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Ewan vergibt die Chance auf einen weiteren TDU-Etappensieg – Viviani jubelt in Victor Harbor
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18.01.2018

Ewan vergibt die Chance auf einen weiteren TDU-Etappensieg – Viviani jubelt in Victor Harbor

Info: TOUR DOWN UNDER 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Victor Harbor, 18.01.2018 – Die Sprintvorbereitung des Teams Mitchelton-Scott lief am Ende der 3. Etappe der Tour Down Under nahezu perfekt, doch der Abschluss durch Caleb Ewan misslang völlig. Was im ersten Moment aussah wie der Versuch, seinem Anfahrer den Sieg zu überlassen, stellte sich als schlicht und einfach völlig verkalkulierter Sprint heraus, der nur in einem dritten Platz resultierte. Elia Viviani freute sich, konnte mit einem perfekten Endspurt den Premierensieg in seinem neuen Quick-Step-Trikot feiern.

Dlamini und Bowden zum 3. Mal auf der Flucht
Am bisher heißesten Renntag dieser Woche herrschten schon am Vormittag zum Start der 3. Etappe der Tour Down Under Temperaturen um 35 Grad, im weiteren Verlauf des Tages wurden es gar noch mehr als 40. Keine angenehmen Bedingungen für die Radprofis, denen vom Rennveranstalter aber immerhin 26 Kilometer erspart wurden. Denn von eigentlich drei geplanten Schlussrunden um den Zielort Victor Harbor wurde lediglich eine ausgefahren, womit die Fahrer nur 120,5 Kilometer zurücklegen und nur etwas mehr als drei Stunden schwitzen mussten. Der Hitze zum Trotz, attackierten Nicholas Dlamini (Dimension Data) und Scott Bowden (UniSA Australia) wieder einmal vom Start weg und begaben sich zum dritten Mal in Folge gemeinsam auf die Flucht. William Clarke (EF Education First-Drapac), ihr Mitstreiter auf den ersten beiden Etappen, gönnte sich dagegen einmal einen „freien“ Tag. Dlaminis Hauptziel war natürlich wieder die einzige Bergwertung, die sich diesmal bei Kilometer 37 befand. Diese gewann der Südafrikaner auch erneut, so dass er gesamt nun mit 36 zu 18 Punkten deutlich vor Bowden führt, der zwar Gegenwehr leistete, in der Steigung letztlich aber doch nicht stark genug war.

Bonussekunden für Bennett, Haas und McCarthy
Bis zum ersten Zwischensprint bei Kilometer 61,6 sank der Vorsprung der beiden Ausreißer von maximal einst fünfeinhalb Minuten auf knapp unter eine Minute. Doch nachdem schließlich Sam Bennett (Bora-Hansgrohe) den Sprint um die eine verbliebene Bonussekunde für sich entschieden hatte, verringerte das Hauptfeld sein Tempo wieder deutlich. An der Spitze des Rennens attackiert kurz nach dieser Sprintwertung Bowden – und Dlamini ließ den Australier davonziehen. Als der Südafrikaner im Bergtrikot 45 Kilometer vor dem Etappenende eingeholt wurde, hatte Bowden seinen Vorsprung auf drei Minuten ausgebaut. Schon wieder nur noch zwei Minuten waren es dann 32,2 Kilometer vor dem Ziel am zweiten Zwischensprint, wo Nathan Haas (Katusha Alpecin) und Jay McCarthy (Bora-Hansgrohe) sich zwei bzw. eine Sekunde Bonus erkämpften. Diesmal blieb das Tempo im Feld hoch und der Solist Bowden wurde unmittelbar nach Passage der 20-Kilometer-Marke eingeholt. Danach folgte zwar recht schnell ein neuer Angriff von Tiago Machado (Katusha Alpecin), doch auf mehr als 16 Sekunden Vorsprung brachte es der Portugiese nicht und wurde acht Kilometer vor Schluss wieder gestellt.

Ewan vergibt den Sieg trotz perfekter Vorbereitung
Bei der Zielankunft in Victor Harber, wo im letzten Jahr Caleb Ewan gesiegt hatte, war dessen Mannschaft Mitchelton-Scott erneut sehr dominant und konnte ihren Plan der Sprintvorbereitung quasi perfekt umsetzen. Daryl Impey führte das Feld auf den letzten Kilometer, wo dann 500 Meter vor Schluss der australische Landesmeister Alexander Edmondson übernahm, an dessen Hinterrad Ewan wartete. Als sich hinter diesen beiden eine kleine Lücke auftat und Ewan sich zweimal umblickte, bekam man den Eindruck, er habe versuchen wollen, seinem Teamkollegen den Etappensieg zu überlassen. Erst als aus sechster Position des langgezogenen Feldes Elia Viviani (Sky) nach vorne schoss, trat auch Ewan an, bekam aber nicht mehr annähernd so viel Power auf die Pedale wie der Italiener. Er habe die Situation und den Wind falsch eingeschätzt, gestand Ewan im Nachhinein einen Fehler bei seinem Verhalten in diesem Sprint. Nicht nur Quick-Step-Neuzugang Viviani, der mit diesem Sieg einen tollen Einstand bei seiner neuen Mannschaft feiern konnte, auch der Deutsche Phil Bauhaus (Sunweb) zog noch an Ewan vorbei, dessen Anfahrer Edmondson Siebter wurde.

Tagessieg verpasst, aber Führung verteidigt
Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) hatte mit der Entscheidung heute nichts zu, wurde aber immerhin noch Fünfter, wohingegen André Greipel (Lotto Souda) unter der Hitze leidend einen ganz schwachen Tag erlebte und nur auf Platz 33 ins Ziel kam. Für Ewan gab es trotz der Enttäuschung über den verpassten Sieg ein erfreuliches Trostpflaster: 2016 und 2017 hatte er bei der Tour Down Under auch schon das Leadertrikot getragen – jedoch jeweils nur für einen einzigen Tag. Heute konnte er die Führung im Gesamtklassement erstmals verteidigen. 10 Sekunden beträgt sein Vorsprung noch gegenüber dem auf Platz zwei vorgerückten Viviani. Auf den nächsten Plätzen folgen Daryl Impey (Mitchelton-Scott) mit 14, die Bora-Fahrer McCarthy und Sagan mit 15 bzw. 16, die Katusha-Fahrer Haas und Jhonatan Restrepo mit 17 bzw. 19 und dann eine große Gruppe von Fahrern, die noch keinerlei Bonifikationen erhalten haben, mit 20 Sekunden Rückstand. Und auch in der Punktewertung bleibt Ewan vorne: fünf bzw. sechs Zähler vor Viviani und Sagan.

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Auf der morgigen 4. Etappe werden erneut extrem hohe Temperaturen erwartet, weswegen der Start um eine Stunde nach vorne gezogen wird, um der Nachmittagshitze ein wenig zu entgehen. Eine Streckenkürzung ist dagegen nicht vorgesehen. Mit einer ungefähr 10 km langen Steigung, die erst circa 5 km vor dem Ziel endet, könnte es ein erster ernster Tag für die Anwärter auf den Gesamtsieg werden.

Video-Zusammenfassung






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