<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Eschborn-Frankfurt
Maiklassiker Eschborn-Frankfurt endet nach spannendem Rennverlauf mit dem 4. Kristoff-Sieg in Folge
Suchen Eschborn-Frankfurt Forum  Eschborn-Frankfurt Forum  Eschborn-Frankfurt
01.05.2018

Maiklassiker Eschborn-Frankfurt endet nach spannendem Rennverlauf mit dem 4. Kristoff-Sieg in Folge

Info: ESCHBORN-FRANKFURT 2018 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Frankfurt, 01.05.2018 – Mit seinen Leistungen im Radsportfrühjahr 2018 wird Alexander Kristoff nicht besonders zufrieden gewesen sein, denn außer bei Mailand-Sanremo, wo er als Vierter des Podium knapp verpasst hatte, war ihm bei keinem Klassiker eine Topplatzierung gelungen. Mit seinem vierten Sieg in Folge bei Eschborn-Frankfurt konnte der Europameister seine Bilanz im letzten Moment aber noch einmal aufpolieren und ist beim Klassiker am 1. Mai jetzt der alleinige Rekordhalter. Die deutschen Sprinter haben die Taunus-Anstiege nicht überstanden, aber Emanuel Buchmann und Nils Politt waren mit ihrer offensiven Fahrweise gute Vertreter des Gastgeberlandes.


Das Profil von Eschborn-Frankfurt

Kürzerer Name, schwerere Strecke, besseres Wetter
Ohne das sperrige „Rund um den Finanzplatz“ im Namen, dafür mit einer etwas schwierigeren Streckenführung als in den Vorjahren, präsentierte sich die 57. Austragung des deutschen Radklassiker Eschborn-Frankfurt, in dessen zweitem Jahr als Teil der WorldTour es statt Regen diesmal bei Temperaturen von bis zu 15 Grad viel Sonnenschein gab. Ein unmittelbar nach dem Start lancierter Fluchtversuch von Brian van Goethem (Roompot-Nederlandse Loterij), Ivan Garcia (Bahrain Merida) und Nikolay Trusov (Gazprom-RusVelo) fand nach 20 Kilometern ein jähes Ende, auch wenn kurz zuvor noch drei weitere Fahrer zu ihnen gestoßen waren. Ein Massensturz im Peloton begünstigte wenig später die Entstehung einer Gruppe, die sich bis zum Beginn des Anstiegs auf den Feldberg, mit dem die 2200 Höhenmeter umfassende Klettertour durch den Taunus begann, fast fünf Minuten absetzte. Die Teams UAE Emirates und Sunweb sorgten fortan dafür, dass der Vorsprung von Aleksejs Saramotins (Bora-Hansgrohe), Yukiya Arashiro (Bahrain Merida), Floris Gerts (Roompot-Nederlandse Loterij), Aaron Gate (Aqua Blue Sport), Daniel Teklehaimanot (Cofidis), Antoine Warnier (WB Aqua Protect Veranclassic) und David Tanner (Vérandas Willems-Crelan) langsam, aber sicher wieder reduziert wurde.

Ein österreichisches Duo auf dem Weg an die Spitze
Die Streckenänderung, die das Rennen nach einstimmiger Meinung schwerer machte, betraf das mittlere Drittel der 212,5 Kilometer mit zwei Runden über Mammolshainer Berg (2,3 km à 8,2%), Billtalhöhe (2,6 km à 6,2%) und Ruppertshainer Berg (1,3 km à 8,6%). Zum ersten Mal überquerte man diese schnell aufeinander folgenden Anstiege zwischen 124 und 112 Kilometern vor dem Ziel, da passierte aber noch nichts Aufregendes – ganz im Gegenteil zur zweiten Runde zwischen 90 und 78 Kilometer vor Rennende. Am Mammolshainer Berg forcierte Emanuel Buchmann (Bora-Hansgrohe) das Tempo, was unter anderem Marcel Kittel (Katusha Alpecin) aus dem Feld zurückfallen ließ, welches wiederum bis auf eineinhalb Minuten an die Ausreißer herankam. Während an der Billtalhöhe vorne Teklehaimanot zurückfiel, attackierten von hinten die Österreicher Gregor Mühlberger (Bora-Hansgrohe) und Michael Gogl (Trek-Segafredo) gemeinsam mit dem Belgier Bjorg Lambrecht (Lotto Soudal). Auf dem Weg hinauf nach Ruppertshain schloss dieses Trio dann auch schon zur Spitze auf. Der Rest des Feldes folgte mit nur 30 Sekunden Rückstand, angeführt von Team Sunweb, in dessen Reihen sich der unermüdliche Simon Geschke als Arbeiter besonders hervortat.


