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3. Sieg in 6 Jahren: Peter Sagan gewinnt Gent-Wevelgem im Sprint vor Viviani und Démare
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25.03.2018

3. Sieg in 6 Jahren: Peter Sagan gewinnt Gent-Wevelgem im Sprint vor Viviani und Démare

Info: GENT - WEVELGEM 2018 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Wevelgem, 25.03.2018 – Vergessen sind seine blassen Auftritte bei Strade Bianche (Achter) und Mailand-Sanremo (Sechster) – denn Weltmeister Peter Sagan hat bei Gent-Wevelgem seinen ersten Klassikersieg in dieser Saison errungen. Im Sprint einer gut zwanzig Fahrer großen Spitzengruppe mag der Slowake von der reinen Papierform her zwar nicht der Schnellste gewesen sein, setzte sich aber trotzdem vor Elia Vivinia und Arnaud Démare durch, die angesichts der verpassten Chance tief enttäuscht waren.


Das Profil von Gent-Wevelgem

Sechs Ausreißer mit mehr als zehn Minuten
Nur zwei Tage nach der großen Quick-Step-Show bei E3 Harelbeke stand mit Gent-Wevelgem der nächste bedeutende belgische WorldTour-Klassiker auf dem Programm. Wie im vorigen Jahr warteten elf Hellingen auf die Fahrer, allerdings erst in der zweiten Hälfte der 251,1 Kilometer langen Strecke. Bis dahin prägten Frederik Frison (Lotto Soudal), José Gonçalves (Katusha Alpecin), Filippo Ganna (UAE Emirates), Jimmy Duquennoy (WB Aqua Protect Veranclassic) sowie Brian van Goethem und Jan-Willem van Schip (beide Roompot-Nederlandse Loterij) mit einer langen Flucht das Rennen. Ihr Vorsprung knackte zwischenzeitlich sogar einmal die Zehn-Minuten-Marke, war vor der ersten Hellingen-Zone aber schon wieder deutlich kleiner geworden. Zwischen 113 und 93 Kilometer vor dem Ziel ging es über Catsberg, Kokereelberg, Vert Mont, Côte du Ravel Put, Côte de la Blanchisserie und Le Ravensberg – auf diesen zwanzig Kilometer verringerte sich der Vorsprung der Gruppe von sechseinhalb auf vier Minuten, stieg anschließend allerdings noch einmal um rund eineinhalb Minuten an.

Erst kontrolliert Quick Step, dann attackiert BMC
Die erste kritische Phase für das Peloton stellte die kleine Runde über die Hellingen Baneberg, Kemmelberg und Monteberg dar, die zwischen 83 und 70 Kilometer vor dem Ziel in kleinen Abständen aufeinander folgten. Dort dominierte Quick-Step Floors das Geschehen, schien aber mehr darauf bedacht, andere Teams von Angriffen abzuhalten, als wie bei E3 Harelbeke selbst schon früh auf eine Vorentscheidung zu drängen. Mehr Druck auf die Konkurrenz macht bald darauf das BMC Racing Team während der Fahrt über die sogenannten „plugstreets“, drei teils unbefestigte Straßenabschnitte. Mehrmals kam es zu Rissen im Hauptfeld, aber immer noch zu keiner dauerhaften Selektion. 45 Kilometer vor dem Ziel fiel der Vorsprung der sechs Ausreißer erstmals wieder unter eine Minute und es traten vier Verfolger auf den Plan: Jelle Wallays (Lotto Soudal), Julien Vermote (Dimenion Data), Vyacheslav Kuznetsov (Katusha Akpecin) und Alex Kirsch (WB Aqua Protect Veranclassic) schlossen zügig zu den Führenden auf, womit nun neben Roompot-Nederlandse Loterij auch Lotto Soudal, Katusha Alpecin und WB Aqua Protect Veranclassic zwei Fahrer an der Spitze des Rennens hatten.


