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Hivert, Sanchez und Di Grégorio entkommen dem Feld – Alaphilippes Bemühungen waren umsonst
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06.03.2018

Hivert, Sanchez und Di Grégorio entkommen dem Feld – Alaphilippes Bemühungen waren umsonst

Info: PARIS - NICE 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Châtel-Guyon, 06.03.2018 – Im letzten Anstieg war Julian Alaphilippe der stärkste Fahrer, jedoch nicht stark genug, um die 3. Etappe zwanzig Kilometer vor dem Ende vorzuentscheiden. Stattdessen gelang es danach Rémy Di Grégorio, Jonathan Hivert und Luis León Sanchez in der Abfahrt, als erste Fahrer beim 76. Paris-Nizza einen größeren Vorsprung auf das Hauptfeld herauszufahren. Es wurden am Ende mehr als 30 Sekunden, die Luis Leon Sanchez das Gelbe Trikot brachten. Gewinner der Etappe wurde aber Hivert, der Mitte Februar bei der zweitägigen Tour du Haut Var schon seine ersten drei Saisonsiege eingefahren hatte.


Das Profil der 3. Etappe von Paris-Nizza

Das Bergtrikot bleibt weiterhin bei Périchon
Mit 210 Kilometern das längste Teilstück von Paris-Nizza, führte die 3. Etappe von Bourges nach Châtel-Guyon das Rennen in die nördlichen Ausläufer des Zentralmassivs, weshalb vor allem die zweite Streckenhälfte mehrere längere Steigungen zu bieten hatte. Solange das Terrain noch relativ eben war, konnten die Ausreißer Jay Robert Thomson (Dimension Data), Przemyslaw Kasperkiewicz (Delko Marseille Provence KTM) und Fabien Grellier (Direct Energie) einen Vorsprung von mehr als sieben Minuten herausfahren. Die ersten beiden Bergwertungen der 3. Kategorie nach 123 und 143,5 Kilometern gewann jeweils Grellier, der sich am zweiten dieser Anstiege sogar von seinen Begleitern absetzte und diesen zügig mehr als eine halbe Minute Zeit abnahm. Das Feld lag zu diesem Zeitpunkt noch vier Minuten hinter dem Solisten, der letztlich 36 Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurde, nur acht Kilometer später als Thomson und Kasperkiewicz. Acht Punkte hatte Grellier bei seiner Flucht gesammelt und damit ebenso viele wie Pierre-Luc Périchon (Fortuneo-Samsic) auf der 1. Etappe. Das Bergtrikot wechselte jedoch nicht, da Périchon nach Abschluss der Etappe in der Gesamtwertung besser dasteht.

Alaphilippes Angriff bringt nicht den erhofften Erfolg
Eine letzte Bergwertung der 3. Kategorie sollte etwas über zwanzig Kilometer vor dem Ziel noch folgen. Tatsächlich war die „offizielle“ Steigung zur Côte de Charbonnières (4,6 km à 4,7%) eingebettet in einen insgesamt etwa elf Kilometer langen durchgehend ansteigenden Abschnitt, der insgesamt gut 400 Höhenmeter überwand. Quick-Step Floors trieb das Peloton mit hohem Tempo in den langen Anstieg und hatte bald schon einen Großteil der Sprinter eliminiert. Gelb-Träger Arnaud Démare (FDJ) hingegen hielt noch ziemlich lange mit, und musste dem Berg erst seinen Tribut zollen, als das Feld gut zwei Kilometer vor der Bergwertung endgültig zerfiel. Die Hauptschuld daran trug Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors), der mit einem gewaltig wirkenden Antritt für eine erste Eskalation im Kampf um den Gesamtsieg sorgte. Zwar konnte ihm, mit sehr viel Mühe, nur Tim Wellens (Lotto Soudal) folgen – doch holte Alaphilippe mit seinem Angriff nicht wirklich viel Vorsprung heraus. Bis zur Bergwertung konnte sogar Jakob Fuglsang (Astana) zu den beiden Führenden aufschließen und die 18 Fahrer umfassende erste Verfolgergruppe lag wohl zu keinem Zeitpunkt mehr als zehn Sekunden hinter ihnen.

Di Grégorio leitet die Entscheidung in der Abfahrt ein
Kurz nach der Bergwertung schafften Ion Izagirre (Bahrain Merida) und Lilian Calmejane (Direct Energie) den Sprung zu den Spitzenreitern, deren Vorsprung während der noch etwa drei weiteren ansteigenden Kilometer weiterhin minimal blieb, bis am Kulminationspunkt, wo es einen Zwischensprint gab, die erste Verfolgergruppe aufschloss. Fuglsang konnte die Einholung gerade noch lange genug hinauszögern, um sich vor Roman Kreuziger (Mitchelton-Scott) und Jonathan Hivert (Direct Energie) drei Sekunden Zeitgutschrift zu holen. Mit Beginn der Abfahrt gab es umgehend eine Attacke von Rémy Di Grégorio (Delko Marseille Provence KTM), die offenbar viele überraschte. Hivert und Luis León Sanchez (Astana) reagierten leicht verzögert, aber gerade noch rechtzeitig, um sich der Flucht des Etappensiegers der Tour La Provence anschließen zu können. Auf den Rest hatte das Trio zügig eine halbe Minute Vorsprung herausgefahren. Und auch wenn im weiteren Verlauf der Abfahrt einige Gruppen zusammenrollten und wieder ein Hauptfeld mit 70 Fahrern entstand, wurde dessen Rückstand zur Spitzengruppe nur noch größer, betrug bald schon mehr als 50 Sekunden. Ärgerlich für einige weniger Sprinter wie Démare oder André Greipel (Lotto Soudal), die in diesem dezimierten Feld im Sprint gute Siegchancen gehabt hätten.

Sanchez darf von seinem zweiten Gesamtsieg träumen
Die Abfahrt endete rund zwei Kilometer vor dem Ziel, woraufhin die Straße bis zur Flamme Rouge noch einmal erheblich anstieg. In diesem Abschnitt versuchte Di Grégorio, die Etappe zu seinen Gunsten zu entscheiden, doch sein Angriff wurde durch die starke Nachführarbeit von Sanchez zunichte gemacht. Nachdem Di Grégorio am Teufelslappen noch einmal attackierte, war es erneut Sanchez, der das Loch wieder zufuhr. Hivert hatte stets nur am Hinterrad des Spaniers gelauert und düpierte schließlich seine beiden Mitstreiter im Sprint auf der flachen Zielgeraden. Es war sechs Jahre nach dem Sprinterfolg in Moutier bei der Tour de Romandie der zweite WorldTour-Erfolg des 32-jährigen Franzosen. Démare führte 38 Sekunden nach dem Sieger das Hauptfeld an und rutschte in der Gesamtwertung von Rang eins auf zwei zurück. Sanchez, der Etappenzweiter wurde, ist mit 28 Sekunden Vorsprung der neue Führende. Gut möglich, dass der 34-jährige Routinier jetzt noch einmal an die Jahre 2007 bis 2011 anknüpfen kann, als er Paris-Nizza viermal in Folge unter den Top5 beendet und einmal, 2009, sogar gewonnen hatte.

-> Zum Resultat

Die morgige 4. Etappe gehört definitiv zu den wichtigsten der ganzen Rundfahrt, denn es handelt sich um ein 18,4 Kilometer langes Einzelzeitfahren, das zwischen im Kampf gegen die Uhr mehr und weniger talentierten Fahrern zu erheblichen Differenzen führen kann.

Video der Zielankunft






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