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4 Tage vor der Ronde: Lampaert wiederholt seinen Sieg bei Dwars door Vlaanderen
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28.03.2018

4 Tage vor der Ronde: Lampaert wiederholt seinen Sieg bei Dwars door Vlaanderen

Info: DWARS DOOR VLAANDEREN 2018 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Waregem, 28.03.2018 – Fünf Tage nach E3 Harelbeke hat Quick-Step Floors den nächsten Klassikersieg gefeiert. Yves Lampaert setzte sich auf dem letzten Kilometer von Dwars door Vlaanderen aus einer fünfköpfigen Spitzengruppe ab und wiederholte seinen Erfolg aus dem Vorjahr, ist außerdem der erste Fahrer überhaupt, dem bei diesem Rennen eine Titelverteidigung gelang. Gemeinsam mit zwölf anderen zweimaligen Siegern (der letzte war sein Teamkollege Niki Terpstra 2012 und 2014) darf sich Lampaert jetzt als DDV-Rekordsieger titulieren. Mike Teunissen und Sep Vanmarcke standen neben ihm auf dem Podium, während andere Hochkaräter wie Tiesj Benoot, Greg Van Avermaet und der ebenfalls starke Alejandro Valverde am Ende geschlagen waren.


Das Profil von Dwars door Vlaanderen

Stark besetztes Teilnehmerferld, aber schlechtes Wetter
Vier Tage vor der Flandern-Rundfahrt verzeichnete das erst im vorigen Jahr in die WorldTour aufgenommene Rennen Dwaars door Vlaanderen mit Ronde-Titelverteidiger Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) und Gent-Wevelgem-Sieger Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) zwar zwei sehr prominente Abwesende – ansonsten ließ das Starterfeld bei der 73. Austragung dieses Klassikers trotz miserablen Wetters aber kaum Wünsche übrig. In Anbetracht des Dauerregens war es für die Fahrer sicher schön, dass die Strecke zwischen Roeselare und Waregem im Vergleich zum Vorjahr von 203,4 auf 180,1 Kilometer verkürzt worden war, wobei sie immer noch zwölf Hellingen zu bieten hatte. Erst an der zweiten Helling nach 90 Kilometern begann der erste und – in Anbetracht des erzielten Vorsprungs – beste Ausreißersuch des Tages. Nachdem das Peloton die erste Rennhälfte geschlossen absolviert hatte, fuhr Luke Rowe (Sky) ihm im Alleingang eine Minute davon. Das Solo des Briten dauerte aber nur etwa 25 Kilometer an. Wenig später gab es mit Tony Martin (Katusha) den nächsten Solisten, der aber nicht einmal zehn Kilometer lang an der Spitze des Rennens verblieb und unmittelbar vor seiner Einholung sogar noch einen Sturz fabrizierte.

Durch Angriffe von Stybar und Degenkolb steigt die Spannung
Den eigentlichen Startschuss zum Rennen, zumindest für den Kampf der Favoriten, feuerte Zdenek Stybar (Quick-Step Floors) 52 Kilometer vor dem Ziel am Taaienberg ab. Das Hauptfeld, welches zuvor bereits auf rund 40 Fahrer geschrumpft war, teilte sich kurzzeitig, rollte aber wenige Kilometer später wieder zusammen und sammelte auch den Tschechen ein. Die nächste Helling und der nächste Angriff ließen nicht lange auf sich warten: Am Kruisberg ging John Degenkolb (Trek-Segafredo) in die Offensive und Alejandro Valverde (Movistar) konterte. Der Gewinner der Katalonien-Rundfahrt war der Überraschungsstarter des Tages und demonstrierte, dass er auch bei dieser ihm eigentlich fremden Art von belgischen Klassikern eine Rolle spielen kann. Kurz nach der Helling bildete sich um Degenkolb und Valverde eine topbesetzte elfköpfige Gruppe, deren Vorsprung aber vom Team LottoNL-Jumbo gering gehalten wurde, bis es schließlich wieder einen Zusammenschluss gab. Zu diesem kam es 34 Kilometer vor dem Ende unmittelbar vor Beginn des Anstiegs zum Knokteberg. Tiesj Benoot (Lotto Soudal) und Greg Van Avermaet (BMC Racing), die auch vorher zu der Degenkolb-Gruppe gehört hatten, setzten sich dort zu zweit ab, wobei vor allem Benoot unbedingt eine Vorentscheidung erzwingen wollte.


