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Frankreich Pichon in Frankreich, De Buyst in Belgien, Ulissi in Italien – die Gewinner der Länder-Cups 2017 |
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06.10.2017 | |||||
Pichon in Frankreich, De Buyst in Belgien, Ulissi in Italien – die Gewinner der Länder-Cups 2017Autor: Felix Griep (Werfel)05.10.2017 – In den letzten Tagen fanden in Frankreich, Belgien und Italien jeweils die finalen Rennen der landeseigenen Pokalserien statt, für welche Fahrer und Mannschaften das ganze Jahr über Punkte sammeln konnten. Dies nehmen wir als Anlass, euch Coupe de France, Napoleon Games Cup und Ciclismo Cup noch einmal genauer vorzustellen und die Endstände des Jahres 2017 zu begutachten.
Die seit 1992 veranstaltete französische Pokalserie Coupe de France umfasste in ihrer 26. Saison 15 Rennen der Kategorien 1.1 und 1.HC, beginnend mit dem GP la Marseillaise Ende Januar. Das Finale fand am zurückliegenden Sonntag bei der Tour de Vendée statt, die für die Entscheidung um den Gesamtsieg aber nicht mehr von Bedeutung war. Laurent Pichon (Fortuneo-Oscaro) hatte sich bereits Mitte September beim vorletzten Rennen, dem GP d’Isbergues, endgültig die Spitzenposition gesichert. Der 31-jährige Franzose hatte sich bereits früh in der Saison als heißester Anwärter auf den Gesamtsieg entpuppt, als er im März Classic Loire Atlantique sowie Route Adélie de Vitré gewann, die Coupe-Rennen Nummer zwei und drei. Weitere Podiums-Ergebnisse erzielte Pichon bei Boucles de l’Aulne und La Poly Normande. Pichons härtester Gegner war Nacer Bouhanni (Cofidis), der dank seiner Sprintstärke mit Paris-Camembert und GP de Fourmies ebenfalls zweimal im Rahmen der Coupe de France siegreich war, aber nach seinem zweiten Erfolg und zu jenem Zeitpunkt 12 von 15 absolvierten Rennen noch 56 Punkte in Rückstand lag. Am Ende der Saison trennen 59 Zähler den Erst- und Zweitplatzierten. So passierte es nun schon zum zweiten Mal in Folge, dass Cofidis nicht den Gesamtsieger der Coupe de France stellte – etwas, das dieser Mannschaft in den sechs Jahren davor immerhin fünfmal gelungen war. Im Teamklassement, für welches nur die neun bei der UCI registrierten französischen Mannschaften gewertet werden, konnte sich Fortuneo-Oscaro gegen das im Vorjahr siegreiche HP BTP-Auber 93 behaupten. Punktevergabe: Bei jedem Rennen gab es 50-35-25-20-18-16-14-12-10-8-6-5-3-3-3 Punkte für die Top15. Das Mannschaftsklassement ergab sich aus der Addition der Punkte für die Mannschaftswertungen der Rennen, die jeweils nach dem Schlüssel 12-9-8-7-6-5-4-3-2 Punkte ausgewertet wurden, wobei das bestklassierte französische Team die 12 Punkte erzielt, selbst wenn in betreffender Mannschaftswertung ausländische Teams vor ihm standen.
Der erst im Jahr 2016 ins Leben gerufene Napoleon Games Cycling Cup umfasste erneut zehn ausgewählte belgische Eintagesrennen der Kategorien 1.1 und 1.HC, von denen das am 1. März ausgetragene Le Samyn das Erste und Binche-Chimay-Binche, das diese Woche Dienstag stattfand, das Letzte war. Den Gesamtsieg sicherte sich mit dem Sieg im finalen Rennen der 23 Jahre junge belgische Bahnspezialist Jasper De Buyst (Lotto Soudal), der 2017 mit insgesamt vier Siegen, davon zwei bei Rennen des Napoleon Games Cup, den Durchbruch im Straßenradsport schaffte. Seinen ersten Profi-Sieg feierte De Buyst Anfang Juni beim Heistse Pijl, der vierten Cup-Station. Zudem punktete er mit guten Platzierungen bei Dwars door West-Vlaanderen (Vierter), Kampioenschap van Vlaanderen (Dritter) und Tour de l’Eurométropole (Vierter). Mit vielen guten Ergebnissen (drei zweite Plätze, ein dritter Platz), aber ohne einen einzigen Sieg zu erringen, führte Kenny Dehaes (Wanty-Groupe Gobert) vom fünften bis zum neunten Rennen die Gesamtwertung des Napoleon Games Cup an, startete mit einem Vorsprung von siebenZählern gegenüber De Buyst ins Finale bei Binche-Chimay-Binche. Dort ging Dehaes dann jedoch komplett leer aus, wohingegen De Buyst als Gewinner des Rennens und Sieger an allen drei Zwischensprints die Maximalausbeute von 25 Punkten einstrich und sich dadurch auf Rang eins schob. Viel enger ging es in der Mannschaftswertung zu. Vor dem letzten Rennen hatten Roompot-Nederlandse Loterij und WB Veranclassic-Aqua Protect mit 52 bzw. 51 Punkten die vordersten Positionen belegt, während LottoNL-Jumbo mit 44 Zählern doch recht deutlich zurücklag. Als drittbestes Team bei Binche-Chimay-Binche konnte LottoNL-Jumbo aber doch noch an die Spitze klettern. Punktevergabe: Bei jedem Rennen gab es 16-14-13-12-11-10-9-8-7-6-5-4-3-2-1 Punkte für die Top15 plus 3-2-1 Punkte für die Top3 an den jeweils drei Zwischensprints. Für die Mannschaftswertung gab es jeweils 12-9-8-7-6-5-4-3-2-1 Punkte für die Top10 der Mannschaftswertung jedes einzelnen Rennens, wobei für jedes Rennen die Mannschaft des Siegers noch zwei Zusatzpunkte gutgeschrieben bekam.
