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Simon Yates gewinnt aufregendes Finale der Katalonien-Rundfahrt – Valverde zieht mit Indurain gleich
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25.03.2018

Simon Yates gewinnt aufregendes Finale der Katalonien-Rundfahrt – Valverde zieht mit Indurain gleich

Info: VOLTA CICLISTA A CATALUNYA 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Barcelona, 25.03.2018 – Die Schlussetappe in Barcelona mit der achtmaligen Fahrt über den Alt de Montjuïc hat wieder einmal für ein actionreiches und dramatisches Finale der Katalonien-Rundfahrt gesorgt. Feiern durften am Ende Simon Yates, der sich den Etappensieg holte, Alejandro Valverde und Nairo Quintana, die in der Gesamtwertung einen Doppelsieg für Movistar herausfuhren, und Pierre Latour, der sich den dritten Rang schnappte. Zur tragischen Figur wurde der vorherige Gesamtzweite Egan Bernal, der wieder einmal sehr offensiv agierte, bis er durch einen von ihm unverschuldeten Sturz aus dem Rennen ausschied.


Das Profil der 7. Etappe der Katalonien-Rundfahrt

Zwei Stunden bis zur ersten stabilen Gruppe
Nur wenige Momente der Entspannung bot die 7. und letzte Etappe der Volta Ciclista a Catalunya, auf deren 154,8 Kilometern eigentlich immer etwas passierte. Während der ersten beiden Stunden, in die zwei Bergwertungen und die beiden Zwischensprints fielen, führten unzählige Angriffe noch zu keiner Ausreißergruppe. Alejandro Valverde (Movistar) zeigte sich in dieser Phase bereits sehr aktiv und sammelte drei weitere Sekunden Zeitgutschrift, womit er seine Führung in der Gesamtwertung festigte. Luis Mas (Caja Rural-Seguros RGA) sicherte sich aber mit dem Gewinn eines Zwischensprints endgültig den Gesamtsieg im Sprintklassement. Nach 90 Kilometern konnte sich dann erstmals eine Gruppe bilden und vorübergehend für eine stabile Rennsituation sorgen. Jhonnatan Narvaez (Quick-Step Floors), Johannes Fröhlinger (Sunweb), Pierre Rolland (Education First-Drapac), Willie Smit (Katusha Alpecin), Matej Mohoric (Bahrain Merida), Bram Tankink (LottoNL-Jumbo), Pablo Torres (Burgos-BH) und Nicholas Schultz (Caja Rural-Seguros RGA) kamen mit einer halben Minute Vorsprung zur ersten Zielpassage – es folgten noch acht Runden à 6,6 Kilometer mit dem Alt de Montjuïc (2,0 km à 5,7%).

Immer wieder Veränderungen der Rennsituation
Schon im Verlauf der ersten Runde sank der Vorsprung der Spitzengruppe so deutlich, dass Daryl Impey (Mitchelton-Scott) mit einem kräftigen Zwischensspurt nach vorne aufschließen konnte. José Rojas (Movistar) versuchte es ihm nachzumachen, schaffte es aber nicht. Die nun neunköpfige Gruppe zog daraufhin bis auf 40 Sekunden davon, bis sie sich in Runde drei teilte. Impey war nun nur noch gemeinsam mit Narvaez, Mohoric und Schultz vorne, während es aus dem Hauptfeld neue Angriffe gab. Erst schlossen Marc Soler (Movistar), Sergio Henao (Sky) und Enric Mas (Quick-Step Floors) auf, wenig später auch noch Simon Yates (Mitchelton-Scott). In Runde fünf attackierte am Alt de Montjuïc dann Valverde, an dessen Hinterrad sein ärgster Rivale Egan Bernal (Sky) klebte. Schnell gehörten der Erste und Zweite der Gesamtwertung ebenfalls zur Spitzengruppe, doch es folgte wenige Momente darauf ein mehr oder weniger kompletter Zusammenschluss zwischen Ausreißern und Hauptfeld, wobei durch umgehende neue Angriffe alles sofort wieder auseinandergerissen wurde. Soler und Mohoric blieben weiterhin an vorderster Front und formierten sich mit Carlos Verona (Mitchelton-Scott) und Bob Jungels (Quick-Step Floors) zu einer neuen temporären Führungsgruppe.

Yates hängt Soler im letzten Anstieg entscheidend ab
In Runde sechs ließen am Alt de Montjuïc Valverde und Bernal erneut die Muskeln spielen und fuhren zur ersten Gruppe vor, bevor das bereits stark dezimierte Feld auch wieder herankam. 15 Kilometer vor Schluss leitete dann Soler mit einem weiteren Angriff die Vorentscheidung ein. Die Teamkollegen Verona und Yates konterten im Doppelpack und stießen ebenso wieder zu Soler wie der unnachgiebige Mohoric. Bei der nächsten Zielpassage, als noch zwei Runden vor ihnen lagen, wies das Quartett zehn Sekunden Vorsprung auf etwa 30 Verfolger auf. Nach einer weiteren Runde waren es 15 Sekunden. Auf der Schlussrunde fielen schließlich am Alt de Montjuïc erst Verona und Mohoric zurück – und kurz vor der Kuppe des kleinen Berges, die sich 4,2 Kilometer vor dem Ziel befand, ging dann auch zwischen Yates und Soler eine Lücke auf. Diese wurde in der Abfahrt gen Ziel nur noch größer und Yates holte sich schließlich 13 Sekunden vor Soler den Etappensieg. Es war der zweite WorldTour-Erfolg des Briten in diesem Jahr, er hatte zuvor die Bergankunft von Paris-Nizza gewonnen.

Doppelsieg für Movistar, weil Bernal abgeschossen wird
Die auf 14 Fahrer geschrumpfte Hauptgruppe um Valverde erreichte das Ziel 18 Sekunden nach Yates, und weil Pierre Latour (AG2R La Mondiale) den Sprint um Platz drei für sich entschied und eine Zeitgutschrift einheimste, wurde es in der Gesamtwertung noch einmal richtig spannend. Am Gesamtsieg von Valverde bestand kein Zweifel, auch nicht am Doppelsieg für Movistar dank Nairo Quintana (+0:29). Zwischen den beiden hatte zwar eigentlich Bernal gelegen, doch der Kolumbianer war am Ende der vorletzten Runde nach einem Sturz ausgeschieden. Kurioserweise trug die Schuld an diesem Sturz ausgerechnet ein Movistar-Fahrer: José Rojas war zu Fall gekommen und genau in die Fahrlinie Bernals gerutscht, der keine Chance hatte, auszuweichen. Die Spannung betraf den dritten Gesamtplatz, den sich Etappensieger Yates beinahe unter den Nagel gerissen hatte. Doch letztlich ist er zeitgleich mit Latour (+0:47), aber der Franzose hat die minimal niedrigere Platzierungssumme aus allen sieben Etappen (154 zu 156). Valverde nimmt neben seinem dritten Gesamtsieg nach 2009 und 2017, mit dem er den Rekord von Miguel Indurain (1988, 1991, 1992) egalisierte, auch das Bergtrikot mit nach Hause, Latour gewinnt die Nachwuchswertung.

-> Zum Resultat und allen Endständen

Video der Zielankunft






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