<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > E3 Harelbeke
Quick-Step dominiert E3 Harelbeke nach Belieben – Terpstra siegt nach mehr als 70 km langer Flucht
Suchen E3 Harelbeke Forum  E3 Harelbeke Forum  E3 Harelbeke
23.03.2018

Quick-Step dominiert E3 Harelbeke nach Belieben – Terpstra siegt nach mehr als 70 km langer Flucht

Info: VOLTA CICLISTA A CATALUNYA 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Harelbeke, 23.03.2018 – Die jüngsten Erfolge bei Le Samyn, Dwars door West-Vlaanderen, Nokere Koerse, Handzame Classic und Driedaagse Brugge-De Panne wären nicht mehr viel wert gewesen, hätte Quick-Step Floors bei E3 Harelbeke gegen weitaus stärkere Konkurrenz eine solch blasse Vorstellung abgeliefert wie vor einem Monat beim Omloop Het Nieuwsblad. Doch das belgische Team setzte die Siegesserie in seiner Heimat fort und zeigte bei dem WorldTour-Rennen wie man optimalen Nutzen aus mannschaftlicher Überlegenheit zieht. Am Ende triumphierte Niki Terpstra als Solist und Philippe Gilbert sorgte im Sprint der Verfolger für einen Doppelsieg.


Das Profil von E3 Harelbeke

Geteiltes Feld nach einem Massensturz
Bei kühlem, zeitweise leicht regnerischem Wetter waren Truls Korsaeth (Astana), Nelson Oliveira (Movistar), Simone Consonni (UAE Emirates), Lukas Spengler (WB Aqua Protect-Veranclassic), Damien Gaudin (Direct Energie), Pim Ligthart (Roompot-Nederlandse Loterij), Jérémy Lecroq (Vital Concept) und Kevin Van Melsen (Wanty-Groupe Gobert) die ersten Protagonisten der 61. Ausgabe des Klassikers E3 Harelbeke. Bis zu sieben Minuten Vorsprung fuhren sie heraus. Doch schon sehr früh, knapp vor dem Mittelpunkt der 206,1 Kilometer langen Strecke, schwenkte der Fokus auf das Feld um – genauer gesagt, zwei Felder. Denn ein großer Sturz hatte das Peloton geteilt. Mitfavoriten wie Oliver Naesen (AG2R La Mondiale), Sep Vanmarcke (Education First-Drapac), Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) und Omloop-Het-Nieuwsblad-Sieger Michael Valgren (Astana) waren unter den Leidtragenden dieses Vorfalls. Der nicht betroffene Teil des Pelotons wartete nicht etwa friedlich, bis alle Zurückgefallenen wieder aufschließen konnten. Stattdessen schlug Quick-Step Floors, teils unter Mithilfe von Lotto Soudal, ein hohes Tempo an und sorgte für eine längere Zeit stabile Rennsituation, in der rund eine Minute zwischen den beiden Bruchstücken des Feldes lag.

Vorentscheidung gut 70 Kilometer vor dem Ziel
89 Kilometer vor dem Ziel am Knokteberg, der vierten von insgesamt 15 Hellingen, attackierte an der Spitze des Rennens Gaudin und setzte sich gemeinsam mit Ligthart von den restlichen Ausreißern ab. Ihr Vorsprung zum ersten Feld betrug zu diesem Zeitpunkt schon nicht einmal mehr zwei Minuten. Noch weitaus dramatischer wurde das Rennen, als 16 Kilometer später an der siebten Helling, dem Taaienberg, ein Quick-Step-Duo aus dem ersten Feld herausfuhr. Yves Lampaert und Niki Terpstra setzten sich gemeinsam ab und lösten bald darauf auch schon Gaudin und Ligthart als Führende ab. Derweil ging es hinter ihnen rund: Weltmeister Peter Sagan (Bora-Hansgrohe), Vorjahressieger Greg Van Avermaet (BMC Racing) und andere Hochkaräter lieferten sich eine Schlacht, als wären es nur noch zehn und nicht siebzig Kilometer bis ins Ziel gewesen. 60 Kilometer vor dem Ziel kehrte erstmals für kurze Zeit wieder ein wenig Ruhe ein. Lampaert und Terpstra lagen da schon 40 Sekunden vor einer Verfolgergruppe: während Sagan mit Oss noch einen Helfer dabei hatte, war Van Avermaet ebenso alleine wie Tiesj Benoot (Lotto Soudal) und Luke Durbridge (Mitchelton Scott). Daneben lauerten mit Philippe Gilbert, Florian Sénéchal und Zdenek Štybar gleich drei weitere Quick-Step-Fahrer in dieser Gruppe.