Der LiVE-Radsport-Blog: Am Anfang steht immer der Klassiker

Politt und Buchmann beteiligen sich an den Attacken
Mit dem Mammolshainer Berg gab es noch zwei weitere Aufeinandertreffen, das erste 56 Kilometer vor dem Ziel. In der Spitzengruppe gab Gogl das Tempo vor und sah sich bald schon nur noch in Gegenwart von Mühlberger und Lambrecht – die ursprünglichen Ausreißer waren alle zurückgefallen. Außerdem verlor diesmal Kittels Teamkollege Rick Zabel, als Vorjahreszweiter nomineller Kapitän bei Katusha Alpecin, den Kontakt zum Feld. Für die Mannschaft mit Schweizer Lizenz war damit klar, dass sie nicht mehr auf einen Sprint setzen konnte. So verwunderte es auch nicht, dass unmittelbar nach dem Mammolshainer Berg sowohl Nils Politt als auch seinem Teamkollegen Simon Spilak der Sprung in eine neue Verfolgergruppe gelang. Zu dieser gehörte neben Politt mit Buchmann noch ein zweiter Deutscher, des Weiteren Laurens De Plus (Quick-Step Floors), Julien Bernard (Trek-Segafredo), Grega Bole (Bahrain Merida) und dessen aus der Spitzengruppe zurückgefallener Teamkollege Arashiro. Kurz vor Beginn des letzten Anstiegs nach Mammolshain holten sie die drei Führenden ein. Arashiro und Politt mussten dann bergauf die Segel streichen, so dass nur noch Bora-Hansgrohe mit Buchmann und Mühlberger zwei Mann ganz vorne hatte.

Gavirias Mannschaft sorgt für eine Sprintentscheidung
An der letzten Bergwertung 41,5 Kilometer vor dem Ziel lagen die acht Spitzenreiter 45 Sekunden vor dem Hauptfeld, in dem der von allen Helfern isolierte Matthews die Sache nun selbst in die Hand nahm. Der Australier riss sich vom Feld los und fand in Pieter Weening (Roompot-Nederlandse Loterij), Jan Tratnik (CCC Sprandi Polkowice), Merhawi Kudus (Dimension Data) und Marco Canola (Nippo-Vini Fantini-Europa Ovini) Mitstreiter für eine Verfolgungsjagd, die jedoch nicht genug Schwung entwickelte, um vorne heranzukommen; stattdessen fielen sie 22 Kilometer vor Schluss wieder ins Feld zurück. Der Vorsprung von Buchmann und Co. war bis dahin auf 1:20 Minute angewachsen, doch jetzt ergriff Quick-Step Floors, dessen Topsprinter Ferando Gaviria noch drei Helfer zur Verfügung hatte, die Initiative. Rasch sank die Differenz auf eine halbe Minute, woraufhin es bei noch elf zu fahrenden Kilometer zu Angriffen in der Spitzengruppe kam, die sich dadurch auf ein Quartett halbierte: Buchmann, Spilak, Bernard und Bole erreichten die die erste Zielpassage an der Alten Oper noch wenige Sekunden vor dem Feld, doch kurz vor Ende der ersten von zwei Drei-Kilometer-Schlussrunden wurden auch sie gestellt.


U23-Rennen: Niklas Larsen (DEN) siegt vor Jonas Rutsch (GER)

Kristoffs Serie geht weiter – auch dank Gavirias Fehler
Ein Sieg Gavirias hätte das sensationelle Frühjahr von Quick-Step Floors nach Erfolgen bei den WorldTour-Klassikern E3 Harelbeke, Dwars door Vlaanderen, Flandern-Rundfahrt, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich perfekt abgerundet. Auf dem letzten Kilometer hängte sich der Kolumbianer bei einem Vorstoß von Sean De Bie (Vérandas Willems-Crelan) an dessen Hinterrad und eröffnete dann schon 500 Meter vor dem Ende seinen Sprint. Doch hatte er sich die Streckenführung offenbar nicht gut genug eingeprägt und versteuerte sich in der letzten Kurve, womit das Rennen für ihn gelaufen war – letztlich rollte er als 25. ganz am Ende des kleinen Feldes über den Zielstrich. Stattdessen jubelte einmal mehr Alexander Kristoff (UAE Emirates), der mit einem starken Endspurt Matthews und den belgischen Meister Oliver Naesen (AG2R la Mondiale) deutlich auf die Plätze zwei und drei verwies. Es war nach 2014, 2016 und 2017 der vierte Sieg in Serie des Norwegers – 2015 war das Rennen abgesagt worden –, was ihn nun zum alleinigen Rekordhalter macht. Bisher hatte er sich die Bestmarke noch mit dem dreimal siegreichen Erik Zabel (1999, 2002, 2005) geteilt.

-> Zum Resultat

Video der Zielankunft






Alexander Kristoff bei seiner vierten Ehrung als Sieger von Eschborn-Frankfurt
Alexander Kristoff bei seiner vierten Ehrung als Sieger von Eschborn-Frankfurt

Zum Seitenanfang von für Maiklassiker Eschborn-Frankfurt endet nach spannendem Rennverlauf mit dem 4. Kristoff-Sieg in Folge



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live