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Thomas holt wie einst Froome Gelb in Valmorel – aber Daniel Martin schnappt ihm den Tagessieg weg
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08.06.2018

Thomas holt wie einst Froome Gelb in Valmorel – aber Daniel Martin schnappt ihm den Tagessieg weg

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Valmorel, 08.06.2018 – In Lans-en-Vercors hatte es im Sprint für ihn nur zu Platz zwei gereicht, doch einen Tag später holte sich Daniel Martin endlich seinen ersten Dauphiné-Etappensieg. Bei der zweiten Bergankunft setzte sich der Ire drei Kilometer vor dem Ziel ab und hielt sich knapp seinen Verfolger Geraint Thomas vom Leib, der auf dem letzten Kilometer alle anderen Konkurrenten abgehängt hatte. Der Brite schlüpfte nicht nur in das Gelbe Trikot, sondern hat als neuer Spitzenreiter der Gesamtwertung auch noch über eine Minute Vorsprung.


Das Profil der 5. Etappe der Dauphiné

Ein „kurzer Arbeitstag“ für Cataldo
Direkt nach dem Start der 5. Etappe des Critérium du Dauphiné ging es die Côte de Naysord (3,7 km à 8,5%) hinauf und wenig später folgte auch noch der Col des Mouilles (3,8 km à 7,2%). Besser hätte es sich Dario Cataldo (Astana) kaum wünschen können, denn so musste der Italiener nur 20 Kilometer Vollgas geben, um sein am Vortag erobertes Bergtrikot zu verteidigen. Nach diesen beiden Bergwertungen der 2. Kategorie ließ er sich ins Feld zurückfallen, was wiederum seine acht Mitausreißer freute, denen Cataldo, der in der Gesamtwertung nur etwas mehr als zwei Minuten Rückstand aufgewiesen hatte, ein Klotz am Bein war. Das Team Sky ließ dann zwar die Zügel etwas lockerer – mehr als rund drei Minuten konnten sich Edward Ravasi (UAE Emirates), Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale), Thomas De Gendt (Lotto Soudal), Nicolas Edet (Cofidis), Laurens De Plus (Quick-Step Floors), Bruno Armirail (Groupama-FDJ), Matteo Fabbro (Trek-Segafredo) und Carlos Verona (Mitchelton-Scott) aber auch danach nicht absetzen, denn Bora-Hansgrohe übernahm auf der langen flachen Anfahrt Richtung Schlussanstieg die Nachführarbeit im Feld.

Bei Yates‘ Attacke reagiert Thomas sofort
Das Schwierigste an der Strecke von Grenoble nach Valmorel waren die letzten 12,7 der 130 Kilometer: ein Schlussanstieg der HC-Kategorie mit einer mittleren Steigung von 7,0%, an dem Chris Froome anno 2013 im Jahr seines ersten Dauphiné-Gesamtsieges das Leadertrikot übernommen hatte. Die Ausreißer kamen mit lediglich noch 20 Sekunden Vorsprung in den Schlussanstieg, so dass für die meisten die Flucht schnell zu Ende ging. Nur De Plus, Edet und Ravasi wollten nicht kleinbeigeben. Chancenlos waren sie letztlich trotzdem, was 4,5 Kilometer vor dem Ziel auch Edet einsehen musste, der schon auf der vorherigen Etappe mit einem ähnlichen Versuch gescheitert war. Nach der Einholung des letzten Ausreißers dauerte es nicht mehr lange bis zu den ersten Attacken aus dem Kreise der Favoriten, nachdem bis dahin erst Sky und dann Mitchelton-Scott das Tempo im Anstieg vorgegeben hatten. Marc Soler (Movistar) wagte als Erster einen Angriff und nur wenige Momente später zog Adam Yates (Mitchelton-Scott) nach. Der Brite bekam aber seinen aufmerksamen Landsmann Geraint Thomas (Sky) nicht vom Hinterrad, so dass diese Aktion wieder einschlief und sich für Daniel Martin (UAE Emirates) eine Chance eröffnete.

Martins erster WorldTour-Erfolg seit zwei Jahren
Martin attackierte kurz vor der Drei-Kilometer-Marke und konnte sofort ein nicht gerade unerhebliches Loch aufreißen. Thomas ließ den Iren zunächst gewähren, weil dieser in der Gesamtwertung nicht wie Yates nur rund eine, sondern sogar gut zweieinhalb Minuten hinter ihm lag. Nur Daniel Navarro (Cofidis) probierte, Martin zu folgen, kam aber nicht einmal annähernd an ihn heran. Thomas ließ zunächst seinen letzten Helfer Tao Geoghegan Hart die Arbeit in der Favoritengruppe machen und wartete bis kurz vor der Flamme Rouge, ehe er eine eigene Attacke fuhr. Mithalten konnte anfangs einzig Romain Bardet (AG2R La Mondiale), aber auch dem Franzosen wurde das Tempo des Sky-Captains bald zu schnell. Folgen konnte Thomas also niemand und auch sein Rückstand von 15 Sekunden an der Flamme Ruge gegenüber Martin schmolz Sekunde um Sekunde. Doch der Gesamtdritte der letzten beiden Jahre ließ sich nicht mehr einholen und feierte mit letztlich vier Sekunden Vorsprung seinen ersten Sieg seit der Ankunft am Alto da Fóia bei der Algarve-Rundfahrt 2017 und den ersten in der WorldTour seit La Molina 2016 in Katalonien.

Thomas übernimmt die Führung – mit großem Vorsprung
Etappenplatz drei hinter Martin und Thomas ging an Yates, der 15 Sekunden nach dem Tagessieger die Ziellinie überquerte. Nur eine weitere Sekunden mehr Verlust gab es für Emanuel Buchmann (Bora-Hansgrohe), Navarro und Bardet. Die nächsten sieben Fahrer, darunter der am Vortag siegreiche Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors), folgten mit 24 bis 26 Sekunden Rückstand. Unter den insgesamt 16 Fahrern, die innerhalb einer Minute finishten, war Thomas der einzige aus dem Team Sky – seine Teamkollegen Gianni Moscon und Michal Kwiatkowski verloren gut eine Minute und liegen in der Gesamtwertung trotzdem noch unter den Top5. Spitzenreiter ist jetzt Thomas mit einem Vorsprung von 1:09 Minute auf den Zweitplatzierten Damiano Caruso (BMC Racing), der Etappensiebter wurde. Moscon (+1:09), der das Gelbe Trikot getragen hatte, und Kwiatkowski (+1:15) sind nun Dritter und Fünfter, zwischen ihnen befindet sich Alaphilippe (+1:10). Yates (+1:18) und Bardet (+1:53) sind die einzigen weiteren Fahrer mit weniger als zwei Minuten Rückstand.

-> Zum Resultat

Die 6. Etappe am vorletzten Tag der Dauphiné gilt dank der HC-Berge Montée de Bisanne (12,4 km à 8,1%) und Col du Pré (12,6 km à 7,6%) sowie dem Anstieg Cormet de Roselend (5,7 km à 6,4%) und der Ankunft in La Rosière (17,6 km à 5,8%) – alles auf nur 110 Kilometern! – als Königsetappe der Rundfahrt.

Video der Zielankunft






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