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Padun jubelt auf der WM-Zielgeraden in Innsbruck – Pinot gewinnt die Tour of the Alps
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20.04.2018

Padun jubelt auf der WM-Zielgeraden in Innsbruck – Pinot gewinnt die Tour of the Alps

Info: Tour of the Alps 2018 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Innsbruck, 20.04.2018 – Ein Regenbogentrikot bekam er zwar nicht verliehen und als Topfavorit wird er im September sicher auch nicht gehandelt werden, aber Mark Padun hat bei der „Generalprobe“ für das WM-Rennen von Innsbruck seinen ersten große internationalen Sieg errungen. Der 21-jährige Ukrainer attackierte vier Kilometer vor dem Ende der finalen Etappe der Tour of the Alps erfolgreich aus einer illustren Spitzengruppe um den Gesamtsieger Thibaut Pinot, der Angriffen von Miguel Angel Lopez und Domenico Pozzovivo trotzte und seinen ersten Erfolg des Jahres souverän unter Dach und Fach brachte.


Das Profil der 5. Etappe der Tour of the Alps

Eine Etappe ganz im Zeichen der WM
164,2 Kilometer, so viele wie an keinem anderen Tag dieser Tour of the Alps, waren auf ihrer 5. und letzten Etappe zurückzulegen. In der ersten Streckenhälfte durften die neun Ausreißer François Bidard (AG2R La Mondiale), Nicola Bagioli (Nippo-Vini Fantini-Europa Ovini), Jacopo Mosca (Wilier Triestina-Selle Italia), Oscar Rodriguez (Euskadi-Murias), Igor Anton (Dimension Data), Francesco Gavazzi (Androni Giocattoli-Sidermec), Simone Andreetta (Bardiani CSF), Manuel Senni (Bardiani CSF) und Guy Niv (Israel Cycling Academy) bis zu achteinhalb Minuten Vorsprung herausfahren, der bis 50 Kilometer vor Etappenende jedoch bereits wieder auf drei Minuten sank. Kurz darauf begann der erste Anstieg zum sogenannten Olympia Climb, der bei der Straßen-Weltmeisterschaft Ende September siebenmal auf dem Programm steht. Den Tour-of-the-Alps-Teilnehmern wurde der 7,8 Kilometer lange, im Schnitt 5,5% steile Anstieg nur dreimal zugemutet und der kurze, aber heftige Aufstieg nach Gamartboden (2,8 km à 11,5%), der bei der WM kurz vor dem Ende folgen wird, erspart. Das Ziel der Etappe lag dagegen auf dem Rennweg in Innsbruck genau an jener Stelle, wo in gut fünf Monaten auch der nächste Träger des Regenbogentrikots jubeln wird.

Ein Ausreißer holt sich das Bergtrikot
Die erste Fahrt auf den Olympia Climb war noch nicht besonders spektakulär. Ein paar Ausreißer (Mosca, Anton, Gavazzi) fielen zurück, dafür schafften David De La Cruz (Sky) und Giovanni Visconti (Bahrain Merida) den Sprung nach vorne. Das gelang ihnen relativ leicht, weil der Abstand zwischen Spitze und Hauptfeld unter eine halbe Minute gefallen war. Das zuvor sehr präsente Team Sky hatte durch das Vorschicken eines Fahrers immerhin einen Grund gefunden, die Führungsarbeit im Feld an die Teams Groupama-FDJ und Astana abgeben und sich etwas zurückziehen zu können. Auch bei der zweiten Runde über den Olympia Climb hielten die Favoriten noch die Beine still, aber die Ausreißer wurden nach und nach eingeholt. Als Letzte erwischte es knapp zwei Kilometer vor der Bergwertung De La Cruz, Bagioli und Rodriguez, der aber keineswegs die Beine hochnahm. Der Spanier hielt bis zum Gipfel im bereits auf 20 Mann geschrumpften Hauptfeld mit und holte sich die Maximalpunktzahl an der Bergwertung. Weil er auch schon die Bergwertung in der Runde davor gewonnen und bei einer Flucht auf der 2. Etappe
lls gepunktet hatte, holte sich Rodriguez damit das Bergtrikot.

Lopez nutzt die Abfahrt zum Angriff
Einen Vorgeschmack darauf, welche Art von Action man bei der Weltmeisterschaft erleben kann, boten die letzten gut zwanzig Kilometer der Etappe. Alles begann mit einem Angriff von Miguel Angel Lopez (Astana) in der Abfahrt. Der Kolumbianer war genau wie Domenico Pozzovivo (Bahrain Merida) und Chris Froome (Sky) – die ersten beiden lagen 15, der andere 16 Sekunden hinter Leader Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) zurück – noch in Reichweite des Gesamtsieges und wollte diese Chance nicht kampflos hergeben. Ebenfalls noch in der Abfahrt war Visconti an Lopez herangefahren, musste aber wieder abreißen lassen, als der Olympia Climb zum letzten Mal begann. Rund fünf Kilometer vor dem letzten Gipfel des Rennens ging Pinot selbst in die Offensive und schien mit Froome immerhin einen Gegner eliminieren zu können. Im Schlepptau des Franzosen fanden sich nämlich nur Froomes Teamkollege Kenny Elissonde sowie Jan Hirt (Astana) und Pozzovivo. Als dieses Grüppchen Pozzovivos Teamkollegen Visconti einholte, leistete der natürlich noch einige Tempoarbeit, konnte es aber auch nicht verhindern, dass Froome und ein paar weitere Fahrer doch wieder aufschlossen. Nur Lopez fuhr immer noch alleine voraus, allerdings nicht mehr mit einer halben Minute Vorsprung wie es zu Beginn des Anstiegs gewesen war.

Padun überrascht im Etappenfinale
Noch etwas mehr als drei Kilometer Steigung verblieben, als Pozzovivo attackierte und ihm lediglich Pinot – und auch der nur mit einiger Mühe – folgen konnte. Zu zweit holten sie bald darauf Lopez ein und die Top3 der Gesamtwertung erreichten den höchsten Punkt der Steigung zwölf Kilometer vor dem Ziel mit 15 Sekunden Vorsprung auf eine siebenköpfige Gruppe um Froome und Elissonde. Die beiden Sky-Teamkollegen schafften es bis zum Ende der Abfahrt, für den Zusammenschluss zu sorgen. Aus der somit entstandenen Gruppe von zehn Fahrer griff vier Kilometer vor Schluss derjenige mit dem wohl „kleinsten“ Namen an: Mark Padun (Bahrain Merida) schoss auf nun flacher Strecke davon und war auch von George Bennett (LottoNL-Jumbo), der wie auf der auf der vorangegangenen Etappe mit wenigen Sekunden Rückstand Zweiter wurde, nicht aufzuhalten. Pinot und seine drei Konkurrenten um den Gesamtsieg kamen auf den Plätzen sechs bis neun allesamt neun Sekunden nach dem Sieger an, so dass sich an der Spitze des Klassements keine Änderungen mehr ergaben und der Zweitplatzierten des Vorjahres diesmal am Ende ganz oben auf dem Podium stand. Bennett kletterte immerhin noch von Position sieben auf fünf, weil Fabio Aru (UAE Emirates) und Luis León Sanchez (Astana) nicht der ersten Gruppe angehört hatten.

-> Zum Resultat und allen Endständen

Highlights der Etappe






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Foto: Sabine Jacob

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