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Colbrelli, Gaviria und Sagan gehen im zweiten Sprint der Tour de Suisse auf Tuchfühlung
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11.06.2018

Colbrelli, Gaviria und Sagan gehen im zweiten Sprint der Tour de Suisse auf Tuchfühlung

Info: TOUR DE SUISSE 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Gansingen, 11.06.2018 – Viel Regen mussten die Fahrer am dritten Tag der Tour de Suisse über sich ergehen lassen, bis sich drei von ihnen einen sehenswerten Sprint um den Etappensieg lieferten. Peter Sagan war natürlich einer von ihnen, doch der Weltmeister wurde zwischen seinen Gegenspielern eingeklemmt. Und für Fernando Gaviria blieb wieder nur der undankbare zweite Platz. Schnellster war der Italiener Sonny Colbrelli, der seinen überhaupt erst zweiten Sieg auf WorldTour-Level erringen konnte.


Das Profil der 3. Etappe der Tour de Suisse

Viele Parallelen zur vorangegangenen Etappe
Gute Werbung für die Sponsoren der Tour de Suisse machten auf der 3. Etappe Calvin Watson (Aqua Blue Sport) und Filippo Zaccanti (Nippo-Vini Fantini-Europa Ovini), die tags zuvor die Sondertrikots in den Farben Schwarz (Punktewertung) und Blau (Bergwertung) erobert hatten und diese auf einer neuerlichen Flucht in den Fokus rückten. Begleitet wurden sie wieder von einem Fahrer des Teams Direct Energie – allerdings diesmal nicht Perrig Quéméneur, sondern Fabien Grellier (Direct Energie). Der Franzose wurde nach rund 50 Kilometern zum virtuellen Spitzenreiter der Gesamtwertung, als der Vorsprung des Trios für kurze Zeit seinen Rückstand von 5:09 Minuten übertraf. Bis man nach 123 Kilometern zum ersten Mal die Ziellinie in Gansingen überquerte, war der Abstand allerdings schon wieder auf 3:20 Minuten gesunken – ein 29,9 Kilometer langer Rundkurs mit zwei Bergwertungen war noch zweimal zu absolvieren. Als eine weitere Parallele zu den Ereignissen der 2. Etappe attackierte an einer dieser Bergwertungen, es war die zweite der ersten Runde, ein Fahrer von Mitchelton-Scott. Was Michael Albasini vorgemacht hatte, wurde durch seinen Teamkollegen Christopher Juul-Jensen wiederholt.

Sagan geht am letzten Anstieg in die Offensive
Im Anstieg nach Hagenfirst (2,1 km à 6,1%), wo Juul-Jensen 36 Kilometer vor dem Etappenende attackierte, fiel Watson endgültig aus der Spitzengruppe zurück, nachdem er schon zuvor bei jeder etwas längeren Steigung stets kurzzeitig den Kontakt zu seinen Mitausreißern verloren hatte. Juul-Jensen holte Watson daraufhin schnell ein und sie gingen mit 25 Sekunden Rückstand auf Zaccanti und Grellier in die Schlussrunde – gegenüber dem Hauptfeld hatte der Däne mehr als eine Minute herausgefahren. Am Bürersteig (2,2 km à 6,4%), dem ersten Anstieg des Rundkurses, fiel Watson dann ins Feld zurück, während Juul-Jensen an die beiden Führenden herankam. Aber auch sie waren letztlich nicht stark genug und wurden neun Kilometer vor dem Ziel gestellt. Als es wieder nach Hagenfirst hinaufging – die Bergwertung befand sich nur 5,5 Kilometer vor dem Ziel – und ein Fluchtversuch von José Gonçalves (Katusha Alpecin) fehlgeschlagen war, attackierte Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) höchstpersönlich und brachte den vorderen Teil des Pelotons fast, aber eben nur fast zum Zerreißen. Als Tim Wellens (Lotto Soudal) das Hinterrad des Weltmeisters verlor, sorgte Michael Matthews (Sunweb) dafür, dass dieser sich nicht gar alleine absetzen konnte, und Nairo Quintana (Movistar) stellte sicher, dass auch der Rest dranblieb.

Colbrelli entscheidet engen Dreikampf für sich
Matthews und sein Teamkollege Sam Oomen führten das Feld durch die nasse Abfahrt, bis gut drei Kilometer vor Schluss ein anderer Sunweb-Fahrer attackierte: Søren Kragh Andersen. Weit weg kam der Däne aber nicht und wurde rasch wieder eingefangen. Einen weiteren Angriff gab es durch Arthur Vichot (Groupama-FDJ) auf dem letzten Kilometer. Als Daniel Oss (Bora-Hansgrohe) an der Spitze des Feldes das Loch zum Franzosen nicht ganz zufahren konnte, sprinteten Sonny Colbrelli (Bahrain Merida) und Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) 250 Meter vor der Ziellinie los und überflügelten den Angreifer mit Leichtigkeit. Sagan musste erst noch an Michael Albasini (Mitchelton-Scott) vorbei, bevor er in den Kampf um den Etappensieg eingreifen konnte. Doch die Lücke zwischen Colbrelli und Gaviria war zu klein für den Weltmeister, der am Ende Körperkontakt mit beiden Konkurrenten hatte, wobei alles im Rahmen des Zulässigen blieb. Den Sieg sicherte sich Colbrelli vor Gaviria, Sagan und Albasini – es war erst der zweite des 28-jährigen Italieners, der im vorigen Jahr in einem Massensprint bei Paris-Nizza John Degenkolb, Arnaud Démare und Dylan Groenewegen hinter sich gelassen hatte.

Keine Wechsel der Wertungstrikots
Fast so sehr wie Colbrelli über seinen eigenen Sieg dürfte sich wohl Watson darüber gefreut haben, dass Sagan es nur auf den dritten Platz schaffte. Weil diese Position exakt genauso viele Punkte wert ist wie der eine Zwischensprint, den Watson gewonnen hatte, bevor er aus der Spitzengruppe zurückfiel, bleibt der Australier im Punkteklassement weiterhin mit einem Zähler Vorsprung Erster. Das Bergtrikot behält Zaccanti, der zwar bei vier Bergsprints viermal gegen Grellier den Kürzeren zog, aber trotzdem noch fünf Punkte mehr aufweist. Das Gelbe Trikot bleibt fest auf den Schultern von Stefan Küng (BMC Racing), der dem letztlich nur noch knapp 60 Fahrer umfassenden Hauptfeld angehörte und weiterhin drei Sekunden vor seinen Teamkollegen Greg Van Avermaet, Richie Porte und Tejay Van Garderen liegt. Auf Rang fünf folgt Sagan, der sich mit einer weiteren kleinen Zeitgutschrift dem Führenden bis auf 16 Sekunden angenähert hat.

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Im Finale der 4. Etappe führt die Strecke über den Saanenmöser (7,2 km à 4,6%), einen Pass der 2. Kategorie, und anschließend nur noch 9,8 Kilometer hinab ins Ziel nach Gstaad.

Video der Zielankunft






Sonny Colbrelli feiert den zweiten WorldTour-Erfolg seiner Karriere
Sonny Colbrelli feiert den zweiten WorldTour-Erfolg seiner Karriere

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