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Fotofinish in Sacramento: „Tiger“ Gaviria springt an Walscheid vorbei zu seinem 3. Sieg in einer Woche
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20.05.2018

Fotofinish in Sacramento: „Tiger“ Gaviria springt an Walscheid vorbei zu seinem 3. Sieg in einer Woche

Info: AMGEN TOUR OF CALIFORNIA 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sacramento, 19.05.2018 – Mit einem deutschen Jubel gefolgt von einer bitteren Enttäuschung endete die 13. Ausgabe der Tour of California. Max Walscheid wähnte sich im Sprint in der kalifornischen Hauptstadt Sacramento als Sieger, doch hatte in Wahrheit Fernando Gaviria sein Rad wenige Zentimeter vor ihm über die Ziellinie gedrückt. So feierte also der Kolumbianer, dessen Landsmann Egan Bernal neben zwei eigenen Etappensiegen auch die Gesamtwertung für sich entschieden hat, seinen dritten Tageserfolg in den sieben Tagen im Golden State.


Das Profil der 7. Etappe der Tour of California

Gavirias Tigersprung sorgt für ein verzerrtes Bild
Aus der Vogelperspektive hatte es eindeutig ausgesehen: Außenseiter Maximilian Walscheid (Sunweb) hatte die 7. und letzte Etappe der Tour of California vor dem großen Favoriten Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) gewonnen. Aus der Perspektive der Beteiligten muss es wohl ebenso gewirkt haben, denn Walscheid bejubelte seinen (vermeintlichen) ersten Sieg auf WorldTour-Niveau, während Gaviria einen enttäuschten Eindruck machte. Doch siehe da: im Zielfoto war zu erkennen, dass Gavirias Rad die Linie mit winzigem Vorsprung zuerst erreicht hatte, so dass der Kolumbianer auch den dritten Massensprint dieser Rundfahrt gewonnen hatte. Weil er im Gegensatz zu Gaviria auf den letzten Metern keinen richtigen Tigersprung vollzogen hatte, war nur Walscheids Körper im entscheidenden Moment etwas weiter vorne als jener seines Gegners, was die ärgerliche optische Täuschung verursacht hatte. Ob Erster oder Zweiter, hätte für Gaviria hinsichtlich des Grünen Trikots keinen Unterschied gemacht – mit dem Erfolg lässt er Caleb Ewan (Mitchelton-Scott), der Etappendritter wurde, mit drei Zählern Vorsprung hinter sich, andernfalls wäre er bei Punktgleichheit wegen der mehr erzielten Etappensiege ebenfalls vorne gewesen.


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Katusha Alpecin verspielt eine gute Ausgangsposition
Gavirias Dominanz lässt noch andere Sprinter enttäuscht von ihrer US-Reise zurückkehren. Beispielsweise Peter Sagan (Bora-Hansgrohe), der es zum Abschluss hinter Gaviria, Walscheid und Ewan nur auf den vierten Platz schaffte und bei seiner neunten Tour of California damit erstmals sieglos blieb. Marcel Kittel (Katusha Alpecin) beendete die Rundfahrt sogar nur mit einem 17. Platz, obwohl er zwei Kilometer vor Schluss noch mit drei Helfern an der Spitze des Feldes gelegen hatte. Doch der Katusha-Zug entgleiste kurz nach der Flamme Rouge, als sich Gaviria und seine Teamkollegen an ihm vorbeischoben. Kittels letzter Anfahrer Rick Zabel sah den Chef in seinem Windschatten nicht mehr, drehte sich um und ließ dabei ein Loch aufgehen, das ihnen die Etappe vermasselte. Alexander Kristoff (UAE Emirates) musste erneut einsehen, dass er gegen einen Großteil der Sprinter-Weltelite momentan nichts ausrichten kann und verzeichnete einen mageren sechsten Platz. Direkt vor dem Norweger erzielte der junge US-Amerikaner Miguel Bryon (Holowesko-Citadel) als Fünfter dagegen einen Achtungserfolg.

Sprinterteams halten Ausreißer an der kurzen Leine
Neilson Powless (LottoNL-Jumbo), Mikkel Bjerg (Hagens Berman-Axeon), Jonathan Clarke (UnitedHealthcare) und Adam De Vos (Rally Cycling) hatten sich auf der 143 Kilometer langen, komplett flachen Etappe als letzte Ausreißer der Rundfahrt in Szene gesetzt, wurden vom Peloton aber sehr genau kontrolliert und brachten es nur zu Beginn einmal kurzzeitig auf über zwei Minuten Vorsprung. Wie gewohnt waren es Quick-Step Floors, Katusha Alpecin und Mitchelton-Scott, die im Sinne ihrer Sprinter die Nachführarbeit organisierten. Bei der ersten Zielpassage in Sacramento hatte das Quartett schon keine halbe Minute mehr Vorsprung. Dreimal ging es noch über einen dreieinhalb Kilometer langen Rundkurs um das California State Capitol, den Sitz des Gouverneurs von Kalifornien, und den Capitol Park. Ihre Einholung konnten die Ausreißer bis auf die Zielgerade der zweiten Runde hinauszögern. An dem auf der Königsetappe tags zuvor etablierten Stand der Gesamtwertung änderte sich durch die Ankunft des geschlossenen Feldes nichts mehr: Der 21-jährige Bernal feiert in seiner ersten Profi-Saison seinen ersten WorldTour-Rundfahrtsieg.

-> Zum Resultat und allen Endständen

Video der Zielankunft






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