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Matthews abgehängt: Fraile gewinnt Etappe 1 der Tour de Romandie und Roglic streift sich Gelb über
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25.04.2018

Matthews abgehängt: Fraile gewinnt Etappe 1 der Tour de Romandie und Roglic streift sich Gelb über

Info: TOUR DE ROMANDIE 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Delémont, 25.04.2018 – Das Astana Pro Team schwimmt weiter auf einer Erfolgswelle: Nach Michael Valgrens Triumph beim Amstel Gold Race und den drei Etappenerfolgen bei der Tour of the Alps geht die Siegesserie bei der Tour de Romandie noch weiter. Omar Fraile gewann auf der 1. Etappe den Sprint eines verkleinerten Hauptfeldes, in dem die beiden schnellsten Prolog-Spezialisten fehlten, weshalb der als Topfavorit auf den Gesamtsieg gehandelte Primoz Roglic nun bereits das Gelbe Trikot tragen darf.


Das Profil der 1. Etappe der Tour de Romandie

Minnaard schnappt sich das Bergtrikot
2016 hatte es am Tag nach dem Prolog eine Sprinteretappe, 2017 eine Bergankunft gegeben – diesmal wies die 1. Etappe der Tour de Romandie ein mittelschweres Profil mit vier Bergwertungen der Kategorien 2 und 3 auf. Aber erst im letzten dieser Anstiege ging es rund, bis dahin durften fünf Ausreißer ihre Zeit im sprichwörtlichen Rampenlicht und wortwörtlichen Sonnenschein genießen. Teil dieser ersten Fluchtgruppe der Rundfahrt war – genau wie in den beiden vorigen Jahren! – Marco Minnaard (Wanty-Groupe Gobert), der seine damaligen Auftritte aber toppte, da er sich diesmal das Bergtrikot holte. Der Niederländer, der alle vier Bergwertung des Tages für sich entscheiden konnte, scheint sich in dieser Disziplin zu einem kleinen Spezialisten zu entwickeln. Bei der Settimana Coppi e Bartali fehlten ihm lediglich zwei Zähler zum Gewinn des Bergtrikots und bei der Vuelta a Andalucia war er immerhin auch Dritter des Bergklassements. Der Prolog-Siebte William Clarke (Education First-Drapac) gewann beide Zwischensprints, was ihm zwar keine Zeitgutschriften einbrachte, aber viele Punkte, mit denen er nach der Etappe Rang zwei des Punkteklassements belegt.

Prolog-Beste fallen am letzten Berg zurück
Bis zu sechs Minuten erreichte der Vorsprung von Minnaard, Clarke und ihren Mitstreitern Remy Mertz (Lotto Soudal), Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale) und Antoine Duchesne (Groupama-FDJ). Bei der ersten Zieldurchfahrt in Delémont nach 107,6 von 166,6 Kilometern waren es noch 5:30 Minuten – 29,5 Kilometer später, nach der ersten von zwei Schlussrunden, 3:30 Minuten. Alle Nachführarbeit wurde vom Team Sunweb verrichtet, das daran glaubte, Michael Matthews über den letzten Anstieg bringen und sein Gelbes Trikot verteidigen, ja vielleicht sogar einen weiteren Etappensieg einfahren zu können. Doch falsch geglaubt. Im Anstieg zur letzten Bergwertung (6,19 km à 6,4%) – mit dem schönen und passenden Namen Le Sommet – fiel Matthews zwanzig Kilometer vor dem Ziel aus dem Hauptfeld zurück. Und auch wenn sämtliche nicht schon vorher abgehängte Teamkollegen bei ihm blieben, kam er nie wieder zurück. Weil auch der Prolog-Zweite Tom Bohli (BMC Racing) in dieser Steigung nicht mithalten konnte, übernahmen der Prolog-Dritte Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) und sein Teamkollege Steven Kruijswijk das Kommando und sorgten für ein solch hohes Tempo, dass eine Rückkehr der beiden Konkurrenten schnell ausgeschlossen werden konnte.

Zahlreiche Angriffe – doch alle ohne Folgen
Ein Angriff von Thomas De Gendt (Lotto Soudal), dem Pavel Sivakov (Sky) und Lucas Hamilton (Mitchelton-Scott) gefolgt waren, war im Anstieg wegen der Arbeit des LottoNL-Duos ebenfalls gescheitert. Das verkleinerte Feld erreichte die Bergwertung rund 18 Kilometer vor dem Ziel eine Minute nach Minnaard und Gougeard. Die anderen drei Ausreißer waren schon eingeholt worden. In der folgenden Abfahrt, einer Gegensteigung und auch auf ein paar flachen Kilometern kurz vor dem Ziel folgten eine Vielzahl von Angriffen, u.a. von Daniel Martin (UAE Emirates), Mathias Frank (AG2R La Mondiale), Emanuel Buchmann (Bora-Hansgrohe) und Geraint Thomas, doch konnte sich keiner von ihnen entscheidend absetzen. Der letzte Ausreißer Gougeard konnte bis zwei Kilometer vor Schluss Widerstand leisten. Eineinhalb Kilometer vor dem Ziel schoss dann David Gaudu (Groupama-FDJ) aus dem Feld hervor – und vorübergehend sah es ganz danach aus, als hätte dem 21-jährigen Franzosen ein großer Coup gelingen können. Das änderte sich erst 200 Meter vor der Ziellinie, als Sonny Colbrelli (Bahrain Merida) und Omar Fraile (Astana) von der Spitze des Feldes los und an ihm vorbei sprinteten.

Klarer Ausgang des Duells Fraile vs. Colbrelli
Auf den letzten Metern stieg die Straße noch einmal beträchtlich an und Fraile konnte diese letzte Rampe besser wegdrücken als Colbrelli, weshalb dieses Duell um den Etappensieg letztlich doch eindeutig mit zwei Radlängen Vorsprung zu Gunsten des Spaniers ausging. Es war bereits der zweite Saisonsieg Frailes, auf dessen Konto auch die 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt gegangen war. Rui Costa (UAE Emirates) holte sich Platz drei und damit die letzte Zeitgutschrift dieser Zielankunft. Während Gaudu noch bis auf Position zwanzig durchgereicht wurde, konnte sein Teamkollege Rudy Molard mit Platz vier ein gutes Resultat erzielen. Roglic kam als einer von nur 53 zeitgleichen Fahrern auf Platz 13 ins Ziel und durfte sich daraufhin das Gelbe Trikot überstreifen lassen. Er führt vor dem offiziell zeitgleichen, in Wahrheit wegen des Prolog-Ergebnisses aber 43 Hundertstel zurückliegenden Rohan Dennis (BMC Racing) und vier bzw. fünf Sekunden vor den Sky-Fahrern Thomas und Diego Rosa. Deren jetzt auf Rang sieben liegender Teamkollege Egan Bernal übernimmt das weiße Nachwuchstrikot von Bohli, in der Punktewertung führt Fraile sieben Punkte vor Clarke.

-> Zum Resultat

Auf der morgigen 2. Etappe können Sprint-Spezialisten, die heute abgehängt wurden, auf eine Siegchance hoffen. Die letzte Bergwertung gibt es dann nämlich 63 Kilometer vor dem Ziel.

Video der Zielankunft







Omar Fraile gewinnt vor Sonny Colbrelli den Sprint der 1. Etappe der Tour de Romandie
Omar Fraile gewinnt vor Sonny Colbrelli den Sprint der 1. Etappe der Tour de Romandie

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