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Ulissi gewinnt Bergankunftssprint in Leukerbad – Porte ist neuer Leader der Tour de Suisse
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13.06.2018

Ulissi gewinnt Bergankunftssprint in Leukerbad – Porte ist neuer Leader der Tour de Suisse

Info: TOUR DE SUISSE 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Leukerbad, 13.06.2018 – Die Tage von Stefan Küng im Leadertrikot der Tour de Suisse sind gezählt: es bleibt bei vier für den Schweizer, der das Gelbe aber wenigstens nicht an einen Gegner, sondern seinen Kapitän Richie Porte verlor. Der Australier war bei er Bergankunft in Leukerbad Teil einer etwa 20 Fahrer großen Favoritengruppe, deren Sprint der Italiener Diego Ulissi für sich entscheiden konnte, nachdem Angreifer Mikel Landa erst wenige hundert Meter vor der Ziellinie eingeholt worden war.


Das Profil der 5. Etappe der Tour de Suisse

Dillier erneut in der Ausreißergruppe
Das Wetter in der Schweiz hat sich ein wenig gebessert, was für die Teilnehmer der Tour de Suisse bedeutete, dass nach den extrem nassen beiden letzten Tagen einmal keine Regenjacken benötigt wurden. Das 155,7 Kilometer lange 5. Teilstück, die erste der drei aufeinanderfolgenden großen Bergetappen, begann direkt mit dem gut 15 Kilometer langen Aufstieg zum Col du Pillon, an dem sich allerdings trotz einiger Versuche noch keine Ausreißergruppe bildete. Dies passierte auch in der Abfahrt nicht, erst in dem folgenden über 60 Kilometer langen flachen Streckenabschnitt konnten sich sechs Fahrer absetzen. Zuerst fuhr der Schweizer Silvan Dillier (AG2R La Mondiale), der auf der vorherigen Etappe schon lange zu einer Spitzengruppe gehört hatte, mit Daniel Oss (Bora-Hansgrohe) und Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) davon, dann stießen Willie Smit (Katusha Alpecin), Lawrence Warbasse (Aqua Blue Sport) und Paul Ourselin (Direct Energie) hinzu. Die Rolle, welche diese sechs Fahrer in dem schwierigen Etappenfinale mit den Anstiegen nach Montana (13,9 km à 5,6%) und Leukerbad (14,6 km à 4,5%) spielten, war letztlich aber nicht besonders groß.

Soli von Warbasse und Calmejane
Im Aufstieg nach Montana setzte sich bald schon Warbasse, der 2017 in Villars-sur-Ollon einen großartigen Solosieg gefeiert hatte, von den anderen Ausreißern ab und erreichte die Bergwertung der Kategorie HC 35,7 Kilometer vor dem Ziel tatsächlich als Erster. Eine Minute nach ihm folgte mit Smit ein weiterer Solist und dann nach 1:50 Minute – nur 25 Sekunden vor dem Feld – eine Gruppe mit den neuen Angreifern Lilian Calmejane, Romain Sicard (beide Direct Energie), Omar Fraile (Astana) und Victor De La Parte (Movistar) sowie Dillier und Oss, die erst kurz vor der Bergwertung von ihnen eingeholt worden waren. Stuyven und Ourselin waren längst hinter das Hauptfeld zurückgefallen. Sicard, der die erste Bergwertung auf dem Col du Pillon gewonnen hatte, sicherte sich mit Platz drei in Montana das Bergtrikot. Der Franzose bringt es auf 22 Punkte, Warbasse bekam für seinen HC-Sieg nur 20 und der bisherige Bergpreisleader Filippo Zaccanti (Nippo-Vini Fantini-Europa Ovini) steht unverändert bei 17. In der Abfahrt blieb die Rennsituation stabil, aber als die Straße wieder aufwärts führte, fiel rasch Ausreißer um Ausreißer zurück. Nur Calmejane hatte den Blick fest nach vorne gerichtet und löste US-Meister Warbasse 13 Kilometer vor dem Ziel als Spitzenreiter ab.

Landa kommt dem Sieg ganz nahe
Als Calmejane die Führung übernommen hatte, betrug sein Vorsprung auf das Hauptfeld gerade einmal 30 Sekunden – ein geringes Polster, dass ihm am Schlussanstieg nur bis sieben Kilometer vor dem Ziel reichte. Kaum war der letzte Ausreißer eingeholt, witterten Hugh Carthy (Education First-Drapac) und François Bidard (AG2R La Mondiale) ihre Chance. Sie wirkten allerdings nur wie Statisten, als kurz darauf Mikel Landa (Movistar) zu ihnen vorfuhr und sie ihm nicht allzu lange folgen konnten. Während dieser Ereignisse gingen dem BMC Racing Team allmählich die Kräfte aus. Sechs Kilometer vor Schluss musste Stefan Küng die Segel streichen, zwei Kilometer später war auch Tejay Van Garderen weg und BMC-Kapitän Richie Porte somit alleine. Fahrer von Astana und Bahrain Merida sprangen ein und übernahmen die Tempoarbeit, um den Solisten Landa, dessen Vorsprung sich lange zwischen 15 und 20 Sekunden bewegte, in Schach zu halten. Zudem ließ eine Attacke des Schweizers Mathias Frank (AG2R La Mondiale) auf dem letzten Kilometer das Loch deutlich kleiner werden. 400 Meter vor Schluss setzte sich schließlich Diego Ulissi (UAE Emirates) an die Spitze der Hauptgruppe – und 200 Meter später war es um Landa geschehen.

Klare Verhältnisse im Bergsprint
Ulissi, ein ausgewiesener Spezialist für Sprints auf ansteigendem Gelände, behielt das Geschehen auch nach der Überholung Landas hundertprozentig unter Kontrolle. Enric Mas (Quick-Step Floors), der am Hinterrad des Italieners fuhr, war nicht einmal ansatzweise in der Lage, ihm diesen Sieg streitig zu machen. Es ist der erste in diesem Jahr für den 28-Jährigen, der zuletzt beim GP di Lugano Vierter geworden war. Platz drei und damit die letzte Zeitgutschrift schnappte sich Tom-Jelte Slagter (Dimension Data) vor Wilco Kelderman (Sunweb). Porte rollte als Achter und einer von 15 zeitgleichen Fahrern über die Ziellinie; sechs weitere folgen mit nur wenigen Sekunden Abstand. Weil seine Teamkollegen Van Garderen (1:24) und Küng (3:23) viel Zeit verloren, schlüpfte der Australier ins Gelbe Leadertrikot. In der Gesamtwertung führt Porte jeweils 20 Sekunden vor Kelderman und dessen Teamkollegen Sam Oomen, der bester Nachwuchsfahrer bleibt. Auf den nächsten Plätzen folgen Mas, Jack Haig (Mitchelton-Scott), Nairo Quintana (Movistar), Ion Izagirre (Bahrain Merida) und an achter Position mit 40 Sekunden Rückstand Etappensieger Ulissi. Frank, der keine Zeit auf die Besten verlor, ist als 16. mit einer Differenz von 1:07 Minute neu der bestplatzierte Schweizer.

-> Zum Resultat

Mit Furkapass und Klausenpass müssen auf der 6. Etappe zwei gewaltige Berge überwunden werden, jedoch sind die HC-Bergwertungen rund 150 respektive 70 Kilometer vom Ziel entfernt. Einen größeren Einfluss könnte daher vielleicht sogar eine 3. Kategorie 1300 Meter vor dem Ziel haben.

Video der Zielankunft






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