Weltmeister Sagan spielt im Finale keine Rolle
Van Avermaet war mit dieser Gruppenkonstellation unzufrieden und attackierte im Alleingang, wurde aber schnell zumindest von Gilbert und Benoot wieder eingeholt. Lange Zeit fuhr dieses Trio daraufhin circa 45 Sekunden hinter den beiden Führenden her. Sagan und Co. wurden in der Zwischenzeit von einer ziemlich umfangreichen Gruppe geschluckt, mit deren plötzlichem Erscheinen sich die vom Massensturz betroffenen Naesen, Vanmarcke und Stuyven in der Nähe des wichtigen Geschehens zurückmeldeten. An den beiden berühmtesten Hellingen des E3-Kurses – Paterberg und Oude Kwaremont 41,7 bzw. 38,9 Kilometer vor dem Ziel – blieb die Rennsituation größtenteils unverändert. Lampaert zeigte zwar erste Schwächen, aber Terpstra gab seinem Teamkollegen zuliebe nicht Vollgas, und trotzdem hielten sie ihren Vorsprung auf die ersten drei Verfolger. Die große dritte Gruppe wurde nach und nach deutlich kleiner; am Oude Kwaremont fiel überraschend sogar Sagan zurück. Als sich ein Zusammenschluss zwischen den Gruppen zwei und drei immer stärker andeutete, attackierte Gilbert 31 Kilometer vor dem Ziel an der vorletzten Helling, Karnemelkbeekstraat, und schüttelte Van Avermaet und Benoot ab. Plötzlich lag sogar ein Dreifachsieg von Quick-Step Floors in der Luft!

Terpstra muss lange um seinen Sieg zittern
Ganz so einfach war die Sache dann aber doch nicht und Gilbert wurde, nur wenig später als Van Avermaet und Benoot, 25 Kilometer vor Schluss von einigen Fahrern eingeholt, wodurch eine elfköpfige Gruppe entstand. In dieser war BMC mit Van Avermaet, Stefan Küng und Jürgen Roelandts am besten vertreten, Quick-Step hatte neben Gilbert auch noch Stybar zu bieten. Naesen, Benoot, Vanmarcke und Stuyven waren ebenso dabei wie Gianni Moscon (Sky) und Matteo Trentin (Mitchelton-Scott). Als dann Lampaert die Kräfte ausgingen und Terpstra die letzten gut 20 Kilometer alleine hinter sich bringen mussten, kamen die Verfolger Stück für Stück wieder näher an ihn heran. Ihr Rückstand sank bis auf rund 15 Sekunden vier Kilometer vor dem Ziel. Doch ein dauerndes „stop-and-go“ – jemand attackierte, wurde rasch wieder eingeholt, alle schauten sich an, der nächste attackierte usw. – wirkte sich schlussendlich nicht förderlich für die Gruppe aus. Terpstra brachte 20 Sekunden Vorsprung durch und feierte nach dem Soloerfolg von Le Samyn seinen zweiten Saisonsieg. Gilbert machte daraus seinen Doppelsieg für Quick-Step, indem er den Sprint der Verfolger gewann. Van Avermaet sicherte sich vor Naesen und Benoot den letzten Platz auf dem Podium.

-> Zum Resultat

Der nächste große Klassiker wirft bereits seinen Schatten voraus, den es gibt nur einen Tag Pause, bevor am Sonntag Gent-Wevelgem stattfindet.

Video der Zielankunft






Quick-Step dominiert E3 Harelbeke nach Belieben – Terpstra siegt nach mehr als 70 km langer Flucht
Quick-Step dominiert E3 Harelbeke nach Belieben – Terpstra siegt nach mehr als 70 km langer Flucht

Zum Seitenanfang von für Quick-Step dominiert E3 Harelbeke nach Belieben – Terpstra siegt nach mehr als 70 km langer Flucht



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live