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Roglic gewinnt die erste (kleine) Bergankunft von Tirreno-Adriatico, Sky holt sich „nur“ das Leadertrikot
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09.03.2018

Roglic gewinnt die erste (kleine) Bergankunft von Tirreno-Adriatico, Sky holt sich „nur“ das Leadertrikot

Info: TIRRENO - ADRIATICO 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Trevi, 09.03.2018 – Mit vier Mann unter den Top16 des Tages und drei in den Top5 der Gesamtwertung sowie der Übernahme des Leadertrikots durch Geraint Thomas kann das Team Sky mit seinem Abschneiden auf der 3. Etappe von Tirreno-Adriatico durchaus sehr zufrieden sein. Um den Etappensieg kämpften sie am Ende jedoch nicht. Den holte sich der Slowene Primoz Roglic, der sich nach einem Angriff gut einen Kilometer vor dem Ziel seinen Jäger Simon Yates mit viel Mühe vom Leib halten konnte.


Das Profil der 3. Etappe von Tirreno-Adriatico

Bagioli im Berg- und Mosca im Punktetrikot
Nach Mannschaftszeitfahren und Massensprint stand am 3. Tag von Tirreno-Adriatico die erste Bergankunft auf dem Programm. Der Schlussanstieg in Trevi machte allerdings gerade einmal 2,5 der insgesamt 239 Kilometer aus, weshalb während vieler Stunden eine Ausreißergruppe die Aufmerksamkeit auf sich ziehen durfte. In ihr befand sich unter anderem Nicola Bagioli (Nippo-Vini Fantini-Europa Ovini), der die einzige Bergwertung der vorherigen Etappe gewonnen hatte. Sein Bergtrikot verteidigte der Italiener, der von seinem japanischen Teamkollegen Sho Hatsuyama begleitet wurde, durch Siege an drei Bergwertungen, die über die erste Streckenhälfte verteilt waren. An den Zwischensprints sammelte später Jacopo Mosca (Wilier Triestina-Selle Italia) acht von zehn möglichen Punkten, nachdem er auf der 2. Etappe sogar das Maximum erreichte hatte. Ein Sprintsieg war Mosca diesmal von Stepan Kuriyanov (Gazprom-RusVelo) weggeschnappt worden. In der Summe ergibt das für den Italiener nach zwei langen Fluchten die Führung in der Punktewertung mit sechs Zählern Vorsprung auf die bisherigen Etappensieger. Dennis Van Winden (Ned) Israel Cycling Academy) war der letzte noch zu erwähnende Fahrer in der fünfköpfigen Gruppe, die auf den ersten 40 Kilometern neun Minuten Vorsprung herausfuhr.

Sky zeigt im schwierigen Finale große Präsenz
Ab 25 Kilometer vor dem Ziel, als die fünf Ausreißer noch gut zwei Minuten vor dem Feld lagen, gab es hinten die ersten Angriffe, die aber allesamt nicht von langer Dauer waren. Erst versuchte es Tanel Kangert (Astana), anschließend Niki Terpstra (Quick-Step Floors), der für kurze Zeit mit Marcus Burghardt (Bora-Hansgrohe) auch noch einen Verfolger hatte. Vor der „Kennenlernrunde“ über den Schlussanstieg – das Ziel wurde einmal bereits 11,1 Kilometer vor Etappenende durchquert – konnte sich aber letztlich niemand absetzen. Im Anstieg attackierte Edoardo Zardini (Wilier Triestina-Selle Italia), der 500 Meter vor der Ziellinie Bagioli, den letzten Ausreißer, überholte, aber selbst auch schon wieder eingeholt wurde, als die Glocke für die Schlussrunde ertönte. Mit vier Fahrern – Michal Kwiatkowski, Gianni Moscon, Geraint Thomas und Chris Froome – hatte Sky das Kommando im Feld übernommen und kontrollierte das Geschehen auch in der folgenden Abfahrt. Im Flachen führten Angriffe von Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) und Steve Morabito (Groupama-FDJ) zu nichts, so dass ein Feld mit noch etwa 50 Fahrern an den Fuß des Schlussanstiegs kam.

Roglic wird für seinen frühen Angriff belohnt
Im mit durchschnittlich nur etwa drei Prozent ansteigenden ersten Kilometer der Bergankunft führte Kanstantsin Siutsou (Bahrain Merida) das Feld an, bevor mit Beginn der zweistelligen Steigungswerte wieder das Sky-Quartett das Tempo vorgab. Einen Angriff von Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) 1,2 Kilometer vor dem Ende konnten aber auch sie nicht verhindern und der Slowene setzte sich langsam, aber sicher Meter um Meter ab. 500 Meter vor dem Ziel verzeichnete er zehn Sekunden Vorsprung. Greg Van Avermaet (BMC Racing) versuchte mit einer Sprinteinlage, näher an den Solisten heranzukommen, verschwand aber schnell wieder im hinteren Teil der Hauptgruppe, aus welcher dann Adam Yates (Mitchelton-Scott) eine weitaus wirkungsvollere Attacke lancierte. Den Sky-Leuten konnte sich der Australier entziehen – aber an Roglic kam er nicht mehr heran. Der 28-Jährige, der im letzten Jahr bei der Baskenland-Rundfahrt und bei der Tour de France unter Beweis gestellt hatte, dass er auf höchstem Niveau nicht nur in Zeitfahren siegen kann, finishte drei Sekunden vor seinem ersten Verfolger. Es folgten Tiesj Benoot (Lotto Soudal) nach sechs, Thomas nach sieben und dann eine achtköpfige Gruppe um Moscon und Froome mit zehn Sekunden Rückstand.

Vorjahreszweiter Thomas ist der neue Führende
Der Etappensieg war für das Team Sky trotz einer beeindruckenden Mannschaftsleistung an diesem Tag nicht drin, aber es reichte ihnen hauchdünn zur Übernahme des Leadertrikots. Auch wenn Thomas als Vierter eine Zeitgutschrift verpasste, nahm er Van Avermaet, der auf Platz 18 das beste Resultat aller BMC-Fahrer erreichte, genau jene neun Sekunden ab, die Sky im Mannschaftszeitfahren verloren hatte. So trägt nun Thomas Blau, liegt im Klassement durch die niedrigere Summe seiner Etappenplatzierungen vor Van Avermaet auf Position eins. Sky stellt mit Froome (+0:03) und Kwiatkowski (+0:09) auch den Gesamtdritten und -fünften; zwischen ihnen befindet sich Damiano Caruso (+0:08) von BMC. Insgesamt 22 Fahrer liegen noch innerhalb einer Minute – nicht dazugehörig ist Roglic, der auf der 2. Etappe unter den Fahrern war, die infolge von Stürzen Zeit verloren. Er weist etwas mehr als zwei Minuten Rückstand auf. Stürze gab es auch heute wieder mehrere. Betroffen war unter anderem Rafal Majka (Bora-Hansgrohe), der 13 Minuten und alle Chancen auf eine gute Endplatzierung verlor.

-> Zum Resultat

Zum Finale der 4. Etappe, die insgesamt ausgesprochen hügelig verläuft, gibt es mit Sassotetto (11,8 km à 7,2%) den längsten Anstieg der gesamten Rundfahrt. Bei dieser Bergankunft dürften sich noch weitaus größere Zeitabstände ergeben.

Video der Zielankunft







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