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Tagebuch Heinrich Berger: Beim Cross in Kaltenkirchen nur vom Sportlichen Leiter geschlagen

14.12.2010

Tagebuch Heinrich Berger: Beim Cross in Kaltenkirchen nur vom Sportlichen Leiter geschlagen

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Autor: Heinrich Berger

14.12.2010 - Der Winter hat Deutschland fest im Griff, doch am Sonntag fand LiVE-Radsport.com Tagebuch-Autor Heinrich Berger beim 7. Lauf zum Stevens Cross Cup im kalten Kaltenkirchen einen gut präparierten Kurs vor. Auf diesem konnte er seine gute Form mit einem zweiten Platz beweisen, auch wenn ihn der ihm gut bekannte Sieger "demütigte".

Moin Sportfreunde,

Am Sonntag stieg der vorletzte Lauf zum Stevens Cross Cup in Kaltenkirchen und das bei absolut betörendem Sonnenschein. Ein lieber Gruß an dieser Stelle geht an Kollege Petrus, hast de jut jemacht!
Aber nicht nur der hat seine Sache sehr gut gemacht, sondern auch die Herren und Damen vom Rsc Kattenberg, dem ausrichtenden Verein. Die haben uns da einen sehr schönen, schnellen und gleichzeitig technischen Kurs vor die Reifen gelegt und ihn außerdem sehr liebevoll und sorgfältig präpariert. Von solch einer sorgfältigen Streckenpräparation sollte sich dieser Tage die ein oder andere Straßenmeisterei eine Scheibe abschneiden!

Aber zurück in den Wald.
Nachdem ich die Strecke sehr gründlich inspiziert hatte und auch mal ne schnelle Runde gefahren bin, hatte ich schon ein recht gutes Gefühl, zumal ich im letzten Jahr in Kaltenkirchen die Elite-Wertung gewinnen konnte. In der Startaufstellung stand ich dieses Mal direkt neben meinem größten Konkurrenten Jan Büchmann. Auf der andern Seite der Straße wartete Jens Schwedler, mein Sportlicher Leiter, nun als Fahrer unterwegs, ebenfalls auf den Startschuss.
Während Jan und ich Seite an Seite der ersten Schikane entgegenrasten, ließ es Jens eher entspannt angehen. Wir erwischten beide einen super Start und konnten uns schnell vom Rest der jagenden Meute absetzen. Nach ungefähr der Hälfte des Rennens kam dann mein Chef von hinten angeflogen und benötigte ziemlich genau eine halbe Runde, um uns beide wie Schuljungs, die ihr Pausenbrot vergessen haben, aussehen zu lassen.

Das war schon ne ziemliche Demütigung. Jetzt könnte ich natürlich kurz anbringen, dass ich zu wenig Luft im Vorderrad gehabt habe und ständig Durchschläge kassiert hab, aber das soll keine Entschuldigung sein, Jens war einfach zu schnell an diesem Tag für mich. Und naja, ich mein, der Mann ist nicht umsonst Doppelweltmeister bei den Masters und ich denke, wenn er den Druck bis zur Masters-WM halten kann, haben die anderen es richtig schwer da vorbeizufahren. Jens war also entschwunden.
Aber auch so hatte ich genug damit zu tun, Jan im Zaum zu halten. Wenn ich es kann, fahre ich in solchen Situationen, sprich wenn ich merke, dass der andere etwa so stark ist wie ich, von vorne und nur ab und zu hinten wenn es sich anbietet. Denn es gilt auch hier der gute alte Spruch: LIEBER VON VORNE STERBEN ALS VON HINTEN NICHTS ERBEN !
Und so hielt ich Jan mit hohem Tempo unter Kontrolle, ohne gleichzeitig zu überziehen. In der vorletzten Kurve setzte ich dann meine Lieblingswaffe ein, die allerdings bei ständigem Gebrauch schnell stumpf wird.
Ich schmetter also auf die Hürden zu, laufe rüber und werde Zweiter mit vielleicht 20 Metern vor Jan. Das ist in diesem Jahr das erste Mal, dass ich ihn schlagen konnte in einem Crossrennen. Und somit ein gutes Zeichen für meine Formentwicklung.

In diesem Sinne gehabt euch wohl und schärft die Waffen.
Sport frei
Heinrich

PS: Nächste Woche gibt’s ne Doppelveranstaltung in Hannover, meine Generalprobe für Harburg! Also Jungs Daumen halten 