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Astanas Michael Valgren gewinnt die neue „Ronde-Version“ des Omloop Het Nieuwsblad
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24.02.2018

Astanas Michael Valgren gewinnt die neue „Ronde-Version“ des Omloop Het Nieuwsblad

Info: OMLOOP HET NIEUWSBLAD ELITE 2018 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Ninove, 24.02.2018 – Einen Tag nachdem Teammanager Alexandre Vinokourov in einem Interview bestätigte, dass die Finanzierung des Astana-Rennstalls durch die kasachische Regierung in Gefahr ist (siehe Shortnews), haben seine Fahrer beim ersten Frühjahrsklassiker der Saison eine herausragende Vorstellung abgeliefert. Sie schafften es beim Omloop Het Nieuwsblad nicht nur zu dritt in die entscheidende Spitzengruppe, sondern stellten mit Michael Valgren überdies den Sieger, nachdem der Däne sich gut zwei Kilometer vor dem Ziel alleine absetzen konnte.

Neue Strecke – anderer Rennverlauf
Es war vieles anders beim 73. Omloop Het Nieuwsblad, dessen Kurs in diesem Jahr an den früheren Verlauf der Flandern-Rundfahrt angelehnt war. Dies bedeutet ein Finale mit Muur van Geraardsbergen (475 m à 9,3%, max. 19,8%) und dem Bosberg (980 m à 5,8%, max. 11,0%) 16 bzw. 12 Kilometer vor der Zielankunft im Ortsteil Meerbeke der Stadt Ninove – so wie es bei der Ronde zuletzt 2011 gefahren worden war. Ein krasser Unterschied zu den letzten Jahren, als der Omloop nicht nur in Gent begonnen, sondern auch dort geendet hatte und nach der letzten Helling noch mehr als 30 Kilometer zu fahren gewesen waren. Durch diese Maßnahme änderte sich auch der Charakter des Rennens merklich: Trotz einiger Scharmützel an den Hellingen weit vor dem Ziel, gab es nicht wie sonst beim Omloop üblich schon 50, 60 Kilometer vor dem Ziel eine vorentscheidende Selektion, bei der einige Mitfavoriten bereits alle Chancen verloren. Die Entscheidung fiel erst auf den letzten 20 Kilometern mit den zwei neuen, altbekannten Anstiegen.


Das neue Profil des Omloop Het Nieuwsblad

50 Kilometer vor dem Ziel beginnt das Rennen
Die erste von insgesamt 13 Hellingen und die erste von 8 zusätzlichen Kopfsteinpflaster-Strecken (vollständige Übersicht) des Omloop Het Nieuwsblad 2018 standen nach etwas mehr als 60 Kilometern auf dem Programm. Der Rest verteilte sich recht gleichmäßig auf die zweite Rennhälfte, genauer die letzten 104,1 der 196,2 Kilometer. Im zunehmend schwierigeren Gelände schrumpfte der Vorsprung einer Gruppe von zehn Ausreißern, der maximal fünf Minuten betragen hatte, kontinuierlich. Bereits rund 80 Kilometer vor dem Ziel fielen mit dem Deutschen Marco Mathis (Katusha Alpecin) sowie Michael Van Staeyen (Cofidis), Tim Ariesen (Roompot-Nederlandse Loterij) und Michael Carbel Svendgaard (Fortuneo-Samsic) die ersten Fahrer wieder zurück. Für Kenneth Vanbilsen (Cofidis), Brian van Goethem (Roompot-Nederlandse Loterij), Edward Planckaert (Sport Vlaanderen-Baloise), Dries De Bondt (Veranda's Willems-Crelan) und Ludwig De Winter (WB Aqua Protect Veranclassic) war die Flucht 30 Kilometer später vorbei – nach dem Molenberg, der siebten Helling des Tages, war nur noch Aleksejs Saramotins (Bora-Hansgrohe) übrig. An diesem Anstieg hatte es zudem die erste interessante Veränderung der Rennsituation im Hinblick auf das Hauptfeld gegeben.

