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Kittel gewinnt auch den zweiten Massensprint bei Tirreno-Adriatico – Gaviria bricht sich die Hand
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12.03.2018

Kittel gewinnt auch den zweiten Massensprint bei Tirreno-Adriatico – Gaviria bricht sich die Hand

Info: TIRRENO - ADRIATICO 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Fano, 12.03.2018 – Vier Tage nach seinem ersten Saisonsieg hat Marcel Kittel sich auch die zweite Chance bei Tirreno-Adriatico nicht entgehen lassen und den Massensprint auf der 6. Etappe für sich entschieden. Erneut verwies er Weltmeister Peter Sagan auf Platz zwei. Dritter wurde diesmal Ariel Maximiliano Richeze, dessen Teamkollege Fernando Gaviria sich bei einem Sturz unweit des Ziels eine Hand gebrochen hat. In der Gesamtwertung bleibt es vor dem finalen Einzelzeitfahren bei drei Sekunden Differenz zwischen Michal Kwiatkowski und Damiano Caruso.


Das Profil der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico

Burghardt klettert seinen Mitausreißern davon
Die 6. Etappe von Tirreno-Adriatico begann mit einem glorreichen Comeback: Jacopo Mosca (Wilier Triestina-Selle Italia), der auf den Etappen 2, 3 und 4 schon in Ausreißergruppen gefahren war, sich am 5. Tag aber im Feld versteckt hatte, trat einmal mehr zu einer Flucht an – in der Hoffnung, seine Führung in der Punktewertung weiterhin behaupten zu können. Am ersten Zwischensprint nach 59,2 von 153 Kilometern hinderten ihn seine Begleiter Artem Nych (Gazprom-RusVelo), Krists Neilands (Israel Cycling Academy) und Marcus Burghardt (Bora-Hansgrohe) auch nicht daran, sich weitere fünf Punkte zu holen. Doch am zweiten Zwischensprint 25,6 Kilometer vor dem Ziel konnte der Italiener das nicht wiederholen. „Schuld“ daran war Burghardt, der nach 75 Kilometern in Ostra im Anstieg zur letzten Bergwertung der Rundfahrt (1,3 km à 7,8%) seine Begleiter abhängte. Der deutsche Routinier wartete danach auch nicht auf die anderen Drei, sondern fuhr einfach alleine weiter. Mosca, Nych und Neilands fielen immer weiter zurück und wurden schließlich rund 30 Kilometer nach der Bergwertung vom Feld eingeholt, während Solist Burghardt seinen Vorsprung gar noch von drei auf vier Minuten ausgebaut hatte und noch eine ganze Weile alleiniger Führender der Etappe blieb.

Sturz kostet Pozzovivo und Bardet jeweils zwei Plätze
Auf einem Rundkurs im Zielort Fano waren zum Ende der Etappe zweimal 12,8 Kilometer zurückzulegen. Bei der ersten Passage der Ziellinie wurde der zweite Zwischensprint ausgetragen, der beinahe zu einer kleinen Veränderung der Gesamtwertung geführt hätte. Eine Minute nach der Durchfahrt von Burghardt gelang Greg Van Avermaet und Patrick Bevin (beide BMC Racing) jedoch, es zu verhindern, dass Michal Kwiatkowski (Sky) eine Zeitgutschrift erhaschen konnte. So bleibt der Pole unverändert nur drei Sekunden vor ihrem Mannschaftskollegen Damiano Caruso Spitzenreiter der Rundfahrt. 19 Kilometer vor dem Ende wurde Burghardt dann eingeholt und Quick-Step Floors übernahm selbstbewusst die Kontrolle des Pelotons. Die belgische Mannschaft setzte für den anstehenden Massensprint voll auf Fernando Gaviria – doch sieben Kilometer vor Schluss machte sich der Kolumbianer selbst einen Strich durch die Rechnung. Gaviria hängte sich am Hinterrad eines Teamkollegen auf und löste einen Massensturz aus, bei dem er sich einen Bruch des Mittelhandknochens in der linken Hand zuzog, durch den er den Klassiker Mailand-Sanremo an diesem Samstag verpassen wird. Die Top10 der Gesamtwertung beeinflusste dieser Vorfall nicht, aber die in den Sturz involvierten Domenico Pozzovivo (Bahrain Merida) und Romain Bardet (AG2R La Mondiale) fielen durch den entstandenen Zeitverlust von den Rängen elf und zwölf auf dreizehn und vierzehn zurück.

Sagan nach starker Aufholjagd schon wieder Etappenzweiter
Als Gaviria zu Fall gekommen war, hatte Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) sich genau an dessen Hinterrad befunden. Irgendwie schaffte es der Weltmeister aber, sich auf dem Rad zu halten und nicht mit zu Boden zu gehen. Allerdings wurde Sagans Hinterrad beschädigt, womit ein Radwechsel nötig war. Trotzdem schaffte er es – im Alleingang, ohne Hilfe von Teamkollegen – bis vier Kilometer vor dem Ziel wieder ans Ende des Feldes heran und mischte zwei Kilometer später schon wieder in den vordersten Positionen mit. Die absolute Krönung dieses starken Auftritts blieb Sagan aber verwehrt, denn im Endspurt gegen Marcel Kittel (Katusha Alpecin) zog er den Kürzen und musste sich zum dritten Mal bei dieser Rundfahrt mit Etappenplatz zwei abfinden. Quick-Step Floors spielte auch ohne Gaviria im Finale eine gewichtige Rolle, doch Ariel Maximiliano Richeze und Zdenek Stybar konnten nur die Plätze drei und fünf und nicht den eigentlich erhofften Sieg einfahren. Wenig erfreut von Sagans Kunststück dürfte Mosca gewesen sein, denn der Slowake rückte im Punkteklassement bis auf drei Zähler an ihn heran. Weil Mosca im Falle von Punktgleichheit durch zahlreiche Zwischensprint-Sieg die Nase vorn hätte, müsste Sagan im noch ausstehenden Zeitfahren mindestens vier Punkte holen, also Platz sieben erreichen, um zum fünften Mal in Folge die Punktewertung für sich zu entscheiden.

-> Zum Resultat

Bei der 7. Etappe handelt es sich zum Abschluss von Tirreno-Adriatico um das bestens bekannte zehn Kilometer lange, topfebene Einzelzeitfahren durch San Benedetto del Tronto.

Video der Zielankunft







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