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Hondo und Bartko triumphieren beim 54. Zürcher Sechstagerennen mit Rundenvorsprung
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05.12.2010

Hondo und Bartko triumphieren beim 54. Zürcher Sechstagerennen mit Rundenvorsprung

Info: Sixdays: Zürcher 6-Tagerennen
Autor: Felix Griep (Werfel)



Zürich, 05.12.2010 - Die letzten 20 Runden des Zürcher Sechstagerennens wurden zu einem wahren Krimi, der die Zuschauer im Hallenstadion von den Sitzen riss. Danilo Hondo/Robert Bartko konnten um wenige Meter einen Rundenvorsprung gegen Franco Marvulli/Alexander Aeschbach verteidigen und den Sieg feiern - Hondos ersten überhaupt. Einen weiteren deutschen Erfolg gab es im neuen Sprint-Wettbewerb. Im UIV-Cup blieben die Australier Jackson Law/Alex Carver unbezwungen, während es wenigstens bei den Stehern einen Schweizer Heimsieg zu bejubeln gab.


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Marguet/Keisse bewahren kleinen Vorsprung vor dem Finale
Oft werden Sechstagerennen nur durch wenige Punkte Differenz entschieden, im Zürcher Hallenstadion siegte aber diesmal nicht das Team mit den meisten Punkten, sondern die Mannschaft, die in der Finaljagd alle anderen Teams aus der Nullrunde vertreiben konnte. Vor dieser 250 Runden langen, ereignisreichen Américaine stand aber noch ein reichhaltiges Programm an. Los ging es mit einem Punktefahren, in dem Danny Stam/León Van Bon wie erwartet ihren zweiten Bonus einstrichen, womit nun vier Teams rundengleich waren. Dieser Zustand hielt auch nach der ersten, nur halb so langen Jagd an, in der Leif Lampater/Christian Grasmann den Sieg holten. Tristan Marguet/Iljo Keisse waren darauf bedacht, ihren Punktevorsprung zu bewahren, mit dem sie sich gestern überraschend die Führung erobert hatten. Dies gelang ihnen auch, weil Marguet in 10,154 Sekunden (70,908 km/h) über die 200 Meter lange Bahn fegte und sage und schreibe auch am sechsten Tag im Rundenrekordfahren ungeschlagen blieb. Franco Marvulli/Alexander Aeschbach gewannen ihrerseits im Derny-Finale ein neues Auto von Sponsor Skoda, mit dem wohl eher Aeschbach nach Hause fahren wird, denn Marvulli hat ein solches schon einmal gewonnen. Letztlich hatte sich damit nicht viel geändert, Marguet/Keisse starteten mit einem kleinen Vorsprung auf die Schweizer in die letzte Prüfung, während Danilo Hondo/Robert Bartko und Stam/Van Bon definitiv einen Rundengewinn zum Sieg brauchten.

Rundengewinn von Bartko/Hondo - starke Schlussoffensive von Marvulli/Aeschbach
Die Finaljagd wurde von Beginn an sehr offensiv gefahren, Hondo/Bartko realisierten schon kurz nach dem Start den ersten Rundengewinn. Fortlaufend ging es hin und her, aber so gut wie alles schien sich immer wieder auszugleichen. Nur eines der vier Topteams lag nach der Hälfte der Distanz eine Runde zurück und konnte sich von diesem Handicap einfach nicht mehr befreien. Es waren die gestern so bärenstarken Marguet/Keisse, die am heutigen Sonntag offenbar nicht die nötige Frische besaßen, um alle Angriffe der Gegner zu kontern. Mit dem schweizerisch-belgischen Duo aus dem Weg, hatten Marvulli/Aeschbach eine komfortable Führung inne, die sie sogar offensiv zu verteidigen versuchten. Im letzten Renndrittel brach dann jedoch die Zeit der Deutschen an. Bartko/Hondo erkämpften sich einen Rundengewinn und kaum, als die Konkurrenten diesen wieder ausgeglichen hatten, schafften sie es erneut. Als 50 Runden vor Schluss die Wertungssprints begannen, lagen die beiden, die vorige Woche in Gent erstmals überhaupt zusammen fuhren, alleine in der Nullrunde und verteidigten ihre Position mit allem, was sie hatten. Etwas mehr als 20 Runden vor dem Ende starteten Marvulli/Aeschbach unter dem Beifall der Zuschauer ihren Schlussangriff, der in den letzten Momenten dieses Sechstagerennens für Hochspannung sorgte.