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Vorentscheidung erst kurz nach dem Kemmelberg
39 Kilometer vor dem Ziel kamen die zehn Mann mit rund einer Minute Vorsprung zum zweiten Mal über den Baneberg und erreichten fünf Kilometer später erneut den Kemmelberg – die letzte Helling des Rennens. Dort schrumpfte die Spitzengruppe etwas, denn bis auf das Roompot-Duo fielen alle ursprünglichen Ausreißer zurück. das Feld wurde von Sep Vanmarcke (Education First-Drapac) den Anstieg hinaufgeführt, hinter dem Belgier hingen an einer langen Perlenschnur alle anderen großen Klassikerspezialisten. Quick-Steps Philippe Gilbert hatte eine interessante Taktik gewählt und kurz vor dem Kemmelberg angegriffen und ihn alleine überquert. Wohl um sicher zu gehen, dass seine Mannschaft definitiv vertreten gewesen wäre, hätte sich eine kleine elitäre Gruppe abgesetzt. Doch nach dem Kemmelberg schob sich alles kurzzeitig noch einmal zusammen, bevor das Feld wenige Kilometer später dann doch endgültig zerfiel. Es bildeten sich zwei Gruppen mit jeweils gut zwanzig Fahrern, von denen die erste 25 Kilometer vor dem Ziel die Ausreißer einholte. Unter den nun 29 Fahrern war Quick-Step Floors mit Gilbert, Yves Lampaert, Zdenek Stybar und Sprinter Elia Viviani am stärksten vertreten.

Nach vier Jahren wieder eine Sprintentscheidung
Auch einige andere starke Sprinter hatten im entscheidenden Moment den Sprung nach vorne geschafft: beispielsweise Arnaud Démare (Groupama-FDJ), Michael Matthews (Sunweb), Matteo Trentin (Mitchelton-Scott), Christophe Laporte (Cofidis) und Jens Debusschere (Lotto Soudal). Hoffnungslos abgehängt war dagegen Kuurne-Brussel-Kuurne-Sieger Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo). Alexander Kristoff (UAE Emirates) attackierte zum Ende hin noch gemeinsam mit Magnus Cort Nielsen und Michael Valgren (beide Astana) aus der zweiten großen Gruppe, sie kamen der Spitze aber nicht mehr näher und erst mit einer Minute Rückstand im Ziel an. In der ersten Gruppe tat Quick-Step Floors alles für einen Sprint, im Finale sorgte besonders Gilbert dafür, dass Angriffe anderer Fahrer im Keim erstickt wurden. Die Roompot-Fahrer Van Schip und Van Goethem versuchten nochmal etwas, auch Vorjahressieger Greg Van Avermaet (BMC Racing), Cross-Weltmeister Wout Van Aert (Veranda's Willems-Crelan) und auf dem letzten Kilometer Vanmarcke, der bis zur 200-Meter-Marke in erster Position verblieb. Doch die erste richtige Sprintentscheidung bei Gent-Wevelgem seit John Degenkolbs Sieg im Jahr 2014 war nicht abzuwenden.

Weltmeister Sagan bricht Sprinterherzen
Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) hatte sich das ganze Rennen über sehr zurückhaltend präsentiert, zwar stets auf der Höhe des Geschehens, aber nie selbst in der Offensive. Den Sprint gegen vermeintlich etwas endschnellere Leute scheute der Weltmeister nicht – und schlug sie auf der Zielgeraden mit seiner Erfahrung und Cleverness. Während sich Démare und Viviani auf der rechten Straßenseite an Vanmarcke orientiert hatten, startete Sagan seinen Endspurt auf der linken Seite. Démare und Viviani orientierten sich um, sprinteten quer über die Straße in Richtung Sagan, hatten dann am Ende aber nicht mehr die Zeit, um noch an ihm vorbeigehen zu können. Viviani wurde letztendlich nur Zweiter und Démare Dritter, während Sagan mit seinem dritten Sieg in Wevelgem nach 2013 (als Solist) und 2016 (aus einer Vierergruppe) in den Kreis der Rekordsieger zu Robert Van Eenaeme, Rik Van Looy, Eddy Merckx, Mario Cippolini und Tom Boonen Einzug hielt.

-> Zum Resultat

Die Hochsaison der belgischen Klassiker hat auch in der nächsten Woche zwei WorldTour-Rennen zu bieten. Am Mittwoch steht Dwars door Vlaanderen auf dem Plan, bevor am Ostersonntag als absoluter Höhepunkt die Ronde van Vlaanderen folgt.

Video der Zielankunft






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