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Astana-Doppelsieg auf Etappe 1 der Tour of the Alps in Erinnerung an Michele Scarponi
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16.04.2018

Astana-Doppelsieg auf Etappe 1 der Tour of the Alps in Erinnerung an Michele Scarponi

Info: Tour of the Alps 2018 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Folgaria, 16.04.2018 – Für das Team Astana ist die Tour of the Alps ein besonders emotionales Rennen und steht ganz unter dem Zeichen der Erinnerung an Michele Scarponi, der dort vor einem Jahr noch die 1. Etappe für sich entschieden hatte, bevor er am Tag nach dem Rundfahrtende bei einem Trainingsunfall sein Leben verlor. Pello Bilbao und Luis Leon Sanchez ehrten das Andenken an ihren einstigen Teamkollegen mit einem stark herausgefahrenen Doppelsieg. Der Kampf der Favoriten auf den Gesamtsieg entflammte zwar noch nicht vollends, aber Thibaut Pinot und Chris Froome ließen dennoch beide einmal kurz die Funken sprühen.


Das Profil der 1. Etappe der Tour of the Alps

Eine Rundfahrt nur mit Bergetappen
Es ist eine Zeit des Wandels im Radsportkalender: Mit den Ardennen-Rennen geht in dieser Woche Klassikersaison ihrem Ende zu, und gleichzeitig ist die Tour of the Alps – bis 2016 noch als Giro del Trentino bekannt – ein erster Vorbote der bald rasant Fahrt aufnehmenden Rundfahrt-Saison und besonders im Hinblick auf den Giro d’Italia ein wichtiges Vorbereitungsrennen. Fünf verhältnismäßig kurze, dafür aber ausgesprochen bergige Etappen machen diese besondere Rundfahrt aus. Die erste führte über 134,6 Kilometer von Arco nach Folgaria und begann mit einem 50 Kilometer langen stufenartigen Anstieg. Auf dem Weg ins 1145 Meter hoch gelegene Andalo wechselten sich immer wieder ansteigende mit flachen Passagen ab. Das Feld ließ es in diesem ersten Streckenteil noch etwas ruhiger angehen, gewährte einer neunköpfigen Ausreißergruppe jedoch nicht mehr als drei Minuten Vorsprung. An der Spitze des Rennens befanden sich neben Joan Bou (Nippo-Vini Fantini-Europa Ovini), Alex Turrin (Wilier Triestina-Selle Italia), Aleksejs Saramotins (Bora-Hansgrohe), Natnael Berhane (Dimension Data), Davide Ballerini (Androni Giocattoli-Sidermec), Pascal Eenkhoorn (LottoNL-Jumbo) und Aleksey Rybalkin (Gazprom-RusVelo) auch die beiden Österreicher Matthias Krizek (Felbermayr-Simplon Wels) und Marco Friedrich (Tirol Cycling).

Pinot und Froome mit ersten Ausrufzeichen
Auf der langen flachen Strecke nach der Abfahrt konnten die Ausreißer ihren Vorsprung auch nicht mehr vergrößern und wurden schließlich im zweiten Anstieg des Tages nach Serrada (19,2 km à 5,5%) eingeholt – Rybalkin, Friedrich, Eenkhoorn und Saramotins schon recht früh, Bou, Turrin, Berhane, Ballerini und Krizek erst sechs Kilometer vor der Bergwertung. Kaum waren die letzten Ausreißer gestellt, attackierte Sébastien Reichenbach, dessen Groupama-FDJ-Mannschaft zuvor lange das Tempo im Feld kontrolliert hatte. Ein Angriff des Teamkapitäns Thibaut Pinot, bei dem ihn der vorausfahrende Schweizer kurz unterstützen konnte, ließ dann natürlich nicht mehr lange auf sich warten. Doch in diesem Moment übernahm das Team Sky die Verantwortung und holte den Franzosen, seines Zeichens Gesamtzweiter der Tour of the Alps 2017, schnell wieder zurück. Vorjahressieger Geraint Thomas fehlt zwar diesmal im Sky-Aufgebot, doch Chris Froome scheint seine Nachfolge anzustreben. Der wegen seines vakanten Dopingfalls stark umstrittene Brite attackierte seinerseits rund einen halben Kilometer vor der Bergwertung. Seinem Antritt konnten zunächst nur Pinot, Domenico Pozzovivo (Bahrain Merida) und George Bennett (LottoNL-Jumbo) folgen.

Bilbao und Sanchez fahren Doppelsieg heraus
Als Reichenbach den Pinot-Angriff vorbereitet hatte, waren ihm Giulio Ciccone (Bardiani CSF) und Nikita Stalnov (Astana) nachgefahren. Während Stalnov kurz darauf gemeinsam mit Reichenbach wieder zurückgefallen war, hielt Ciccone sich tatsächlich bis zur Bergwertung alleine an der Spitze des Rennens, erreichte diesen Streckenpunkt 6,6 Kilometer vor dem Ziel noch wenige Sekunden vor dem Quartett um Froome und Pinot. Mit Beginn der kurzen Abfahrt entstand dann allerdings rasch eine Spitzengruppe von insgesamt 15 Fahrern, aus welcher sich drei Kilometer vor Schluss Pello Bilbao (Astana) absetzen konnte. Der 28-jährige Spanier, der zuletzt starker Achter der Baskenland-Rundfahrt geworden war, fuhr bis an den Fuß der kurzen Schlusssteigung zum Ziel (800 m à 6,4%) zehn Sekunden Vorsprung heraus und ließ sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen. Als aus der Verfolgergruppe kurz vor dem Ende noch der Kolumbianer Ivan Sosa (Androni Giocattoli-Sidermec) attackierte, hängte sich Bilbaos Teamkollege Luis Leon Sanchez sofort an dessen Hinterrad. Die beiden kamen letztlich mit sechs Sekunden Rückstand an und Sanchez konnte als Etappenzweiter sogar für einen Astana-Doppelsieg sorgen.

Fünf Astana-Fahrer unter den Top15 der Etappe
Pinot, Froome, Pozzovivo, Bennett, Ciccone und Ben Hermans (Israel Cycling Academy) beendeten die Etappe zehn Sekunden nach Bilbao, und sechs weitere Fahrer folgten nur vier bis acht Sekunden hinter dieser Gruppe. Bei diesen handelte es sich um Fabio Aru (UAE Emirates), Sosas Teamkollegen Fausto Masnada, Pozzovivos Teamkollegen Mark Padun und drei weitere Astana-Fahrer: Jan Hirt, Miguel Lopez und Andrey Zeits. Die nächsten Finisher verloren dagegen bereits mehr als eine Minute auf den Sieger, so dass schon am ersten Tag der Rundfahrt eine kleine Vorselektion hinsichtlich des Gesamtsieges erfolgt zu sein scheint.

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Doch nach der 2. Etappe könnte alles auch schon wieder total anders aussehen. Diese endet nämlich in Alpe di Pampeago mit der einzigen Bergankunft der Rundfahrt (7,7 km à 9,8%).

Highlights der Etappe






Etappengewinner Pello Bilbao Lopez de Armentia
Tour of the Alps
Stage 1 - Arco - Folgaria km 134,6
Etappengewinner Bilbao Lopez de Armentia, Pello (Astana, ESP)
Foto: Sabine Jacob

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