zeitgutschriften nicht mitgerechnet, als Zehnter exakt eine Minute auf Froome, während sich der Schaden bei Roche am Ende gar auf gut vier Minuten belief. Esteban Chaves (Orica-Scott) kam fast zwei Minuten nach Froome an und liegt in der Gesamtwertung jetzt 2:33 Minuten hinter ihm. Seinen zweiten Platz hat der Kolumbianer an Nibali verloren, dessen Rückstand zum Führenden 1:19 Minute beträgt. Innerhalb einer halben Minute hinter Chaves rangieren auf den Plätzen vier bis acht De La Cruz, Kelderman, Zakarin, Fabio Aru (Astana) und Michael Woods (Cannondale Drapac). Contador und Lopez komplettieren die neuen Top10, aus denen sich neben Roche auch dessen Teamkollege Tejay Van Garderen und Adam Yates (Orica-Scott) verabschiedet haben.

-> Zum Resultat

Auf der morgigen 12. Etappe dürften die Chancne für Ausreißer wieder etwas besser stehen. Die beiden Bergwertungen der 1. und 2. Kategorie befinden sich 58,7 und 17,5 Kilometer vor dem Ziel.

Video der Zielankunft






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