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Furioser Auftritt des Mannes in Rosa: Simon Yates feiert in Osimo seinen zweiten Giro-Etappensieg
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16.05.2018

Furioser Auftritt des Mannes in Rosa: Simon Yates feiert in Osimo seinen zweiten Giro-Etappensieg

Info: GIRO D’ITALIA 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Osimo, 16.05.2018 – Nur einen Tag nach dem dramatischen Verlust des zweiten Ranges von Esteban Chaves herrscht in den Reihen von Mitchelton-Scott wieder Jubelstimmung. Am knapp zwei Kilometer langen Schlussanstieg in Osimo ließ Giro-Leader Simon Yates seinen Konkurrenten nicht den Hauch einer Chance und baute mit seinem zweiten Etappensieg den Vorsprung in der Gesamtwertung noch weiter aus: Zum auf der Etappe wie auch gesamt Zweitplatzierten Tom Dumoulin sind es jetzt 47 Sekunden, zum Dritten Thibaut Pinot 64 und zu Chris Froome bereits deutlich mehr als drei Minuten.


Das Profil der 10. Etappe des Giro d‘Italia

Langer Kampf um die Spitzengruppe
Nach den ewig langen 239 Kilometern vom Vortag waren auf der 11. Etappe der Italien-Rundfahrt zwischen Assisi und Osimo gerade einmal 156 Kilometer zurückzulegen, die wegen des hügeligen bis bergigen Profils und eines besonders zu Beginn, aber auch im weiteren Verlauf sehr hohen Tempos jedoch kaum leichter waren als das Programm auf der vorangegangen Etappe. Kalkuliert worden war mit einem Schnitt von maximal 42 km/h – am Ende waren es 45,5 km/h. Die Anfangsphase, in der zahlreiche Fluchtversuche scheiterten, gehörte definitiv zu den schnellsten dieses Giro. Erst nach 31 Kilometern gelang es mit Alessandro De Marchi (BMC Racing) und Luis León Sanchez (Astana) den ersten beiden Fahrern, sich wirklich vom Feld loszureißen. Dies passierte kurz vor dem Anstieg zum Passo Cornello (8,4 km à 4,4%), an dem drei weitere Fahrer konterten. Fausto Masnada (Androni Giocattoli Sidermec) fand ein gutes Stück vor der Bergwertung Anschluss, wohingegen Mirco Maestri (Bardiani CSF) und Alex Turrin (Wilier Triestina-Selle Italia) erst in der folgenden Abfahrt dazukamen.

Die beiden Lotto-Mannschaften arbeiten
Der Abstand von 4:23 Minuten an der ersten Bergwertung blieb der größte zwischen Spitze und Feld an diesem Tag, weil einige Mannschaften angesichts des knapp zwei Kilometer langen ansteigenden Etappenfinals Hoffnungen auf einen weiteren Etappensieg hegten. Vor allem Lotto-FixAll und LottoNL-Jumbo, die Teams der auf den Etappen 4 und 5 bei ähnlichen Ankünften siegreichen Tim Wellens und Enric Battaglin, investierten viel in die Nachführarbeit, weshalb der Rückstand stets unter Kontrolle war, woran auch der Anstieg nach Valico di Pietra Rossa (9,6 km à 3,7%) rund 60 Kilometer vor dem Ziel nichts änderte. 29,3 Kilometer vor dem Ende erreichte man in Filottrano, dem Heimatort des vor gut einem Jahr verstorbenen Michele Scarponi, einen Zwischensprint, den Sanchez im Gedenken an seinen früheren Teamkollegen gewann – ähnlich wie Dario Cataldo im Frühjahr bei Tirreno-Adriatico. Dieser Zwischensprint befand sich auf einer heftigen Rampe von etwa 1500 Metern Länge mit bis zu 16% Steigung, die für Maestri und Turrin eine zu große Herausforderung darstellte und die Spitzengruppe wieder auf drei Mann reduzierte.


Das Profil der letzten 5 km

Stybar und Wellens kommen nicht weit weg
1:43 Minute betrug der Rückstand des Feldes in Filottrano und fiel nach der Hälfte der restlichen Strecke erstmals unter die Marke von einer Minute. Diverse andere Teams wie Trek-Segafredo, Groupama-FDJ, und Bahrain Merida beteiligten sich mit meist kurzen, ruckartigen Tempoverschärfungen daran, dass das Feld immer kleiner wurde, aber auch den Führenden weiter näher kam, bis diese fünf Kilometer vor dem Ende eingeholt wurden. Die Fünf-Kilometer-Marke war zugleich der Startpunkt eines 250 Meter langen Kopfsteinpflaster-Anstiegs mit einem extremen Durchschnittswert von 13,6%, was Klassikerspezialist Zdenek Stybar (Quick-Step Floors) sichtlich Freude bereitete. Der Tscheche attackierte mit so großem Schwung, dass ihm lediglich Wellens folgen konnte, doch mehr als zehn Sekunden Vorsprung erzielte das Duo zu keinem Zeitpunkt. So kamen sie zwar als Erste an den Fuß des Schlussanstiegs – 1800 Meter lang und im Schnitt 6,4% steil – wo sie dann jedoch rasch von Simon Yates (Mitchelton-Scott) überflügelt wurden. Der Träger des Maglia Rosa fackelte nicht lange und ging sofort in die Offensive. Stoppen konnte ihn niemand.

Konrad und Aru ersetzen Woods und Froome
Der Gesamtzweite Tom Dumoulin (Sunweb) war sofort Yates‘ erster Verfolger, konnte das einmal entstandene Loch aber nicht mehr schließen. Yates stürmte in beeindruckender Manier den Schlussberg hinauf und feierte drei Tage nach Gran Sasso d'Italia seinen zweiten Etappensieg. Dumoulin hielt den Schaden noch in Grenzen, verlor lediglich zwei Sekunden plus vier weitere, die durch die Zeitgutschriften anfielen, so dass sich sein Rückstand in der Gesamtwertung „nur“ von 41 auf 47 Sekunden vergrößerte. Der Gesamtdritte Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) verlor als Etappensiebter acht Sekunden plus zehn durch die Bonifikation für Yates, womit er jetzt total 1:04 Minute Rückstand aufweist. Der fünf Kilometer vor Schluss gestürzte Michael Woods (Education First-Drapac/+1:05) und der immer noch nach seiner Topform suchende Chris Froome (Sky/+0:40) büßten sogar so viel Zeit ein, dass sie die Plätze neun und zehn der Gesamtwertung räumen mussten – neu in den Top10 sind Patrick Konrad (Bora-Hansgrohe) und Fabio Aru (UAE Emirates). Der Österreicher Konrad, dessen Teamkollege Davide Formolo Dritter (+0:05) wurde, finishte auf dem starken sechsten Platz (+0:08); auch der Deutsche Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) erzielte als Achter (+0:11) ein weiteres sehr gutes Ergebnis.

-> Zum Resultat

Auf der 12. Etappe könnte es vielleicht zum ersten Massensprint in dieser Woche kommen. Einige kurze, aber schwere Rampen zwischen 12 und 7,6 km vor dem Ziel könnten jedoch auch Angreifern in die Karten spielen.

Video der Zielankunft






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