Der Ciclismo Cup ist der direkte Nachfolger der Coppa Italia di ciclismo, die seit dem Jahr 2007 veranstaltet worden war. Punkte konnten in diesem Jahr bei den Rundfahrten Settimana Coppi e Bartali (2.1), Tour of the Alps (2.HC) und Giro della Toscana (2.1) sowie bei allen 13 italienischen Eintagesrennen der Kategorien 1.HC und 1.1 eingefahren werden. Die höchste Punktzahl erzielte Diego Ulissi (UAE Team Emirates), der 2013 schon einmal Gewinner der Coppa Italia war. Der 28-Jährige hatte Anfang Februar den GP Costa degli Etruschi gewonnen, das erste Saisonrennen in seinem Heimatland. Die Führung verlor Ulissi jedoch schnell wieder und eroberte sie erst am Dienstag dieser Woche durch Platz vier bei Tre Valli Varesine zurück. Viele Punkte hatten ihm zuvor auch der zweite Platz beim Memorial Pantani und der vierte bei der Coppa Sabatini eingebracht. Ab Anfang April, nach seinem zweiten Platz beim Giro dell’Appennino, hatte Egan Bernal (Androni Sidermec Bottecchia) für lange Zeit das Ranking angeführt. Im Cup-Finale gestern bei Milano-Torino hätte sich Bernal mit einer Top5-Platzierung wieder an Ulissi vorbeischieben können, doch obwohl er sich zu Beginn des Schlussanstiegs offensiv gezeigt hatte, belegte er im Ziel letztlich nur Platz 16. Mit seinem Androni-Team konnte Bernal aber den anvisierten Sieg in der Mannschaftswertung feiern, der bereits nach dem vorletzten Rennen festgestanden hatte und mit der begehrten Giro-Wildcard entlohnt wird. Um seine Mannschaft im Saisonfinale dabei bestmöglich zu unterstützen, hatte der 20 Jahre junge Kolumbianer sogar auf eine Teilnahme am U23-Straßenrennen bei der WM in Bergen verzichtet. Das 2016 noch überlegene Bardiani CSF landete diesmal lediglich auf Rang vier der fünf für die Mannschaftswertung berücksichtigten Rennställe. Punktevergabe: Sowohl für die Gesamtwertungen von Rundfahrten der Kategorien 2.HC (100-80-70-60-51-45-39-32-28-24-20-18-16-14-12-10-8-6-4-2) und 2.1 (70-56-49-42-36-31-27-22-20-17-14-13-11-10-8-7-6-4-3-2) als auch für die Ergebnisse von Eintagesrennen der Kategorien 1.HC (60-50-44-38-32-28-24-20-18-15-8-8-8-8-8-2-2-2-1-1) und 1.1 (40-32-28-24-21-18-15-13-11-10-5-5-5-5-5-1-1-1-1-1) erhielten jeweils die Top20 Punkte. Darüber hinaus gab es Punkte für die Top7 auf allen Etappen von Rundfahrten der Kategorien 2.HC (10-8-5-4-3-2-1) und 2.1 (7-6-5-4-3-2-1). Die Punktelisten für die Mannschaftswertung wichen von jenen für die Fahrer deutlich ab, aber auch hier wurde nach den Kategorien 2.HC (100-95-90-85-80-75-70-65-60-55-50-45-40-35-30-25-20-15-10-5), 2.1 (80-76-72-68-64-60-56-52-48-44-40-36-32-28-24-20-16-12-8-4), 1.HC (40-38-36-34-32-30-28-26-24-22-20-18-16-14-12-10-8-6-4-2) und 1.1 (20-19-18-17-16-15-14-13-12-11-10-9-8-7-6-5-4-3-2-1) unterschieden. Die fünf im Ciclismo Cup gewerteten Mannschaften – die vier Professional Teams mit italienischer Lizenz sowie UAE Team Emirates, dessen Kader überwiegend aus Italienern besteht – erhielten bei jedem Rennen Punkte entsprechend ihrer Position in der Mannschaftswertung. |
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06.10.2017 | |||||
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