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„Königsetappe“ der Tour de Suisse endet mit Zeitgewinn für Porte, aber Sieg für Søren Kragh Andersen
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14.06.2018

„Königsetappe“ der Tour de Suisse endet mit Zeitgewinn für Porte, aber Sieg für Søren Kragh Andersen

Info: TOUR DE SUISSE 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Gommiswald, 14.06.2018 – An seinem ersten Tag im Gelben Trikot der Tour de Suisse bot Richie Porte eine eindrückliche Machtdemonstration an einem Anstieg kurz vor dem Ziel und nahm all seinen Konkurrenten um den Gesamtsieg zwölf Sekunden ab. Obwohl der Australier mit dieser Aktion auch noch einige Ausreißer einholte, fehlte ihm am Ende eine knappe halbe Minute zum Etappensieg. Der 23-jährige Däne Søren Kragh Andersen, Etappensieger bei Tour des Fjords 2015 und Tour of Oman 2017, hatte sich an derselben Stelle wie Porte von seinen Fluchtbegleitern abgesetzt und fuhr den bisher größten Erfolg seiner Profi-Laufbahn ein.


Das Profil der 6. Etappe der Tour de Suisse

Berge für Ausreißer, nicht für die Favoriten
Die 6. Etappe von Fiesch nach Gommiswald führte über die beiden höchsten Berge dieser Tour de Suisse und wurde deshalb von offizieller Seite zur „Königsetappe“ der Rundfahrt auserkoren. Weil allerdings die Bergwertungen auf Furkapass (km 37,2) und Klausenpass (km 116,5) sehr weit vom Ziel des insgesamt 186 Kilometer langen Teilstücks entfernt lagen, war es weniger eine Etappe für die Gesamtwertungsfahrer als vielmehr für Ausreißer. So verwunderte es nicht, dass sich eine sehr große Ausreißergruppe bildete, die sich am Furkapass (16,6 km à 6,4%) zwar teilte, im Verlauf der langen Abfahrt aber wieder zusammenfand. Erst der Anstieg zum Klausenpass (23,7 km à 6,1%) trennte die 17 Fahrer endgültig. Patrick Konrad (Bora-Hansgrohe), Nicolas Dougall (Dimension Data), Maarten Wynants (LottoNL-Jumbo), Jan Polanc (UAE Emirates), Perrig Quéméneur (Direct Energie) und Tim Declercq (Quick-Step Floors) verschwanden hier schon von der Bildfläche und spielten im weiteren Rennverlauf keine Rolle mehr. Der Rest teilte sich in einen Solisten und zwei Verfolgergruppen auf. Es war Rein Taaramäe (Direct Energie), der den Klausenpass als Erster überquerte – rund ein respektive eineinhalb Minuten vor den beiden Gruppen und fünf Minuten vor dem Hauptfeld.

Christian bekommt trotz Defekt das Bergtrikot
In der Abfahrt dauerte es nur gut zehn Kilometer, bis Nathan Haas (Katusha Alpecin), Søren Kragh Andersen (Sunweb), Cyril Gautier (AG2R La Mondiale), Gorka Izagirre (Bahrain Merida), Michael Gogl (Trek-Segafredo), Maxime Monfort (Lotto Soudal) und Mark Christian (Aqua Blue Sport) wieder zu Taaramäe aufschlossen. Hingegen konnten die nächsten Verfolger Magnus Cort Nielsen (Astana), Sep Vanmarcke (Education First-Drapac) und Michal Golas (Sky) nie Kontakt zur Rennspitze herstellen, auch wenn ihr Rückstand noch lange bei nur einer halben Minute blieb. Knapp 30 Kilometer vor dem Ende fiel erst Christian wegen eines Defekts und schließlich auch Taaramäe zu den Verfolgern zurück, die später im Gegensatz zu den sechs verbliebenen Führenden noch eingeholt wurden. Zumindest Christian konnte das aber wohl gut verkraften, denn er bekam trotzdem das Bergtrikot. Der 27-jährige Brite hatte sowohl auf dem Klausenpass hinter dem Solisten Taaramäe als auch zuvor auf dem Furkapass hinter Haas Platz zwei belegt und weist mit total 33 Punkten einen einzigen mehr auf als Haas. Dies hatte allerdings auch damit zu tun, dass Haas an der letzten Bergwertung des Tages nur Zweiter und nicht Erster wurde: 1300 Meter vor dem Ziel gab es nämlich noch eine 3. Kategorie.

Porte hängt am Kategorie-3-Anstieg alle Gegner ab
Einen viel größeren Einfluss auf das finale Etappenergebnis als Furka- und Klausenpass sollte der Anstieg nach Ernetschwil (2,2 km à 6,7%) haben, der kurz vor der Zielankunft befahren wurde. Gogl attackierte einen Kilometer vor der Bergwertung und konnte sich vorübergehend alleine absetzen, bis 100 Meter vor der Kuppe Kragh Andersen am Österreicher vorbeizog. Auch Haas konnte Gogl noch überholen, aber nicht mit Kragh Andersen mithalten. Unterdessen hatte Richie Porte (BMC Racing) im Hauptfeld ein horrendes Tempo angeschlagen und seine Konkurrenten zermürbt, bis keiner mehr sein Hinterrad halten konnte. Der Rückstand, den das BMC Racing Team zuvor auf rund zwei Minuten reduziert hatte, um das durch Monfort (+2:31) und Gautier (+2:40) bedrohte Gelbe Trikot zu verteidigen, war dadurch noch einmal drastisch gesunken: Porte erreichte die Bergwertung nur 24 Sekunden nach Kragh Andersen. Doch den Ausreißersieg konnte Porte nicht mehr verhindern. Kragh Andersen brachte zehn Sekunden Vorsprung auf Haas ins Ziel. 24 Sekunden betrug der Rückstand des Drittplatzierten Gorka Izagirre, dem mit geringem Abstand Monfort, Gautier, Porte und Gogl folgten. Diego Ulissi (UAE Emirates), der Etappesieger von Leukerbad, führte 39 Sekunden nach dem Sieger das kleine Hauptfeld (nur 15 Fahrer) an.

Der Gesamtführende baut seinen Vorsprung aus
Um 12 Sekunden vergrößerte Porte seinen Vorsprung im Gesamtklassement: 32 statt zuvor 20 Sekunden liegt er jetzt vor seinen ersten Verfolgern, den beiden Sunweb-Fahrern Wilco Kelderman und Sam Oomen. Die weiteren Top10-Plätze bleiben mit Enric Mas (Quick-Step Floors/+0:33), Jack Haig (Mitchelton-Scott/+0:41), Nairo Quintana (Movistar Team/+0:45), Ion Izagirre (Bahrain Merida/+0:48), Diego Ulissi (UAE Emirates/+0:52), Simon Spilak (Katusha Alpecin/+0:58) und Mikel Landa Meana (Movistar Team/+0:59) ebenfalls in unveränderter Reihenfolge besetzt; sie kamen alle gemeinsam ins Ziel. Erst ab Platz elf, den Andrey Amador (Movistar) an Arthur Vichot (Groupama-FDJ) abtreten musste, gab es Verschiebungen. Der Schweizer Mathias Frank (AG2R La Mondiale) verbesserte sich um zwei Positionen auf Rang 14.

-> Zum Resultat

Noch viel ernster wird es für die Anwärter auf den Gesamtsieg auf der 7. Etappe am fast 30 Kilometer langen Schlussanstieg nach Arosa, der auf den letzten 3-4 Kilometern mit circa zehnprozentiger Steigung am härtesten ist.

Video der Zielankunft






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