Tagebuch Claudio Imhof: "Auftakt bei den Profis hätte nicht besser sein können"

Hondo feiert seinen ersten Sixdays-Sieg, Bartko die Nummer 16
Schnell fuhren die Schweizer eine halbe Runde auf das Feld heraus, die Hoffnung stieg. Marvulli hatte seinen vierten Heimerfolg in Zürich vor Augen, Aeschbach hätte hier zum ersten Mal siegen können. Immer weiter näherten sie sich dem Rundengewinn, den Bartko/Hondo zu verhindern versuchten. Die Anzahl der verbleibenden Runden schwand ebenso wie der Abstand - aber es reichte nicht. Es waren wirklich nur wenige Meter, um die es Marvulli/Aeschbach verpassten, die Runde zu Hondo/Bartko noch zu schließen. Platz zwei also nur für die Lokalmatadore, der Sieg dagegen ging erstmals seit 1981 (Dietrich Thurau/Albert Fritz) wieder an ein rein deutsches Paar. Der letzte Deutsche, der in Zürich siegte, war 1994 Carsten Wolf an der Seite des Schweizers Urs Freuler. Für Hondo war das aber nicht das Besondere an diesem Sieg, es war der erste des 36-Jährigen, der in jungen Jahren, es geschah auch 1994, einmal Bahn-Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung war. Marvulli/Aeschbach durften sich trotzdem hoch erhobenen Hauptes vom Zürcher Publikum verabschieden, sie lieferten einen tollen Kampf. Auch Stam/Van Bon und Marguet/Keisse, selbst wenn sie mit zwei Verlustrunden vom ersten auf den vierten Platz fielen, trugen zu einem fantastischen Sechstagerennen bei. Ebenso auch die 20-jährigen Claudio Imhof/Silvan Dillier, die ihr erstes Profi-Rennen mit mehr als achtbaren und äußerst vielversprechenden Leistungen auf Platz sieben beendeten.

-> Zum Endstand der Profis

Law/Carver unangefochten, Atzeni hält sich vor Albasini, Thiele sprintet am besten
Das U23-Rennen blieb auch am Schlusstag eine One-Team-Show. Jackson Law/Alex Carver waren abermals nicht zu bezwingen und mit sechs Etappensiegen und sieben Runden Vorsprung ähnlich dominant wie im Vorjahr Imhof/Dillier im UIV-Cup. Spannung kam dennoch auf, da zwei Schweizer Teams um Rang zwei kämpften. Erst kurz vor Ende der Finaljagd konnten Gaël Suter/Loïc Hugentobler sich in dieselbe Runde wie Joel Peter/Stefan Küng vorschieben und sie dank eines klaren Punktevorteils noch auf Rang drei verdrängen. Steher-Champion wurde wie schon 2008 Giuseppe Atzeni, obwohl sein letzter Tag mit einer schlechten Nachricht begann. Sein Schrittmacher Dieter Durst hatte sich bei einem Sturz noch vor dem Rennen einen Rippenbruch zugezogen. Doch mit Ersatzmann Helmut Baur harmonierte der Schweizer auch prächtig und sicherte sich den Gesamtsieg. Der blendend aufgelegte Michael Albasini zeigte zwar mit dem Tageserfolg im Foto-Finish, dass er bei seiner Steher-Premiere sehr schnell viel gelernt hat, ein Punkt fehlte dem Straßenprofi dann aber doch noch zum amtierenden Europameister. Was sich bei den Sprintern schon in der ersten Nacht abzeichnete, kam dann auch so: Es gab einen deutschen Doppelsieg. Philipp Thiele, mit 20 Jahren der jüngste Starter, gewann den erstmals bei den Sixdays Zürich ausgetragenen Wettbewerb vor Sebastian Döhrer. Ihre Überlegenheit im Vergleich zu den beiden Franzosen und Schweizern unterstrichen sie auch noch mit einem gemeinsamen Erfolg im Zweier-Sprint Italienne, dem sogenannten "Länderkampf".
-> Zu den Endständen: UIV-Cup | Steher | Sprinter

Durch die Absagen von Maastricht und Apeldoorn war Zürich das letzte Sechstagerennen dieses Jahres. Weiter geht es erst am 6. Januar mit den 6-daagse van Rotterdam, denen die Sixdays in Bremen und Berlin folgen werden.





Hondo und Bartko triumphieren beim 54. Zürcher Sechstagerennen mit Rundenvorsprung
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