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Fuglsang gewinnt Königsetappe der Tour de Romandie in der Abfahrt – Roglic wehrt Bernals Angriffe ab
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28.04.2018

Fuglsang gewinnt Königsetappe der Tour de Romandie in der Abfahrt – Roglic wehrt Bernals Angriffe ab

Info: TOUR DE ROMANDIE 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sion, 28.04.2018 – Es war dank eines angriffslustigen Egan Bernal ein schweres Stück Arbeit, doch Primoz Roglic hat diese Herausforderung mit Bravour gemeistert und auf der Königsetappe der Tour de Romandie seine Führung in der Gesamtwertung verteidigt und am Ende sogar noch um zwei Sekunden ausgebaut. Während der Zweikampf um das Gelbe Trikot sich vornehmlich im letzten Anstieg abspielte, prägte Jakob Fuglsang die finale Abfahrt, in deren Verlauf er erst alleine zur Spitzengruppe um Roglic und Bernal aufschloss und diese dann hinter sich ließ, womit sich der Däne vom Team Astana den Sieg auf diesem prestigeträchtigen Teilstück sichern konnte.


Das Profil der 4. Etappe der Tour de Romandie

Wieder eine Fluchtgruppe mit De Gendt
Die einzige richtige Bergetappe der 72. Tour de Romandie führte rund um Sion über 149,2 Kilometer und fünf Berge der 1. und 2. Kategorie. Zwei Tage nach seinem Ausreißercoup zeigte sich Thomas De Gendt (Lotto Soudal) schon wieder voller Tatendrang und attackierte sofort bei Kilometer null. Absetzen konnte er sich allerdings (noch) nicht. Es ging schnell in den ersten Anstieg nach Ovronnaz (8,90 km à 9,4%), wo es zahlreiche weitere Angriffe gab, bis schließlich Hugh Carthy (Education First-Drapac) mit kleinem Vorsprung auf ein 30-köpfiges Hauptfeld die erste Bergwertung erreichte. In der Abfahrt bildete sich um den Briten eine kleine Spitzengruppe, zu der neben Mikel Nieve (Mitchelton-Scott), Andrey Amador (Movistar) und Hermann Pernsteiner (Bahrain Merida) auch der unnachgiebige De Gendt gehörte, der selbst bergauf bei fast jedem Angriff mitgemischt hatte. Im Verlauf des folgenden gut 30 Kilometer langen Flachstücks wuchs der Vorsprung dieses Quintetts auf ein sich wieder auffüllendes Peloton auf gut zwei Minuten an.

Neues Trio um Buchmann am vierten Berg
Dann folgten innerhalb der nächsten 30 Kilometer die Anstiege nach Vercorin (9,63 km à 8,1%), Nax (6,61 km à 6,0%) und Suen (5,77 km à 5,2%). Im ersten wurde der Österreicher Pernsteiner vorübergehend zum virtuellen Leader, weil der Vorsprung der Gruppe kurzzeitig seinen Gesamtwertungsrückstand von 2:35 Minuten überstieg. Der zweite Anstieg brachte einen Führungswechsel im Bergklassement mit sich, da sowohl De Gendt als auch McCarthy den bisherigen Punktbesten Marco Minnaard (Wanty-Groupe Gobert) übertrumpften. Wahre Action gab es aber erst im dritten dieser Anstiege, als Emanuel Buchmann (Bora-Hansgrohe) mit Unterstützung seines Teamkollege Pawel Poljanski aus dem Feld attackierte. Auch Daniel Martinez (Education First-Drapac) nutzte für einen Gegenangriff die Starthilfe eines Teamkollegen, bis er zu Buchmann aufschließen konnte. Zum Neunten und Dreizehnten der Gesamtwertung stieß dann mit Ion Izagirre (Bahrain Merida) auch noch der Zehnte hinzu. An der Bergwertung in Suen, 56 Kilometer vor dem Ziel, lag dieses Trio noch 40 Sekunden hinter den Ausreißern und 25 Sekunden vor dem Hauptfeld.

Leader Roglic pariert alle Angriffe von Bernal
Die Abstände verschoben sich danach leicht zu Gunsten der Verfolger: Am Fuß des letzten Anstiegs nach Les Collons (13,15 km à 6,5%) lagen Buchmann und Co. nur noch 20 Sekunden hinter den Führenden und 50 Sekunden vor dem Feld. Pernsteiner hatte sich zurückfallen lassen und seine Kräfte der Gruppe um seinen Teamkollegen Izagirre zur Verfügung gestellt. Im Berg kam es an der Spitze schnell zum Zusammenschluss, wobei bis auf Nieve alle Ausreißer auch ebenso schnell den Anschluss an Buchmann, Martinez und Izagirre verloren, Diese Vier gingen später im Attackenhagel unter, der in Person von Egan Bernal (Sky) auf den letzten fünf Kilometer des Anstiegs aufzog. Der Einzige, der dem Gesamtzweiten Paroli bieten konnte – und das in überaus souveräner Manier – war der Gesamtführende Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo). Als sich die Lage zwischenzeitlich beruhigte und einige Fahrer wieder zu diesen beiden aufschlossen, setzten sich für kurze Zeit Rui Costa (UAE Emirates) und Jakob Fuglsang (Astana) ab, bevor sie von einem erneut angreifenden Bernal und dem wieder problemlos mitgehenden Roglic überholt wurden.

Fuglsang klettert durch Sieg von Rang 15 auf 4
Die letzte Bergwertung der Etappe, 27,4 Kilometer vor dem Ziel gelegen, passierten Bernal und Roglic mit nur geringem Vorsprung auf Costa und Richie Porte (BMC Racing), die gleich zu Beginn der langen Abfahrt wieder Kontakt herstellten. Etwas länger, rund fünf Kilometer, dauerte es, bis auch Fuglsang von hinten herankam. Der Däne nutzte 16 Kilometer vor dem Ende eine kleine Gegensteigung für einen Angriff, der ihm rasant einen beachtlichen Vorsprung von einer halben Minute bescherte. Diesen Vorteil ließ der 33-Jährige sich nicht mehr nehmen und gewann die Etappe schlussendlich mit 48 Sekunden Vorsprung auf seine vier Verfolger und mehr als zwei Minuten Vorsprung auf ein darauffolgendes Hauptfeld mit 28 Fahrern. Im Sprint um die weiteren Zeitgutschriften setzte sich Roglic gegen Bernal durch, womit der Zeitabstand zwischen ihnen in der Gesamtwertung von sechs auf acht Sekunden stieg. Porte (+0:35) und Costa (+1:23) bleiben Dritter und Fünfter, während Fuglsang einen Sprung von Rang fünfzehn auf vier (+1:16) gemacht hat. In den Sonderwertungen liegt zweimal De Gendt vorne: in der Punktewertung mit 31 Zählern Vorsprung auf Roglic und im Bergklassement mit sieben respektive zehn Punkten mehr als Bernal und Carthy.

-> Zum Resultat

Die 5. Etappe am Schlusstag der Tour de Romandie wäre mit ihrem recht einfachen Profil eigentlich etwas für Sprinter, von denen jedoch nicht mehr allzu viele im Rennen verblieben sind, was die Chancen von Ausreißern erhöhen könnte.

Video der Zielankunft






Jakob Fuglsang unmittelbar nach seiner Zielankunft auf der Königsetappe der Tour de Romandie
Jakob Fuglsang unmittelbar nach seiner Zielankunft auf der Königsetappe der Tour de Romandie

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