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Ausreißer Cousin gewinnt 5. Etappe von Paris-Nizza – zum Leidwesen der Deutschen Politt und Greipel
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08.03.2018

Ausreißer Cousin gewinnt 5. Etappe von Paris-Nizza – zum Leidwesen der Deutschen Politt und Greipel

Info: PARIS - NICE 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sisteron, 08.03.2018 – Auf der 5. Etappe von Paris-Nizza hat es einen weiteren Ausreißerfolg gegeben, doch anders als bei Jonathan Hiverts Sieg zwei Tage zuvor war es kein später Angriff, sondern eine lange Flucht, die für Jérôme Cousin zum Erfolg führte. Der Franzose sicherte sich unterwegs erst die Übernahme des Bergtrikots, bevor er im Finale seinen deutschen Mitausreißer Nils Politt ausstach. Das von André Greipel angeführte Hauptfeld lag im Ziel lediglich vier Sekunden hinter dem Sieger.


Das Profil der 5. Etappe von Paris-Nizza

Drittes Bergtrikot für Direct Energie?
Mit der 165 Kilometer langen Etappe von Salon-de-Provence nach Sisteron begann die zweite Hälfte von Paris-Nizza, die wie gewohnt die weitaus schwerere, weil bergigere dieser Rundfahrt ist. Einen Kampf der Anwärter auf den Gesamtsieg erlebte man auf diesem 5. Teilstück jedoch nicht, weil sich dessen größte Schwierigkeiten im mittleren Teil der Strecke konzentrierten. Die Bergwertungen der Kategorien 2, 1 und 3 auf Col du Pointu (4,0 km à 5,1%), Col de Lagarde-d'Apt (11,0 km à 7,0%) und Col du Négron (5,9 km à 3,0%)zwischen Kilometer 49 und 106 der Etappe boten die ideale Gelegenheit für einen Ausreißer, sich das Bergtrikot zu holen. Erster auf allen drei Gipfeln war Jérôme Cousin, der es sich offenbar zur Aufgabe gemacht hat, eine Tradition seines Teams Direct Energie fortzusetzen. Die französische Mannschaft stellte nämlich zuletzt mit Antoine Duchesne (2016) und Lilian Calmejane (2017) zweimal in Folge den Gewinner des Bergtrikots bei der „Fahrt zur Sonne“. Aktuell führt Cousin, der es auf 25 Punkte bringt, das Kletterranking mit elf bzw. dreizehn Punkten Vorsprung auf Nicolas Edet (Cofidis) und Julien El Farès (Delko Marseille Provence KTM) an.

Eine knappe Niederlage für das Peloton
Die Franzosen Cousin, Edet und El Farès waren gleich nach dem Start ausgerissen und hatten nach zwölf Kilometern noch Unterstützung durch den Deutschen Nils Politt (Katusha Alpecin) bekommen. Der Vorsprung des Quartetts stagnierte erst bei knapp vier Minuten, ehe er auf dem Col de Lagarde-d'Apt ein nochmal deutlich höheres Maximum von 5:50 Minuten erreichte. Auf dem Col du Négron, wo man in über 1200 Metern Höhe durch eine schneebedeckte Landschaft fuhr, waren es bereits wieder nur vier Minuten. Dieser Vorsprung halbierte sich bis zur ersten Zieldurchfahrt, mit welcher eine 19 Kilometer lange Schlussrunde begann. Auf dieser gab es bald einen Angriff von Politt, der seinen Fluchtkollegen erst einmal alleine davonfuhr. Im Anstieg zur Côte de la Marquise (1,3 km à 6,4%) konnte aber zumindest Cousin wieder zu ihm aufschließen und sich auch an der letzten Bergwertung des Tages 13 Kilometer vor dem Etappenende die Höchstpunktzahl sichern. Das dort knapp eine Minute zurückliegende Feld machte danach nur noch langsam Zeit gut und konnte seinen Rückstand durch einen Kraftakt auf den letzten vier Kilometern nur noch von 40 auf 4 Sekunden reduzieren – der Ausreißererfolg war perfekt.

Kein deutscher „Doppelsieg“ an diesem Tag
Ein zweiter Sieg für Katusha Alpecin und zugleich ein zweiter für Deutschland nicht einmal eine Stunde nach Marcel Kittels Sprinterfolg bei Tirreno-Adriatico hatte in der Luft gelegen, doch Politt war am Ende der Traurige unter den „glücklichen Ausreißern“. Im Endspurt hatte er gegen Cousin keine Chance und musste sich mit dem zweiten Etappenplatz abfinden, der das beste Resultate seiner sich im dritten Jahr befindlichen Profi-Laufbahn darstellt, aber eben nicht der erhoffte erste Sieg war. Cousin wiederum setzte einer langen Wartezeit ein Ende, nachdem er zuletzt vor fünf Jahren einen Etappensieg beim Etoile de Bessèges gefeiert hatte. Ärgerlich war der Ausgang der Etappe auch für André Greipel (Lotto Soudal), der im Sprint des Hauptfeldes vor Magnus Cort Nielsen (Astana) und Alexander Kristoff (UAE Emirates) wegen der beiden Ausreißer nur noch Platz drei erreichen konnte. In der Gesamtwertung gab es, wie bereits angedeutet, keine großartigen Veränderungen – die Top22 sind sogar weiterhin identisch mit dem Stand vor dieser Etappe. Luis León Sanchez (Astana) führt 15 Sekunden vor Wout Poels (Sky), und Marc Soler (Movistar) ist neun Sekunden vor Felix Großschartner (Bora-Hansgrohe) bester Nachwuchsfahrer.

-> Zum Resultat

Auf der morgigen 6. Etappe kommen die Schwierigkeiten deutlich später, weshalb mit mehr Bewegung in der Gesamtwertung gerechnet werden darf. Alle fünf Bergwertungen liegen auf den letzten hundert Kilometern, drei davon auf den letzten fünfzig und die Côte de la Colle sur Loup (1,8 km à 10,0%) sogar nur 8,5 Kilometer vor dem Ziel.

Video der Zielankunft






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