Gruppenbildung nach Molenberg und Berendries
Durch diverse Tempoverschärfungen am Molenberg bildete sich nach dieser Helling eine durchaus illustre Gruppe: Stefan Küng (BMC Racing), Arnaud Démare (FDJ), Tim Wellens (Lotto Soudal), Christopher Juul-Jensen (Mitchelton-Scott), Zdenek Stybar (Quick-Step Floors), Vyacheslav Kuznetsov (Katusha Alpecin), Amund Grøndahl Jansen (LottoNL-Jumbo), Michael Matthews (Sunweb), Boy van Poppel (Trek-Segafredo), Dries Van Gestel (Sport Vlaanderen-Baloise) sowie Oliver Naesen und Silvan Dillier (beide AG2R La Mondiale) blieben allerdings nicht allzu lange vor dem Feld. Als diese Gruppe wieder eingeholt wurde, wies Solist Saramotins noch eine halbe Minute Vorsprung auf. Als dann am Leberg ein Angriff von Tiesj Benoot (Lotto Soudal) durch den stets präsenten Stybar unterbunden wurde, konnte sich im Gegenzug Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale) absetzen und zu Saramotins aufschließen – doch auch mit diesem Duo war es bald darauf vorbei. Ähnlich verlief es ab Kilometer 38 vor dem Ziel, als am Berendries Wellens attackierte, Greg Van Avermaet (BMC Racing) konterte und das Feld zwischenzeitlich komplett zu zerfallen schien. Eine Gruppe mit u.a. Van Avermaet, Stybar, Sep Vanmarcke und Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) war rasch wieder Geschichte. Nur Benoot setzte sich für etwas längere Zeit alleine ab.


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Gruppe mit zwölf Fahrern nach Muur und Bosberg
Benoot fuhr zwischenzeitlich bis zu 30 Sekunden Vorsprung heraus, doch schon zehn Kilometer vor der Muur holte ihn das Feld wieder ein, in welchem noch circa die Hälfte der 175 gestarteten Fahrer versammelt war. Als die legendäre, komplett gepflasterte Steigung in Geraardsbergen begann, ging Vanmarcke sofort in den Angriff über und kam als Erster zum Kulminationspunkt. Verfolger Stybar schloss aber nur kurze Zeit später zu ihm auf. Dann wurde das Duo von einer Gruppe mit Van Avermaet und Naesen, dem Astana-Trio Oscar Gatto, Alexey Lutsenko und Michael Valgren sowie Sonny Colbrelli (Bahrain Merida), Daniel Oss (Bora-Hansgrohe), Matteo Trentin (Mitchelton-Scott) und Wout Van Aert (Veranda’s Willems-Crelan) eingeholt. Vor dem Bosberg kamen noch Lukasz Wisniowski (Sky) und Yves Lampaert (Quick-Step Floors) hinzu, wobei Letzterer an der finalen Helling gleich wieder abreißen lassen musste. Die an der Spitze des Rennens verbliebenen zwölf Fahrer wiesen derweil 40 Sekunden Vorsprung zum Hauptfeld auf. Alle Versuche, diese Gruppe zu sprengen – Naesen probierte es am Bosberg und kurz danach, Valgren seinerseits acht Kilometer vor dem Ziel –, blieben folgenlos.

Das Feld knapp zu spät für Podiumsplatzierungen
Als einziges Team mit mehr als einem, ja sogar drei Fahrern in der Spitzengruppe, kontrollierte Astana das Geschehen auf den letzten flachen Kilometern Richtung Ziel. Auch Vanmarckes letzter Versuch, sich der Gruppe zu entziehen, misslang – und war dennoch Ursprung der Entscheidung. Als der Belgier seinen Vorstoß aufgab, attackierte Valgren, der bei noch 2200 Metern bis ins Ziel sofort ein großes Loch aufreißen konnte. Trentin versuchte zwar, umgehend die Verfolgung anzukurbeln, aber die Gruppe fand nicht mehr den nötigen Schwung. So kam es – wie bei den Frauen – zu einem dänischen Sieg, dem ersten in der langen Geschichte des Omloop überhaupt. Der 26-jährige Valgren, dessen einziges Top10-Resultat bei einem großen Klassiker bisher der zweite Platz beim Amstel Gold Race 2016 war, erreichte das Ziel zwölf Sekunden vor dem Hauptfeld, das seine vormaligen Begleiter auf der Zielgeraden noch einholte. Trotzdem konnten Wisniowski und Vanmarcke sich noch die Plätze zwei und drei sichern, womit die schnellsten Sprinter Stuyven und Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) nicht mehr aufs Podium kamen.

-> Zum Resultat

Video der Zielankunft






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