Rennen der Frauen:
Zweimal Sunweb auf dem Podium bei Dwars door Vlaanderen


Vanmarckes Vorstoß lässt die entscheidende Gruppe entstehen
Benoot und Van Avermaet blieben eine Weile zu zweit an der Spitze, bevor elf weitere Fahrer zu ihnen aufschlossen – und es war tatsächlich eine Vorentscheidung gefallen: diese 13 Fahrer belegten am Ende auch im Ziel die ersten 13 Plätze. Die Gruppe teilte sich allerdings sofort wieder, weil Sep Vanmarcke (Education First-Drapac) auf der Varentstraat, einer zweitausend Meter langen Kopfsteinpflasterstraße, sehr aggressiv zu Werke ging. Yves Lampaert (Quick-Step Floors) hatte klugerweise darauf geachtet, in dieser Phase Kontakt zu Vanmarcke zu halten, denn bei Rückkehr auf Asphalt konnten nur noch Mike Teunissen (Sunweb), Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) und Mads Pedersen (Trek-Segafredo) zu ihnen stoßen – der Rest kam nicht wieder heran. Stybar und sein Teamkollege Niki Terpstra, Van Avermaet, Benoot, Valverde, Jasper Stuyven (Trek-Segafredo), Gianni Moscon (Sky) und Timo Roosen (LottoNL-Jumbo) waren die acht abgehängten Fahrer, deren Rückstand sehr schnell auf 20 Sekunden und danach langsam noch weiter bis auf 45 Sekunden fünf Kilometer vor Schluss anwuchs. Eine Entwicklung, welche durch die letzten drei Hellingen Vossenhol, Holstraat und Nokereberg unbeeinflusst blieb. So wurde immer deutlicher, dass für den Sieg lediglich noch fünf Fahrer in Frage kamen.

Letzter Kilometer: Vier schauen sich an und einer fährt davon
Diese fünf Fahrer versuchten auf den letzten sechs Kilometern allein mindestens einmal vergeblich, der kleinen Gruppe durch einen Angriff zu entkommen – mit Ausnahme von Lampaert, der sich vorerst damit zufriedengab, dass sich keiner der anderen absetzen konnte. Als gerade die Flamme Rouge passiert war und sich die Führenden gegenseitig anstarrten, sah Lampaert seine Chance gekommen und schien die Gegner mit seinem Angriff völlig unvorbereitet zu treffen. Ehe diese reagierten, hatte der 26-jährige Belgier einen solchen Vorsprung, dass sein zweiter Sieg in Folge bei Dwars door Vlaanderen nicht mehr in Gefahr geriet. Zwei Sekunden nach seiner triumphalen Zieleinfahrt sprinteten Teunissen und Vanmarcke auf die Plätze zwei und drei, wohingegen Boasson Hagen und Pedersen das Podium verpassten. Stybar und Benoot folgten nach einer halben Minute als Sechster und Siebter und erst nach einer Minute der Rest der einst 13 Mann: Van Avermaet, Terpstra, Stuyven, Valverde, Moscon und Roosen. Trotz der widrigen Wetterbedingungen beendeten 116 von 173 Startern das Rennen, die letzten nur zwölf Minuten nach dem Sieger.

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Mit Dwars-door-Vlaanderen-Sieger Lampaert und auch wieder mit Gilbert und Sagan findet am Ostersonntag der Höhepunkt der belgischen Kopfsteinpflasterklassikersaison statt: die Ronde van Vlaanderen.

Video der Zielankunft






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