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Tagebuch Claudio Imhof: "Für Silvan und mich hätte unser Auftakt bei den Profis nicht besser sein können"
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06.12.2010

Tagebuch Claudio Imhof: "Für Silvan und mich hätte unser Auftakt bei den Profis nicht besser sein können"

Info: Zu allen Tagebuch-Einträgen von Claudio Imhof | Sixdays: Zürcher 6-Tagerennen
Autor: Claudio Imhof
Bericht: Hondo und Bartko triumphieren beim 54. Zürcher Sechstagerennen mit Rundenvorsprung



Zürich, 06.12.2010 - Platz sieben unter den zwölf Mannschaften des Zürcher Sechstagerennens belegten der neue LiVE-Radsport.com Tagebuch-Autor Claudio Imhof und sein Partner Silvan Dillier am Ende ihrer erster Profi-Sixdays. Ein mehr als achtbares Ergebnis der beiden Jungspunde, die sich einige Male stark in Szene setzen konnten. Nach einer aufregenden Woche zieht Claudio Imhof noch einmal Bilanz.

Tag 5 und 6 des Zürcher Sechstagerennens

Da es am Samstag sehr spät wurde und wir gestern schon sehr früh wieder auf der Bahn sein mussten, um vor den Rennen noch eine Massage zu bekommen, kann ich erst jetzt von den beiden letzten Renntagen berichten. Am Samstag war die Halle wieder fast voll. In der ersten Jagd gaben wir wieder Vollgas und probierten die grossen Mannschaften ein wenig zu fordern. Wir konnten dann auch in die Nullrunde fahren, weil uns das Publikum auf dem harten Rundengewinn richtig trug. In den abschliessenden Punktewertungen konnten wir uns dann leider ein paar Punkte zu wenig ersprinten und wurden hinter dem Duo Keisse-Marguet ausgezeichnete Zweite. In der zweiten Jagd hiess es dann wieder offensiv, aber kräftesparend fahren, was gar nicht so einfach ist. Immerhin konnten wir im Verlauf der über 250 Runden führenden Prüfung insgesamt vier Rundengewinne, nur einen weniger als die vier ersten Teams, vollziehen. Unser Mechaniker und Förderer Fritz Brühlmann spach uns nach dem Rennen ein grosses Lob aus, was nicht gerade alltäglich ist.

Im Dernyrennen wollten wir wieder nach ganz vorne, nachdem wir am Vortag sogar mit einer Runde Vorsprung gewinnen konnten. Die ersten 25 Runden des über 50 Runden führenden Rennens absolvierte wieder mein Partner Silvan, bevor er mich mit einer Schleuderablösung ins Rennen schickte. Immer wieder gab es Attacken, ich konnte jedoch mit meinem Schrittmacher immer in Lauerposition bleiben. Am Schluss setzten wir dann alles auf eine Karte und attackierten. Doch der Belgier Iljo Keisse hielt tapfer dagegen. So leisteten wir uns über 15 Runden ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen. Ich spürte, wie die Halle wieder tobte und gab mein letztes Körnchen preis. Mit etwa einer Radlänge Vorsprung konnten wir gewinnen und somit unseren zweiten Sieg in Folge im Dernyrennen feiern.

Es war eine grossartige Nacht für uns und wir freuten uns schon aufs Finale.

Am Finaltag waren natürlich alle Fahrer noch etwas müde, denn wir hatten eine sehr kurze Schlafpause und mussten schon sehr früh wieder auf der Bahn sein, denn wir alle wollten noch eine wohltuende Massage abbekommen, bevor es ins Finale hineingeht. Der Renntag startete wieder mit einer Madisonprüfung über 125 Runden. Es wurde zügig gefahren und schon bald konnten wir eine Runde herausfahren. Als wir dann jedoch auch in die Nullrunde, wie die grossen Teams, fahren wollten, hatten diese etwas dagegen und machten uns das Leben schwer, bevor sie uns wieder stellten. Leider schaute dann am Schluss keine Spitzenrangierung heraus.

Anschliessend lancierte ich Silvan nochmals optimal für das Rundenrekordfahren. Wir konnten uns dann mit neuer Bestzeit feiern lassen, diese wurde jedoch noch von zwei anderen Teams unterboten. Im Dernyrennen verpassten wir leider den Abgang. Während auf den letzten Runden Stam-Van Bon und Marvulli-Aeschbach vorne ein spannendes Finale fuhren, mussten wir uns hinten mit Rang drei begnügen.

Anschliessend war es dann schon Zeit für das allerletzte Rennen des diesjährigen Zürcher Sixdays. Es ging in die alles entscheidende, über 250 Runden führende Jagd hinein. Wir mussten natürlich schon vor dem Rennen einsehen, dass wir in diesem Rennen nicht viel zu berichten haben, denn die Teams mit Siegeschancen werden sich nichts schenken. Während des Rennens konnten wir immerhin drei Mal in einem günstigen Moment eine Runde herausfahren, ansonsten waren wir gestern eher Statisten, denn die vier Topteams bekriegten sich fast andauernd um den Sieg. Das Publikum wollte am Schluss natürlich Marvulli-Aeschbach ganz oben sehen. Die beiden kämpften auf den letzten Runden noch mit allem, was sie hatten, um die Runde Rückstand, welche sie im Gesamtklassement auf das Leaderduo Bartko-Hondo hatten, wettzumachen, doch das Rennen war leider ein paar Runden zu kurz. Somit gab es am Schluss mit Robert Bartko und Danilo Hondo ein deutsches Siegerteam. Marvulli-Aeschbach klassierten sich auf dem zweiten, Stam-Van Bon auf dem dritten Rang.

Für Silvan und mich hätte unser Auftakt bei den Profis nicht besser sein können. Wir konnten schon sehr gut mithalten, das eine oder andere Mal sogar zuschlagen und mit dem Publikum in Zürich spielen. Es hat wirklich sehr Spass gemacht und es gab emotionale Erlebnisse, welche ich nicht so schnell wieder vergessen werde.

Dank unserer super Leistung in Zürich wurden wir schon für das Sechstagerennen in Berlin verpflichtet. Es kann weitergehen...





Claudio Imhof beim Zürcher Sechstagerennen (Foto: Christina Kelkel/Veranstalter)
Claudio Imhof beim Zürcher Sechstagerennen (Foto: Christina Kelkel/Veranstalter)

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