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Gaviria wird in Massensturz verwickelt und verliert das Gelbe Trikot an Etappensieger Sagan
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08.07.2018

Gaviria wird in Massensturz verwickelt und verliert das Gelbe Trikot an Etappensieger Sagan

Info: TOUR DE FRANCE 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



La Roche-sur-Yon, 08.07.2018 – Die Fakten lagen schon parat, um einen weiteren Erfolg Fernando Gavirias in einen historischen Kontext zu pressen: So wäre er beispielsweise der erste Fahrer seit Jan Raas 1978 gewesen, der die ersten beiden Teilstücke einer Tour de France gewinnt. Doch ein Massensturz zwei Kilometer vor dem Ziel beraubte den Kolumbianer dieser Chance und sorgte dafür, dass auf der 2. Etappe am Ende lediglich noch neun Fahrer um den Sieg kämpften. Zu diesen gehörte Peter Sagan, der sich knapp gegen Sonny Colbrelli behaupten und seinen neunten Tour-Etappensieg sowie sein viertes Gelbes Trikot einheimsen konnte.


Das Profil der 2. Etappe der Tour de France

Gaviria in Sturz verwickelt, Kittel mit Defekt
Auch am zweiten Tag der 105. Frankreich-Rundfahrt endete eine über weite Strecken ereignislose Etappe wieder mit einem dramatischen Finale, das aber zumindest diesmal die Favoriten für die Gesamtwertung nicht so traf wie auf der 1. Etappe, weil sich der auslösende Massensturz zwei Kilometer vor Schluss ereignete und alle betroffenen Fahrer ohne Zeitverlust gewertet wurden – aber einigen Sprintern wurden in diesem einen unglücklichen Moment (siehe zweites Video am Ende dieses Berichts) der Tag vermasselt. Unter anderem traf es Fernando Gaviria (Quick-Step Floors), der keine Chance hatte, den vor ihm fallenden Fahrern auszuweichen. Zwar schien der Kolumbianer zumindest ohne größere Verletzungen davongekommen zu sein, doch die Chance auf einen zweiten Etappensieg war ebenso weg wie das Gelbe Trikot. Unmittelbar nach dem Sturz bestand die erste Gruppe lediglich noch aus fünfzehn Fahrern. Ebenfalls nicht mehr Teil der Entscheidung waren Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo), Mark Cavendish (Dimension Data), Michael Matthews (Sunweb), Christophe Laporte (Cofidis) – und Marcel Kittel (Katusha Alpecin), wobei der Drittplatzierte vom Vortag bereits acht Kilometer vor dem Ziel durch einen Defekt zurückgeworfen worden war.


Etappenvorschau zum Nachlesen:
Sind Quick-Step und Gaviria zu schlagen?


Chavanel 135 Kilometer als Solist unterwegs
Vor diesem verheerenden Massensturz war die 2. Etappe zwar „über weite Strecken ereignislos“, aber doch etwas abwechslungsreicher als die vorherige. Zumindest in der Anfangsphase: Nach zwei Kilometern waren Michael Gogl (Trek-Segafredo) und Dion Smith (Wanty-Groupe Gobert), die sich als 1993er Jahrgang noch für die Nachwuchswertung klassifizieren, gemeinsam mit dem ältesten Starter dieser Tour, dem 39-jährigen Sylvain Chavanel (Direct Energie), ausgerissen und kamen mit drei Minuten Vorsprung zur einzigen Bergwertung beim 28. der 182,5 Kilometer, wo sich der Neuseeländer Smith gegen den Österreicher Gogl durchsetzte und damit Kévin Ledanois (Fortuneo-Samsic) als Träger des Bergtrikots ablöste. Kurz danach ließ sich dann jedoch Gogl zurückfallen, der Schmerzen am Knie zu verspüren schien, und nur wenig später schien Smith die Lust verloren zu haben. Und so war ab Kilometer 34 Chavanel, der mit seiner 18. Tour-Teilnahme einen neuen Rekord aufgestellt hat, plötzlich der Alleinunterhalter. Der Franzose baute seinen Vorsprung auf bis zu viereinhalb Minuten aus und gewann sowohl Zwischen- als auch Bonussprint (50,5 und 14,0 km vor dem Ziel), bevor er sich bei noch 13,5 Kilometern vom Feld einholen ließ. In der Zwischenzeit hatte es mit Tsgabu Grmay (Trek-Segafredo), der unter Magenproblemen leidet, und dem 40 Kilometer vor Schluss gestürzten Luis León Sanchez (Astana) die ersten beiden Aufgaben des Rennens gegeben.


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Sagan in Gesamt- und Punktewertung vorne
Im Finale schob sich der Quick-Step-Express knappe vier Kilometer vor dem Ziel wie gewohnt an die Spitze und schien wieder wie ein Uhrwerk zu funktionieren, ehe der Sturz auf kurvenreicher Strecke alles zunichtemachte. Bora-Hansgrohe kam glimpflicher davon und zwei Helfer konnten in der kleinen Spitzengruppe Tempo machen, bevor sich zum Schluss, als nur noch neun Fahrer zusammen waren, Peter Sagan ans Hinterrad von Arnaud Démare (Groupama-FDJ) klemmte und den Franzosen 150 Meter vor der Ziellinie überholte. Sonny Colbrelli (Bahrain Merida) kam zwar noch gefährlich nahe an den Weltmeister heran, aber mit einem Tigersprung machte Sagan den Etappensieg vor dem Italiener perfekt. Chancenlos, das Tempo der drei Schnellsten mitzugehen, waren die Deutschen André Greipel (Lotto Soudal) und John Degenkolb (Trek-Segafredo), die Vierter und Neunter wurden, sowie Europameister Alexander Kristoff (UAE Emirates), der auf Platz fünf landete. Durch die Zeitgutschrift für den Sieg liegt Sagan in der Gesamtwertung nun sechs Sekunden vor Gaviria und in der Punktewertung hat er sogar 26 Zähler Vorsprung. Schon am Zwischensprint war Sagan vor Gaviria, Kristoff und Démare der Schnellste des Feldes gewesen.

-> Zum Resultat

Auf der 3. Etappe dürfte das Gelbe Trikot wohl erneut wechseln, denn im für die Gesamtsieganwärter enorm wichtigen 35,5 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren gehört Sagans Bora-Hansgrohe-Team eher nicht zu den Favoriten auf den Sieg.

Video der Zielankunft


Video des Massensturzes






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